3. LGBT+-Charaktere in RPGs spielen

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Picture by brightest-star

Darf ich vorstellen? Mein bisexueller RPG-Charakter Goldsee, Gefährtin der wundervollen Farnpfote.
Es war nicht wirklich geplant, dass sie bisexuell wird, es hatte er den praktischen Grund, dass sie Heilerin war und als in unserem Clan das Gesetz aufgelöst wurde, war eben nicht mehr so viel Auswahl da, sodass ich auf das Geschlecht keine Rücksicht mehr nehmen konnte :D Ich wollte ja schließlich keinen zweitklassigen Gefährten für meine Katze!
Farni und Goldi passen wundervoll zusammen, haben wundervolle Jungen und Goldsee hätte sie nicht mehr lieben können. (Und gleichzeitig hat sie auch nie ihre Heilerpflichten vernachlässigt, möchte ich noch einmal betonen!) Bloß ich als Playerin habe etwas das Spielen einer schwangeren und säugenden Mutter vermisst.
Auf eine ähnliche Art und Weise kam mit der selben Playerin in einem anderen RPG mal eine polyamoröse Beziehung zustande, von der einer der Beteiligten eine trans Katze war. Jedoch ist das RPG komplett inaktiv und eine der Beteiligten ist auch schon aus der Gruppe rausgegangen.

Eine Katze mit einer anderen sexuellen Orientierung als der eigenen zu spielen ist eigentlich keine große Sache - love is love. Solange man den Charakter zumindest sympatisch findet, ist es keine besondere Schwierigkeit oder so, wobei der Effekt durch den Fakt, dass es Katzen sind, sicher auch deutlich verstärkt wird.
Mir ist dadurch trotzdem noch mal mehr bewusst geworden, wie klein eigentlich doch der Unterschied ist. (Wobei ich da noch anmerken muss, dass es ein jugendfreies RPG ist, also keine Sexszenen und sowas). Die Beziehung war anders als die vorherige, weil die Katzen andere waren und ihre Geschichte. Aber das wäre bei einer hetero-Beziehung genauso gewesen. (denke ich. Ich meine, mir fehlen aufgrund besagter Inaktivität etwas die Vergleichswerte. Aber ja. :D)

Das nächste Level kam dann mit meinem aktuellen Charakter Goldsturm. Pansexuell und Agender waren die Labels, die ich wählte und ich war gespannt, was draus werden würde.
Zunächst nicht viel, denn erstens habe ich in der letzten Zeit nicht viel rpgt und zweitens gibt es in der Kultur von Warrior Cats kaum Geschlechterrollen und dergleichen. Und das RPG, wo wir unsere Charaktere als Menschen spielen, schläft leider immer wieder ein... (tiefes Seufzen) Das Spannende bei Goldsturm ist auch noch, dass sie das Prinzip von Geschlechtern gar nicht versteht und ihr die Fähigkeit fehlt, diese instinktiv zu erkennen. Also eigentlich sehr interessant, aber ich müsste mal eine Geschichte über sie als Menschen schreiben... (Notiert es auf sieser überlangen Warteliste der ungeschriebenen Dinge)

Ich finde, RPGs sind ein guter Ort, um sich mit Themen wie LGBT+ auseinanderzusetzen. Vor allem, wenn es eine so tolerante, ja sogar unterstützende Gruppe ist wie der Blitzclan.
Allerdings gibt es immer auch Leute, die das nicht so toll finden, insbesondere im Bereich transgender. Und ganz besonders wenn auch noch psychische Erkrankungen dazu kommen. Sicher, es können ernste Themen sein und manche wollen im RPG vielleicht von der Realität abschalten. Manche sind vielleicht selbst betroffen und fühlen sich unwohl, wenn jemand, der nicht selbst betroffen ist, so einen Charakter spielt. Und das ist auch okay. Deshalb sollte man sich immer erkundigen, ob es in dem RPG ein Verbot für bestimmte Dinge gibt und das auch respektieren. Wenn es Themen gibt, die bestimmte Leute aus dem RPG triggern, wie starke Dysphorie und daraus eventuell entstehende Probleme wie Depressionen und Selbstverletzung.
Ansonsten aber viel Spaß, falls ihr sowas mal macht :D

How I accidentally became an AllyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt