Zunächst einmal: happy day of Trans*visibility! 🥳🥳🥳
So, und was kommt, nachdem man dann erfahren hat, dass es sowas gibt?
Zu den wichtigsten Dingen des Ally-Seins gehört natürlich das Lernen - man muss ja schließlich wissen, was man da unterstützt und wie man überhaupt unterstützen kann.Bei mir war es so, als mein Interesse für das Thema geweckt war: zunächst habe ich im Internet recherchiert und mir da Artikel und Definitionen durchgelesen. (Sehr praktisch, um überhaupt einen Überblick zu gewinnen). Außerdem hab ich mich mit meinen Internetfreunden über das Thema ausgetauscht. Die wussten schon etwas mehr über das Thema als ich, waren aber auch noch nicht geoutet. (Shoutout an alle aus dieser Gruppe, die trans* sind xD)
Recht schnell bin ich dann dazu übergegangen, sämtliche Bücher auf Wattpad zu diesem Thema zu lesen. Dabei bin ich bei TransStories hängen geblieben. Von diesen Jungs habe ich sehr viel gelernt. (Danke dafür!)
Schließlich hab ich dann noch angefangen, YT-Videos zu schauen, wobei dann vor allem die lustigen Meme-Videos meine Favoriten waren - unterhaltsam, aber manchmal auch lehrreich, weil sie eben nicht ohne Grund zum Teil als "relatable" betitelt werden! :DDie zuverlässigsten Informationen bekommt man bekanntlich immer aus erster Hand, also direkt von trans* Personen. Dabei gibt es aber ein paar Dinge zu beachten:
Erstens hat nicht jeder trans* Mensch Lust, das wandelnde Lexikon zu spielen.
Bedenkt, dass ihr es mit ganz normalen Menschen zu tun habt, die einfach nur ein ganz normales Leben führen wollen. Und besonders wenn ihr vorher nicht viel Kontakt hattet, kommt es eventuell etwas seltsam, so "ich interessiere mich nur für dich, weil du Transgender bist". Wenn es dein*e beste*r Freund*in ist, ist das nochmal bisschen was anderes, aber einen halbfremden Menschen fragt man ja im Normalfall nicht zum Beispiel, was er in der Hose hat - das und ähnliche Fragen sind einfach unhöflich.Manchmal sind es auch Formulierungen, die etwas Bestimmtes unterstellen. Darauf kommt man als uninformierter Cismensch manchmal gar nicht.
So ist es in der Community z.B. üblich, nicht nach dem Geschlecht, sondern nach den Pronomen zu fragen. Das Geschlecht ist eben Privatsache, das biologische Geschlecht erst recht. Die Pronomen zu wissen ist aber gut, dann kann man nämlich auf denjenigen Bezug nehmen ohne ihn*sie zu verletzen bzw Dysphorie auszulösen.Andere Fettnäpfchen können zum Beispiel Wörter sein wie "Geschlechtsumwandlung". Erstens bezieht es sich wieder auf recht private Dinge und man sollte wie gesagt grundsätzlich keinen halbfremden fragen: "Hattest du schon/wann hast du denn deine Geschlechtsumwandlung?" da es sehr intim ist und auch nicht jeder Testo nehmen oder irgendwelche Operationen machen will.
Zweitens ist der Knackpunkt das "Umwandlung" oder auch Formulierungen wie "Mädchen, das lieber ein Junge sein will". Teilweise wurde das zwar auch von Trans*personen selbst verwendet, aber Transboys sind eben Jungs und keine "Mädchen, die lieber Jungen wären und sich deshalb gerne umwandeln lassen würden", deshalb gelten diese Formulierungen als veraltet bzw nicht exakt oder korrekt.
Also spricht man bei den OPs von "Geschlechtsangleichenden Operationen" oder bei dem ganzen Prozess (inkl. Sozialem, also neuer Name, Pronomen, Geschlechtseintrag usw) von einer Transition. (Der Moment, wenn man es im Kopf automatisch Englisch ausspricht, weil man zu viel YT auf Englisch geguckt hat xD)Bei manchen Sachen muss ich mich selbst auch mit Mühe zurückhalten, zum Beispiel nicht nach dem Deadname zu fragen. Namen sind eine mächtige Sache. Ich bin oft neugierig auf alte Namen (und generell alles Mögliche :D), aber es kann auch helfen ihn nicht zu wissen, zum Beispiel wenn man sowieso Schwierigkeiten damit hat, die richtigen Pronomen zu benutzen und sowas. Das selbe gilt für alte Bilder. Manche laden ihre Transition-Timelines freiwillig auf YouTube, aber für andere sind Kinderbilder eben ein heikles Thema. Und wenn du selbst dann immer diese Bilder vor Augen hast, wenn du an denjenigen denkst, kann das halt auch etwas kontraproduktiv sein.
Das zweite ist, dass nicht jeder Mensch gleich ist. Also was für den einen so ist, kann für den anderen ganz anders sein.
Und auch ein einziger Mensch verändert sich im Laufe seines Lebens. Was heute gilt, kann morgen schon ganz anders sein. Also wenn du etwas gelernt hast, geh nicht davon aus, dass es automatisch immer so ist, sondern sei bereit, immer was Neues zu lernen und dein Wissen aufzufrischen.Das soll dich jetzt nicht davon abschrecken, Fragen zu stellen. Es gibt trans* Leute, die gerne Fragen beantworten, sich über ehrliches Interesse freuen und auch nicht böse sind, wenn man etwas unglücklich formuliert. Aber es ist eben wichtig, auf das Gegenüber zu achten und nichts aus ihm rauszuquetschen, was derjenige nicht erzählen will oder ihm seine Ruhe lassen, wenn er gerade nicht an das Thema denken will.
Viel Freude beim Lernen!
Man liest sich😎
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How I accidentally became an Ally
RandomEinmal nicht aufgepasst und - zack - schon ist es passiert: Man hat sich ein kleines bisschen zu viel mit LGBT beschäftigt und plötzlich stellt man fest, dass man ein Ally geworden ist. Und dann nur noch ein weiterer "kleiner" Schritt, bis man fests...