Heute will ich mal ein paar hitzige Diskussionsthemen behandeln. Ich liebe hitzige Diskussionsthemen und diskutiere gerne, solltet ihr es noch nicht gemerkt haben :D Also fühlt euch angestachelt, in die Diskussion einzusteigen, wenn ihr auch Bock drauf habt😉
Das erste Thema ist: trans Frauen im Sport. Eigentlich ist es ja die Diskussion an sich, die diskutiert werden müsste. Hat irgendwie was mit Schutz zu tun. Und Territorium. Mit Frauenbildern. Und Geld. Weil es im Sport halt immer auch um Geld geht. Um den Kampf um Sponsoren, um Teams, darum, der Favorit zu sein. Um sich beweisen. Weil sich Frauen in Sportarten, wo es diese Trennung nicht gibt, die aber sehr männerlastig sind, sich immer beweisen müssen. Es geht um Menschen, die das Gefühl haben, sich und ihr Territorium verteidigen zu müssen. Ein sehr interessanter psychologischer Mechanismus, von dem ich wünschte, ich würde ihn nicht so gut kennen.
Ich denke, dass das größte Problem im Profisport herrscht, wo viel Geld drin hängt. Wo Spieler für Mannschaften gekauft werden und einen Marktwert haben und manche Frauen vielleicht befürchten, dass ihr eigener Marktwert sinkt, wenn es trans Frauen gibt, die vielleicht besser sind als sie. Oder eher von denen Leute glauben, dass sie besser sind. Weil vielleicht manche Leute sagen: "ach quatsch, sind biologisch Männer und Männer sind eben besser" und das egal wie hoch der Testosteronwert und die Muskelmasse wirklich ist - weil das manchen Menschen egal ist. Da liegt das Problem eigentlich bei diesen Menschen und nicht bei den trans Frauen.
Aber das löst es nicht. Also was tun? Wie verhindert man, dass die Befürchtungen der Terfs u.ä. wahr werden ohne dabei transfeindlich zu sein?
Weil manchmal habe ich das Gefühl, dass die sich auch mal zurecht "weggewischt" fühlen, weil nur weil jemand eine schlechte Lösung für ein Problem vorschlägt, heißt das ja nicht, dass das Problem nicht existiert.
Also: was würde passieren? Sind die Bedenken berechtigt, und warum? Wenn es berechtigt ist, was wären bessere Lösungen? Was meint ihr?Im kleinen, hobbymäßigen Rahmen finde ich die Diskussion ein bisschen einfacher. Also ich weiß nicht, wie sehr es diskutiert wird oder ein Problem ist, da seid ihr mal gefragt, habt ihr damit schon Erfahrungen gemacht? Wird da bei euch im Sportverein oft drüber diskutiert?
Aber da ist zumindest meine Meinung eindeutiger oder einfacher zu finden. Da es ja so oder so unfair ist, wer wie sportlich ist. Also sag ich als fürchterlich unsportlicher Mensch einfach mal so. Da finde ich es irgendwie wichtiger, dass es generell fair ist, dass alle sich wohlfühlen, Spaß haben, motiviert sind... Und das schafft man nicht, indem man trans peeps ausschließt. Im Hobbybereich hat man vielleicht sowieso auch mal öfter Mädchen, die besser sind als Jungs. Das kann aber ganz schön frustrieren... Hobbysport sollte eigentlich generell inklusiv sein, auch was das betrifft, dass eben Menschen unterschiedlich gut sind. (Schwierig, ich weiß. Ich fühle mich selbst immer unwohl, wenn ich Teamsport mache und das Gefühl habe, mein Team verliert nur wegen mir, und das Gefühl habe ich fast immer. Und wenn ich das Gefühl mal nicht habe, macht es mir beispielsweise keinen Spaß, weil ich zu selten dran komme, beispielsweise bei Volleyball oder Rundlauf, wo ich meist zu spät reagiere und dann den Ball nicht treffe und beim Rundlauf dann eben auch raus bin und den Rest der Runde am Rand die Beine in den Bauch stehe. Aber genug Gejammer, zurück zum Thema.)Ein Thema, was sowohl Profi- als auch Hobbysport betrifft sind natürlich noch die Umkleiden. (Hier vielleicht sogar mehr beim Hobbysport in kleinen Vereinen, wenn nur zwei Umkleiden da sind und nicht mehr, wo man hin ausweichen könnte.) Hier verstehe ich zumindest vom Verstand her, wenn Leute argumentieren, dass sie das Gefühl haben, ihr eigenes Wohlbefinden wird hintenangestellt. Also wenn man halt ne Situation hat, wo eine Cis-Frau sich einfach partout unwohl fühlt und nichts dafür kann und eine Trans-Frau - dann ist die große Frage: wer von beiden geht sich in der Toilette umziehen.
Blöd finde ich aber, wenn es so aus Vorurteilen heraus geschieht. Da zeigt sich eigentlich, wie traurig sexistisch unsere Gesellschaft ist und man müsste eher da ansetzen, dass man das abbaut. Also statt trans Frauen ausschließen mal lieber sexistische Menschen erziehen.
Muss aber zu dem Thema sagen, dass ich es eben nur auf der Verstandes-Ebene verstehen kann, weil ich selbst damit gar kein Problem habe, also generell vor anderen Menschen ausziehen, egal welchen Geschlechts, nur Hauptsache, sie machen keine ekligen Sprüche oder starren oder sowas. Bin bis jetzt auch relativ verschont geblieben von sexueller Belästigung, die da Unangenehmheit auslösen könnte.
Ist halt bei jedem sehr unterschiedlich, ist auch typbedingt und alles.
Und ich schätze, diese Unterschiede sind es eben, die alles manchmal so schwierig machen...Ein Problem, was man nicht nur beim Sport hat, sind noch die Toiletten. Da hat man immerhin sowieso abschließbare Kabinen. Da fände ich es eher mal super praktisch, Waschbecken in die Kabinen zu machen, weil so oder so will man eigentlich nicht mit runtergezogener Hose aus der Kabine laufen, also... Auch hier gilt wieder in erster Linie: Sexismus in der Gesellschaft abbauen. Nicht verharmlosen. Ich weiß zwar auch nicht wie, aber bezweifle, dass das geht, indem man trans Leute vom Pinkeln abhält...
Abschließend kann ich sagen, dass das Problem anscheinend eigentlich immer woanders liegt und es nur noch keine anderen einfachen Lösungen gibt.
Und was meint ihr dazu? Bin gespannt :D
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