「 Kapitel 8 」

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"Bleibt zusammen!" befahl Gandalf "Eilt euch!"
Ilèyn flitzte an dem blonden Zwerg vorbei und hinter Gandalf und den Zwergen her, Fili dicht hinter ihr.
"Bewaffnet euch!"
Sie erreichten die Gruppe, als lautes Geraschel ertönte, gepaart mit unheilvollem Geschrei, als die Büsche sich teilten.
"Diebe! Feuer! Mordio!"
Eine Gruppe Hasen, vor einen hölzernen Schlitten gespannt, wie Pferde vor eine Kutsche preschte aus dem Gebüsch. Ilèyn traute ihren Augen nicht. Sie hatte beide Kampfmesser gezogen und blieb perplex, umgeben von Fili, Bilbo und dem Rest der Gruppe stehen, als besagter Schlitten polternd vor der Gemeinschaft zum Stehen kam.
Jeder der Zwerge hatte seine Waffe gezogen, einige brüllten die unbekannte Bedrohung an.
Ein alter Mann, völlig zerzaust, mit wirren gehezten Augen und in lumpiger Kleidung stand von einem Moment zum anderen direkt vor ihnen.

"Radagast!" Ilèyn hörte die Erleichterung in Gandalfs Stimme und entspannte sich etwas. Ihr Blick wanderte kurz zu Fili, welcher neben ihr stand und mit irritierter Miene den wirklich sehr sonderbaren Besucher betrachtete.
"Das ist Radagast, der Braune." verkündete Gandalf, woraufhin der Großteil der Zwerge die Waffen sinken ließ. Ilèyn blieb weiter skeptisch und beobachtete Gandalf, wie er an den Sonderling herantrat.
"Was in aller Welt tust du hier?" fragte er mit etwas gesenkter Stimme.
"Ich hab dich gesucht, Gandalf!" platzte aus dem lumpigen Alten heraus "Irgendwas stimmt nicht. Irgendwas stimmt ganz und gar nicht!"
"Ja?" fragte der Graubärtige Zauberer vorsichtig nach.
Radagast hob den Finger und holte tief Luft. Er sagte nichts.
Ein weiteres Mal setzte er an und auch dieses Mal rückte er nicht mit der Sprache heraus.
Ilèyn steckte ihre Dolche zurück in die Halterung auf ihrem Rücken und sah sich missmutig in der Gruppe um.
"Lass mich nur kurz überlegen!" Immernoch hatte Radagast den linken Zeigefinger erhoben. Entrüstet stöhnte er auf "Ich hatte einen Gedanken und jetzt ist es mir entfallen! Eben war es noch da, es lag mir schon auf der Zunge!"
Die Art die dieser alte Mann an sich hatte, begann Ilèyns Nerven wahrlich überzustrapazieren.
"Oh!" entfuhr es dem seltsamen Zeitgenossen plötzlich "Es war überhaupt kein Gedanke." nuschelte er mit halb heraushängender Zunge.
Ilèyn beobachtete, wie Gandalfs Hand sich dem Mund des Alten näherte, während dieser weitersprach "Es war eine" Gandalf zog etwas Langes von der Zunge des braun gekleideten Herren "Stabschrecke" endete Radagast.
Gandalf ließ das Insekt auf Radagasts Hand fallen.
Ilèyn verfolgte dieses ganze Szenario mit großen Augen, die Stirn angewidert in Falten gelegt. Sie wandte schnell ihren Blick ab, begegnete dabei Bilbos äußerst angeekelt schauenden Augen, bevor sie sich etwas von der Gruppe entfernte.
Der Zwerg mit den hellen grauen Haaren und der aufwendigen Flechtfrisur lehnte neben ihr an einem Baum. Direkt neben ihm stand der stille und schüchterne Zwerg, welchem Ilèyn schon bei den Trollen helfen musste und sah sie mit seinen großen Augen mehr auffällig als unauffällig an.
"Und sowas nennt sich Zauberer." schimpfte der Grauhaarige leise.
Ilèyn drehte sich zweifelnd zu ihm.
"Das ist ein Zauberer?" fragte sie direkt.
Der Zwerg warf ihr einen Blick zu, den Ilèyn nicht wirklich deuten konnte. So, als wäre er mehr als überrascht, dass sie sich trauen würde, ihn anzusprechen.
"Nun..." begann er "Ja, Gandalf erzählte uns von ihm. Er ist einer von denen." Der Zwerg deutete auf die beiden Zauberer, die tief ins Gespräch versunken etwas entfernt von der Gruppe standen.
Ilèyn sah kurz einen Moment die Böschung hinunter. Gandalf ließ den anderen Zauberer gerade an seiner Pfeife ziehen.
"Keine Ahnung, wie er das geschafft hat." endete der Zwerg neben ihr und lachte kurz auf. Wahrscheinlich hatte er bemerkt, dass er ein halbwegs freundliches Gespräch mit der Zwergin geführt hatte, denn schnell verfinsterte sich seine Miene wieder und er räusperte sich laut und drehte seinen Körper etwas von Ilèyn weg.
Ilèyn bedachte den Zwerg mit einem resignierenden Blick, bevor sie sich etwas die Böschung hinauf machen wollte.

In diesem Moment ertönte ein seltsames Geräusch, einem Wolf ähnlich. Jeder in der Gemeinschaft, einschließlich der beiden Zauberer horchte auf und sah sich um.
"War das ein Wolf?" Bilbo sah hilflos zu einem der Zwerge, welcher einen großen Hammer hielt, der zur Hälfte einer Spitzhacke ähnlich war "Gibt es Wölfe hier draußen?"
"Wölfe?" antwortete der Zwerg sofort "Nein, das ist kein Wolf."
Über der Gruppe näherte sich ein bedrohliches Knurren. Mit einem Ruck wirbelten die Zwerge herum und sahen über sich eine Bestie auf den Felsen stehen. Warge. Ehe die anderen reagiert hatten, hatte Ilèyn bereits Pfeil und Bogen zur Hand und schoss in dem Moment, als der Warg sich in die Gruppe und auf den Zwerg mit welchem Ilèyn gerade noch geredet hatte stürzte. Der lange Pfeil bohrte sich tief in das Fleisch der wolfsähnlichen Kreatur und traf direkt das Herz. Der Warg blieb sofort regungslos liegen. Doch ein zweiter Warg kam schon von der anderen Seite auf die Gruppe zugesprungen, als Kili einen seiner Pfeile verschoss, welcher den Warg an einem Vorderlauf traf. Dieser stützte daraufhin und wurde von dem breiten glatzköpfigen Zwerg erschlagen.
Gandalf kam rasch herangetreten und begutachtete die Tiere.
"Warg-Späher!" knurrte Thorin. Er blickte in die Runde "Dann kann die Ork-Meute auch nicht mehr fern sein."
"Ork-Meute?" fragte Bilbo, der mittlerweile neben Ilèyn und Gandalf stand, fassungslos.
"Wem außer deiner Sippe hast du von deinem Vorhaben erzählt?" fragte Gandalf zornig und marschierte auf Thorin zu. Ilèyn wurde hellhörig.
"Niemandem." antwortete Thorin dem Zauberer.
"Wer weiß davon?" fragte Gandalf mit Nachdruck.
"Niemand, ich schwöre es!" sagte Thorin "Was in Durins Namen geht hier vor sich?"
Gandalf wurde unruhig.
"Man macht Jagd auf euch." sagte er nur.
"Wir müssen hier verschwinden." teilte Ilèyn mit und sah den Zauberer bestimmt an.
"Können wir nicht!" rief da der jüngste Zwerg oberhalb der Böschung "Wir haben keine Ponys! Sie sind durchgegangen!"
Völlig ratlos begann Bilbo umherzulaufen wie ein aufgescheuchtes Huhn. Ilèyn packte den Hobbit am Arm und bedeutete ihm somit, endlich stehen zu bleiben.
"Ich werde sie weglocken!" verkündete Radagast auf einmal.
Alle Anwesenden starrten den alten zausigen Zauberer entgeistert an.
"Das sind Gundabad-Warge, sie werden dich einholen." sagte Gandalf warnend.
"Und das sind Rhosgobel-Kaninchen." gab Radagast zurück und ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht "Die sollen es ruhig mal versuchen."
Mit diesen Worten flitzte er zu seinem Schlitten, sprang hinauf und trieb die Kaninchen zum Laufen an. Diese taten wie ihnen geheißen und schon war der Zauberer auch schon auf dem Weg raus aus dem Wald.
Gandalf gab der Gruppe sofort das Zeichen, den Schlitten zu verfolgen. Die Gemeinschaft erreichte den Waldrand, als ein weiteres grausiges Jaulen ertönte. Zwischen den Bäumen hindurch entdeckte Ilèyn den Umriss des Schlittens mit seinem Besitzer darauf. Verfolgt wurde dieser von mehreren Wargen, einige davon beritten, einige ohne Reiter.
Der Schlitten manövrierte in halsbrecherischer Geschwindigkeit zwischen den großen Felsen, welche die Ebene neben dem Wald säumten hindurch. Die Warge dicht hinter ihm, schlug Radagast einen Haken nach dem anderen, was einige der Tiere tatsächlich zum Stolpern und zu Fall brachte.
"Los jetzt!" befahl der Zauberer seinen Begleitern streng und eilte voraus direkt auf die Ebene zu. Ohne eine weitere Diskussion folgte ihm die Gemeinschaft, einschließlich Ilèyn. Sie erreichten die ersten Felsbrocken, in deren Deckung sie sich immer weiter auf die Ebene vorarbeiteten. Auf einmal kreuzte Radagasts Schlitten den Weg der Gruppe. Ilèyn, welche an der Spitze der Gruppe neben Gandalf lief, blieb abrupt stehen und schlug die entgegengesetzte Richtung ein. Als sie sah, dass einer der Zwerge zu weit vorausrannte, packte sie diesen an den Riemen seiner Tasche und zerrte ihn zurück hinter den Felsen. Erneut war es der jüngste der Zwerge. Warum war der eigentlich mit, fragte sich Ilèyn, als die Gruppe sich hinter einem größeren Felsen verbarg. Ilèyn war wahrscheinlich noch nie so viel gerannt, zumindest nicht mit solchen Massen an Gepäck auf den Schultern.

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