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「 Kapitel 43 」

"Bilbo Beutlin! Ilèyn!" stieß Gandalf überrascht und mehr als glücklich hervor. Bilbo grinste ihm entgegen und Ilèyn nickte höflich.
"Wir haben wenig Zeit, Gandalf." sagte sie schnell.
"Wir müssen mit Thranduil sprechen." ergänzte Bilbo dringlich.
Gandalf und Bard führten Ilèyn und Bilbo zum größten Zelt, welches auf dem Platz stand und begleiteten sie hinein. Viele Kerzen waren im Zelt entzündet und tauchten dessen Inneres in ein warmes, blasses Licht. Vorsichtig näherten sich die beiden dem Elbenkönig, welcher wartend vor ihnen stand. Sofort fiel sein Blick auf Bilbo und Thranduil kniff die Augen zusammen.
"Wenn ich mich nicht täusche" hob der König kühl an und begab sich zu einem großen Stuhl vor einem hölzernen Tisch "Ist dies der Halbling der die Schlüssel zu meinen Verliesen vor der Nase meiner Wachen gestohlen hat."
Ilèyn riss amüsiert den Mund auf und sah Bilbo anerkennend an. Die Blicke von Thranduil, Bard und Gandalf ruhten ebenfalls auf ihm und der Hobbit verzog ertappt den Mund. Er wiegte sich auf den Zehenspitzen vor und zurück.
"Ja..." nuschelte er zwischen zusammengepressten Lippen "Bitte um Verzeihung."
Ilèyn, die immer noch den Mund offen hatte, musste sich ein Prusten verkneifen.
"Und du..." kam es da von Thranduil und die Schützin spürte sofort den stechenden Blick des Königs auf ihr "Ich hatte schon gehofft, du wärst Bard vom Pferd gefallen." Thranduil verzog keine Mine, während er Ilèyn musterte.
"Ich freue mich auch, Euch wiederzusehen, Onkel." sagte Ilèyn mit einem übertriebenen falschen Grinsen.
"Onkel?" fragte Bilbo unschlüssig und sah von Thranduil zu Ilèyn und dann zu Gandalf. Der Zauberer sah genauso überrascht aus, doch sagte er nichts. Thranduil rollte mit den Augen.
"Wir sind nicht hier, um die Angelegenheiten unserer Familie zu klären." sagte Ilèyn an den Elbenkönig gewandt und nickte Bilbo dann zu. Dieser schaute noch etwas unschlüssig, räusperte sich dann kurz und trat vor.
"Wir sind gekommen um Euch..." Bilbo trat zum Tisch und legte etwas in ein Tuch Eingewickeltes darauf "Das hier zu geben."
Bilbo schlug das Tuch zurück und der Arkenstein kam zum Vorschein. Das große Juwel lag vor Thranduil, Bard und Gandalf auf dem Tisch, welche sofort näher traten, Thranduil erhob sich und betrachtete fasziniert den Edelstein.
"Das Herz des Berges." sagte er leise, ohne den Blick abzuwenden "Das Königsjuwel..."
"Und königliche Auslöse wert." ergänzte Bard "Wie kommt Ihr in seinen Besitz?" Der Bogenschütze sah Ilèyn und Bilbo an.
"Das ist mein vierzehntel Anteil an dem Schatz." sagte Bilbo selbstbewusst und sah zu Bard auf. Gandalf murmelte zufrieden.
"Warum tut Ihr das?" fragte Bard "Ihr schuldet uns keine Treue."
"Wir tun das nicht für Euch." sagte Ilèyn und sah von ihrem Onkel zu Bard und wieder zurück.
"Ich weiß, Zwerge können starrsinnig sein." sagte Bilbo "Und dickköpfig und... schwierig. Misstrauisch und heimlichtuerisch. Und haben die schlimmsten Manieren die man sich vorstellen kann. Aber sie sind auch tapfer. Und gütig." Bilbo sah immer noch zu den Dreien auf.
"Und unendlich treu." ergänzte Ilèyn bedrückt und sah zu Boden.
"Wir haben sie ins Herz geschlossen und möchten sie retten, wenn wir können." fuhr Bilbo fort "Thorin ist dieser Stein mehr wert als alles andere. Um ihn zurückzubekommen wird er Euch sicherlich geben, was er Euch schuldet."
"Es gibt für Krieg keinen Grund." sagte Ilèyn eindringlich und sah hoffnungsvoll zu Bard und Thranduil. Diese wechselten einen nachdenklichen Blick.

"Wir werden den Stein bei uns behalten." sagte Bard nach einer Weile. Thranduil nahm wieder auf seinem Stuhl Platz.
"Euer Anliegen ist ehrenhaft." sagte er "Hofft für Eure Zwergenfreunde, dass Ihr in Eurer Vermutung Recht behalten sollt."
Mit diesen Worten und einem kleinen Winken von Thranduil erschienen Wachen, welche Ilèyn, Bilbo und Gandalf aus dem Zelt geleiteten. Draußen angekommen begaben sich die Drei zurück zum Marktplatz.
"Ruht euch heute Nacht aus, ihr müsst morgen aufbrechen." sagte Gandalf, woraufhin Ilèyn und Bilbo verwirrt zu ihm aufsahen.
"Was?" fragte Bilbo.
"Geht so weit wie möglich fort von hier." sagte Gandalf.
"Wir werden nicht gehen." sprach Ilèyn die Gedanken von sich und Bilbo aus.
"Außerdem hast du mich zum vierzehnten Mann gemacht, ich verlassen die Unternehmung jetzt nicht." ergänzte Bilbo.
"Es gibt keine Unternehmung." widersprach Gandalf "Nicht mehr. Nicht auszudenken, was Thorin tut wenn er hiervon erfährt."
Bilbo blieb stehen, Ilèyn neben ihm.
"Ich habe keine Angst vor Thorin." sagte er nachdrücklich.
"Solltest du aber." Gandalf wandte sich um. Der warnende Ton in seiner Stimme, ließ Ilèyn einen Schauer über den Rücken jagen.
"Unterschätze niemals das Böse in Gold." fuhr Gandalf fort "Gold, auf dem eine Feuerschlange gelegen hat. Die Drachenkrankheit dringt in die Herzen aller, die dem Berg zu nahe kommen."
Bilbo und Ilèyn schwiegen betreten. Beide sahen, wie Gandalf ein schmales Lächeln zeigte.
"Fast aller." ergänzte er.
Bilbo schmunzelte, Ilèyn sagte nichts.
"Ihr da!" rief Gandalf plötzlich. Er winkte Alfrid zu sich heran.
"Sucht diesen beiden hier einen Platz zum Schlafen." instruierte er den Mann "Füllt ihren Bauch mit warmem Essen. Sie haben es verdient."
Alfrid kam genervt auf sie zugeschlurft. Er nickte den beiden zu und bedeutete ihnen, vor ihm herzugehen.
"Jetzt geht schon." sagte er.
Ilèyn rollte mit den Augen. Alfrid führte Bilbo und sie zu einem der provisorischen Nachtlager mit schnell aufgestellten Pritschen und dünnen Decken und Matratzen.