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POV (Y/N):
"(Y/N) komm schon! Ich will nicht alleine gehen!" mein bester Freund bettelt mich Mal wieder an zu einem der Volleyball Spiele der Schule zu gehen. Bisher bin ich immer noch so davon gekommen, denn ich hab absolut kein Interesse mehr an Volleyball oder dem Team der Schule. Aber so wie dieses Mal hat er noch nie gebettelt. "Warum sollte ich?" frag ich deshalb genervt. "Na weil du mich lieb hast und ich dir die nächste Woche dein Mittagessen bezahle." skeptisch runzel ich die Stirn. So weit ist er bisher noch nie gegangen. "Die nächsten 3 Wochen." sage ich kalt ohne ihm einen Blick zu schenken. "2!", "Okay. Ich hole dich heute Abend um 5 ab, damit wir uns gute Plätze sichern können." rief er mir noch im gehen zu. Bevor er zu einer Gruppe Schülern lief.

Wieso will er so unbedingt, dass ich zu diesem Spiel gehe? Was hat es damit auf sich? Ich hab sowieso noch nie verstanden warum er sich mit mir abgibt. Ich bin kalt und abstoßend. Irgendwie seltsam. Er ist so beliebt und hat unglaublich viele Freunde. Trotzdem sprach er mich damals an und verbringt seitdem mehr Zeit mit mir, als ich jemals jemandem zu gemutet hätte...seit damals. Eigentlich war ich immer fröhlich, hab sogar Sport gemacht und alles mögliche ausprobiert. Egal ob Kampfsport, Leichtathletik, Ballsportarten oder reiten. Ich hab das Leben genossen, doch man kann einem jungen Mädchen wie mir sein Glück ja nicht lassen, nein! Man muss mir meine Familie nehmen und das auf die grausamste Art wie nur irgendwie möglich.

Als ich wieder daran denke kommen mir die Tränen. Die Schule ist vorbei, deshalb laufe ich schnell nach Hause und hoffe, das mich keiner sieht. Als ich denke, das ich weit genug von der Schule entfernt bin lasse ich den Tränen freien lauf. Sie fließen über meine kalten Wangen, doch ich verziehe ansonsten keine Miene. Wie gesagt. Ich bin kalt geworden.

Zu Hause angekommen sind meine Tränen getrocknet und ich spüre nur noch wie meine Haut an den stellen Spannt, über welche die Tränen geflossen sind. Ich schmeiße die Schlüssel in die bereitstehende Schale und rufe einen Gruß durch die leere Wohnung. Blöde Angewohnheit...

Nach ein paar Hausaufgaben und einer Dusche ist es bereits kurz vor 5. Kouki würde bald kommen. Trotzdem setze ich mich nochmal entspannt auf die Couch und machte meine Musik an. Laut und dröhnend. Dabei schweiften meine Gedanken mal wieder ab und ich muss schmunzeln. Schon witzig. Kouki erfüllt die Bedeutung seines Namens vollkommen. Er hat immer Hoffnung und ist auch immer Fröhlich, während ich immer...naja...ich bin. Aber das is nun Mal meine Methode damit klar zu kommen.

Doch bevor ich diesen Gedanken weiter ausführend kann reißt mich die Klingel aus meinen Gedanken. Also stehe ich langsam auf und schlurfe zur Tür. Als ich diese öffne steht ein strahlender Kouki vor meiner Tür. Ich mustere ihn einmal von oben bis unten und habe dann kurz das Bedürfnis ihm die Tür vor der Nase zu zuklatschen, doch er sieht mir wohl an was ich vorhabe, denn er kommt schnell herein und mustert mich nun. Dabei fällt mir auf, das ich nur eine Jogginghose und einen Sport-BH mit einer Sweetjacke darüber an habe. Schnell schließe ich die Jacke komplett und gehe in die Küche.

Also die Nervensäge mir folgt bemerke ich schon seine ungeduldige Aura. Doch dann fragt er plötzlich etwas mit dem ich nicht gerechnet hab "Sind deine Eltern nicht zu Hause?" Ich zucke bei dem Begriff kurz zusammen und schüttle anschließend nur den Kopf. Ich spüre seine stechenden Blick in meinem Rücken und überlege was ich tun soll, bis ich kurz sage: "Ich zieh mich mal schnell um." und verschwinde darauf hin.

In meinem Zimmer höre ich immer noch die dröhnende Musik aus dem Wohnbereich, doch ich hab keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen. Ich öffne meinen Kleiderschrank und nehme eine schwarze zerrissene Hose und einen dunkelblauen Oversized Pulli heraus. Ich schnappe mir noch kurz meinen schwarzen Ring und ziehe ihn mir über den linken Zeigfinger. Als ich einen überprüfenden Blick in den Spiegel werfe hätte ich noch meine Haare kämmen können, doch von unten kommt ein Ruf, dass ich mich beeilen soll, also schnappe ich mein Portmonee und stecke mein Handy ein. Auf dem Weg nach unten fällt mein Blick auf den Hämatit Ring an meinem Finger. Dieser Ring sollen angeblich Traurigkeit und Sorgen sammeln und irgendwann zerbrechen, doch ich glaube da nicht dran. Ich trage ihn wegen einem Versprechen, das ich mir selbst und meinem Bruder gegeben hab. 'Sei nicht traurig!' Auch wenn ich mir sicher bin, das er das versprechen anders meinte halte ich es dennoch. Ich bleibe noch kurz stehen, bevor ich in das Sichtfeld von Kouki gerate und küsste den Ring bevor ich leise flüstere "Ich verspreche es!"

Mittlerweile sitze ich in der ersten Reihe der Tribüne und muss dabei zusehen, wie die Nervensäge sich zum Affen macht. Auf das Spiel hab ich bisher nicht geachtet. Ich versuche mich mehr in meiner Kapuze zu verstecken und meinen üblichen Blick aufrecht zu erhalten. Doch plötzlich reißt mir dieser Volldepp die Kapuze vom Kopf, zieht mich hoch, drückt mich an sich und schreit mir ins Ohr wie toll doch unser Team wäre. Ich verdrehe nur die Augen, entreiße mich seinem Griff und sehe das erste mal richtig auf das Spielfeld.

Ein schwarzhaariger Kerl macht gerade einen Aufschlag. ich beobachte den Ball, welcher auf den Boden mitten im gegnerischen Feld aufprallt. Einen Punkt. Ich verdrehe darauf hin nur die Augen nachdem ich sehe, dass beim gegnerischen Team 2 Spieler auf dem Boden liegen. "Den Ball hätte man locker bekommen können!" denke ich. Nach dem nächsten Aufschlag bei von dem gleichen Kerl, welchen das andere Team dann auch mal bekommt und nicht einfach weiter Punkte verschenkt schießt mir ein genervtes "Geht doch!" durch den Kopf und erst durch den Schlag auf meinen hinter Kopf von Kouki merke ich, das ich beides laut gesagt hab. Genauso wie ich jetzt erst die Blicke der Menschen um mich herum merke, welche mich quasi durchlöchern, doch ich lasse mich nicht aus der Fassung bringen.

Ich schaue Kouki mit einem Todesblick an. Dieser knickt direkt ein und entschuldigt sich tausendfach für den Schlag. Ich will mich gerade wieder setzten doch verharre in der Bewegung, als ich einen Blick aus einer ganz anderen Richtung bemerke. Als ich zur Quelle blicke sehen ich in graue Augen, welche mich undefinierbar ansehen. Kurz hab ich das Gefühl mich in diesen zu verlieren, doch dann werde ich von irgendwem gestoßen. Schnell ziehe ich mir wieder die Kapuze über den Kopf und setze mich hin.

Doch ich mustere immer wieder die schwarzen Haare welche ich nun nur noch von dem Mädchen sehe. Was war das nur für ein Blick?

The other side - Kiyoko X Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt