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POV (Y/N):

Ich drücke ihn an mich. Er krallt sich jetzt nicht mehr in sein Stofftier, sondern in meine Jacke. Ich bewege mich keinen Zentimeter vor oder zurück, denn wenn ich ins Haus gehen würde, würden die andern das hier sehen und das muss echt nicht sein, doch auf der Straße sind Menschen unterwegs, welche uns beide anstarren, als hätten sie noch nie ein weinendes Kleinkind gesehen. Außerdem ist es kalt, denn der Frühling hat noch nicht angefangen.

Ich streiche Shouta einfach nur über den Rücken und versuche ihn etwas zu beruhigen. Doch das funktioniert kein Stücke, weshalb ich zu Hina rüber gehe, welche mir direkt die Tür öffnet. Als sie den Jungen auf meinem Arm sieht, atmet sie erleichtert aus "Gott sei Danke!" Ich frage sie einfach nur verwirrt "Hina, was ist hier los?" Hina, welche nur minimal im Stress zu sein scheint sagt "Die Kurzfassung: Ich muss spontan noch etwas einkaufen, wollte Sakura sagen, sie soll auf ihren Cousin und ihre Cousine achtgeben und nur 3 Sekunden nachdem ich das Haus verlassen hab, ist mir der kleine Mann auf deinem Arm hinterher. Ich wusste nicht wo er war und die Mädchen wollen nicht reden. Ich formuliere es anders. Ich muss los und brauch einen Babysitter, welcher am besten noch streitschlichter Spielt."

Ich nicke gerade langsam, da kommt mir eine Idee. "Ich nehme sie mit zu mir rüber. Ich hab da gerade ein ganzes Volleyballteam sitzen. Da werden die kleinen so begeistert sein, dass sie ganz vergessen, dass sie gestritten haben." "Haben wir nicht." ertönt die leise Stimme von Shouta an meinem Ohr "Was habt ihr dann gemacht?" frage ich ihn, während Hina die Mädchen holt. "Ich wollte die ganze Zeit zu dir. Da hab ich die Gelegenheit genutzt, als Oma weg war und bin los. Aber Oma war auf einmal überall, deswegen musste ich mich kurz verstecken, bis sie wieder im Haus war. Doch dann war da ein Hund der mir furchtbar Angst gemacht hat. Ich hab mich total gefürchtet!" mit etwas ernsterer Stimme sage ich Shouta "Sowas darfst du nie wieder machen. Du jagst damit allen einen riesigen Schreck ein. Wir haben dich alle lieb, deswegen machen wir uns Sorgen, wenn du einfach so verschwindest."

"Aber du darfst einfach verschwinden?" fragt der kleine trotzig. "Das hab ich nie gesagt. Außerdem war ich die ganze Zeit hier. Ich war den ganze Tag bei mir zu Hause. Ich hab nur Besuch, um den ich mich kümmern muss. Und gestern Abend war ich bei einem Volleyballspiel meiner Schule. Denn das Team meiner Schule ist mein Besuch. Ich hab da drüber lauter Volleyballprofis sitze. Die kann ich nicht so einfach alleine lassen."

"Warum denn nicht?" fragt er immer noch trotzig.

"Das ist eigentlich ein Geheimnis. Aber weil du es bist verrat ich es dir. Versprich mir nur zuerst es ihnen nicht zu sagen."

"Versprochen." sagt der Zwerg jetzt ganz begeistert.

"Sie sind zwar Profis im Volleyball, aber im echten Leben kommen sie nicht klar. Ich hab da ein paar sitzen, die können nicht mal richtig essen oder zuhören."

"Das kann ja selbst ich!" lacht Shouta laut.

"Ja eben. Aber jetzt leise. Wir wollen ja nicht, dass sie uns hören."

Shouta kichert leise an meiner Schulter und umklammert mit seinen kleinen Ärmchen meinen Hals. Da kommt Hina mit einer Tasche in der Hand und den Kindern vor sich zu mir in den Vorgarten. "Danke dir, du bist meine Lebensrettung. Ich mach auch so schnell ich kann. Versprochen." "Kein Stress, wir haben alles unter Kontrolle, richtig Shouta?" Angesprochener nick mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Während Hina geht winken wir ihr noch hinterher, doch dann sage ich "Na dann lasst mich euch mal mit den Volleyballprofis meiner Schule bekannt machen!" und wir gehe alle zusammen in meinen Vorgarten. Ich schließe die Tür auf und die Kinder setzten sich brav in den Flur, um ihr Schuhe auszuziehen. Ich helfe ihnen während ich meine eigenen Schuhe ausziehe und flüstere ihnen noch sanft zu "Wenn ihr gleich da rein geht, erschreckt euch nicht. Da sind ein paar Riesen dabei. Aber auch ein paar, die sind nicht viel größer als eure große Sakura hier. Und seit nett, ja?" Ohne meinen Blick von den Kindern abzuwenden sage ich zu dem Team, welches schon seit einer Weile am Eingang zu dem offenen Wohn-, Ess- und Küchenbereich steht, mit deutlich härterer Stimmer als zu den Kindern "Und ihr seit auch schön nett!" woraufhin einzelne aus dem Team zusammenzucken. Doch die Kinder kichern nur, stehe auf und laufen auf das Team zu. Sie sind alle alt und vor allem reif genug, um sich selbst vorzustellen, was mal von dem Team nicht sagen kann.

Ich bin gerade mal wieder in der Küche beschäftigt, da kommt Shouta zu mir und sagt "Du hast Recht!" Woraufhin ich ihn auf die Kücheninsel hebe, mich rechts und links von ihm abstütze und schief grinsend sage "Ich weiß." dann drehe ich mich etwas von ihm weg und sage entspannt "Aber könntest du etwas genauer werden, mit was ich genau recht habe?" Shouta kichert etwas. Kouki, welcher mir gerade ein paar Gläser bringt, sieht uns amüsiert an, doch der Blick ändert sich schnell, als ich sage "Ich muss mich übrigens verbessern Kouki, du kicherst nicht wie ein 12 jähriges Mädchen, sondern wie ein 6 jähriger Junge." Shouta muss daraufhin nur noch mehr kichern, wodurch ich grinse und Kouki kurz gespielt schmollt, doch sich dann lächelnd und kopfschüttelnd zugleich wieder entfernt. "Du wolltest mir sagen mit was ich Recht hatte." erinnere ich Shouta, welcher sich schnell erinnert und dann sagt "Du hattest mit dem Geheimnis Recht, dass die Jungs zwar Profis im Volleyball sind, aber im echten Leben nichts hinbekommen." Plötzlich liegen alle Blicke auf uns. Einerseits die Blicke von einem Teil der Jungs, welche sich vermutlich über das Wort Profis freuen und andererseits die Blicke des anderen Teils der Jungs, welche sich vermutlich über den Teil mit dem echten Leben ärgern. Mein Blick liegt auf den Jungs des Team, doch ich beuge mich trotzdem etwas zu Shouta herunter und sage ihm "Geheimnisse sollte man vielleicht nicht so laut erzählen, wenn so viele Menschen anwesend sind." und deute hinter ihn. Er dreht sich kurz um und sagt dann wieder zu mir gewant leise "Tut mir leid!" woraufhin ich ihm antworten "Muss es nicht. Das sogar dir das auffällt bestätigt nur, wie Recht ich habe." sage ich locker als würden mich nicht gerade zu viele Blicke verfolgen.

Ein wenig später holt Hina die Jungs ab, Kouki ruft seine Eltern an, welche wohl zu ihm sagten, er könne so lang bleiben wie er will. Doch dann hab ich ihm das Handy weggenommen und seiner Mutter gesagt, dass ich ihn spätestens morgen vor die Tür setzte, welche mich daraufhin zum Mittagessen eingeladen hat. Ein bisschen seltsam ist die Reaktion schon. Aber oke. Anscheinend bin ich bei ihr doch noch nicht unten durch.

Als es langsam Abend wird Frage ich das Team "Wie lange wollt ihr eigentlich noch hier bleiben? Habt ihr keine Familie, die euch vermisst?" und muss dann durch meinen eigenen Kommentar etwas schlucken. Kouki, welcher auf dem Boden gegen meine Beine gelehnt sitzt, streichelt kurz mein Bein, was eine viel zu beruhigende Wirkung auf mich hat. Mein Blick fällt auf Kiyoko, welche Kouki kritisch mustert. Ist sie etwa Eifersüchtig?

Das Team scheint meine Bemerkung zu ignorieren und beschließt stattdessen Pizza zu bestellen. Solang ich die nicht auch noch Bezahlen muss. Ich muss mir Mal einen Nebenjob suchen. Ich kann schließlich nicht ewig von den Ersparnissen meiner Eltern leben.

Plötzlich reißt mich Suga aus meinen Gedanken, welcher mich fragt "Lebst du hier eigentlich alleine? Oder sind deine Eltern verreist?" Ich spüre, wie ich innerlich trauriger und äußerlich harter werde, doch sage dann schnell "Lebe alleine." Woraufhin Kouki schnell das Thema wechselt "Wie wäre es mit einem Film?" und so entscheiden sie sich für einen Horror Film. Auch wenn die meisten offensichtlich nicht so begeistert sind, weil sie ziemliche Schisser sind. Aber mir egal.

Der niedrige Wohnzimmertisch steht jetzt direkt vor dem Fernseher, so dass eine Reihe Jungs vor dem Sofa sitzt und eine weiter hat sich um mich, Kiyoko und Kouki gedrängt. Eigentlich wollte ich auf meinem Sessel sitzen bleiben um den Überblick zu behalten. Aber Kouki hat mich auf die Couch gezogen.

Nach einer halben Stunde von dem Film sitzt allerdings keiner mehr wie am Anfang. Ich sitze zwar noch immer in der Mitte der Couch, doch Kouki liegt mittlerweile mit dem Kopf auf meinem Schoß und mit den Beinen über Asahis Schoß, welcher neben ihm sitzt. Die Füße lässt er über die Lehne baumeln. Nishinoya hat sich zwischen Asahis Beine gesetzt und neben ihm sitzt Kageyama, welcher Hinata zwischen den Beinen hat. Meine Beine werden von Daichi als Rückenlehne genutzt, welcher Suga im Arm hält. Tsuki hat es sich auf meinem heiß geliebten Sessel bequem gemacht und mittlerweile auf diesem auch von Yamaguchi Gesellschaft. Yachi ist seit einer ganzen Weile im Bad verschwunden. Sie scheint mit Horror wohl nicht klar zu kommen. Tanaka hat eine Zeit lang zwischen Kiyokos Beinen gesessen, welche diese dann allerdings hoch gezogen hat und sich an mich gelehnt hat. Wenn zwischendurch mal ein Jumpscare kam, hat sie immer gezuckt und wenn es etwas gruseliger wurde hat sie öfter Mal ihr Gesicht an meinem Arm versteckt. Wie gerne hätte ich sie dann einfach in den Arm genommen und festgehalten. Doch ich muss mich da unbedingt zurückhalten. Ich will nicht, dass das irgendwer mitbekommt. Und vor allem Tsuki hat gerade einen hervorragenden Blick auf uns. Auch Kouki dürfte es nicht entgehen, wenn ich jetzt meinen Arm um sie lege.

The other side - Kiyoko X Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt