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POV (Y/N):

"Wer ist es?" fragt Kouki deutlich zu aufdringlich. Kiyoko antwortet ihm nicht, sondern schaut sehr interessiert die weiße Wand hinter mir an. Ich muss mir schon wieder das lächeln unterdrücken. Aber davon bekommt keiner etwas mit, da Kouki und Kageyama Kiyoko anschauen. Ich setzte mich mal wieder wie ein normaler Mensch in den Sessel. Die Ellenbogen auf den Knien und mit den Händen den Kopf stützend sage ich "Kiyoko, komm mal her." Die schwarzhaarige folgt meiner Aufforderung und steht auf. Ich zeige ihr mit einem Blick auf den Boden vor mir, dass sie sich setzten soll, was sie auch tut. Sie setzt sich zwischen meine Füße und lehnt sich gegen meine Beine. Meine Hände lassen daraufhin von meinem Gesicht ab und verschränken sich unter Kiyokos Kinn wieder. Ich lehne mich noch etwas mehr zu ihr und flüstere ihr ins Ohr "Du musst gar nichts sagen, wenn du nicht willst."

Ich mache zwar gerade auf cool, aber eigentlich rast mein Herz wie wild, weil sie so nah bei mir ist. Eigentlich will ich sie noch näher bei mir haben. Eigentlich will ich sie immer so nah bei mir haben. Auch wenn das mein Herz nicht mitmachen würde.

Kiyoko legt ihren Kopf in den Nacken, sodass er auf meinen Beinen liegt und flüstert dann in der gleichen Lautstärke wie ich vorher "Ich weiß, aber danke." Doch ihre Worte gehen in meinem Kopf fast vollkommen unter. Ich bemerke nur die leichte röte auf ihren Wangen, das amüsierte lächeln auf ihren weichen Lippen und ihre wunderschönen dunklen Augen. Zwischen unseren Gesichtern sind nur ein paar Zentimeter. Das hat sie wohl nicht bedacht als sie sich nach hinten gelehnt hat. Das Bedürfnisse sie zu küssen ist gerade so groß. Umso mehr zerreißt es mir das Herz, als ich mich zwinge mich wieder etwas aufzurichten. Ich schaue zu Kageyama und Kouki, welche uns fragend anschauen.

"Seit wann seid ihr euch so nahe?" unterbricht Kouki die Stille. Ich zucke einfach nur die Schultern und Kiyoko antwortet ihm "Noch nicht so lang. Warum? Eifersüchtig?" Das Mädchen ist schlagfertiger als ich dachte. Kouki schaut sie kurz an dann schaut er zu mir. In dem Moment in dem sich unsere Blicke treffen merke ich, dass Kiyoko recht hat. Er ist eifersüchtig! "Och Küken!" sage ich schmunzelnd "Du wirst immer meine Nummer eins bleiben, keine Sorge."

Kiyoko drückt sich mehr an mich, woraufhin ich ihr beruhigend das Haar streichle. Im selben Moment steht Kouki auf und kommt zu mir um mich stürmisch zu umarmen, was ich allerdings erfolgreich verhindere. "Danke, aber nein danke." er dreht sich schmollend um und setzt sich wieder hin. Aber nicht ohne noch zu sagen "Ich werde dich heute Nacht noch umarmen." woraufhin ich nur die Augen verdrehe und meine Hand auf Kiyokos Kopf ruhen lasse.

Kageyama, der bisher fast nur beobachtet hat, meint plötzlich "Was ist eigentlich mit dir (Y/N)? Gibt es irgendwen, den du magst?" Mein Blick wird kalt, als ich ihn anschaue und dann mit genauso kalter Stimme sage "Ich hasse alles." Alle schweigen. Keiner traut sich etwas zu sagen, also sage ich etwas "Solltet ihr nicht auch so langsam mal schlafen?" Kageyama nickt nur und legt sich hin, Kouki meint, er müsste nochmal ins Bad und Kiyoko bleibt still. Sie bewegt sich nicht. Sie sagt nichts. Irgendwie mache ich mir Sorgen. Also spreizen ich meine Beine, sodass sie zwischen diese und somit näher an mich rutscht. Ich lehne mich wieder mehr vor, lege meinen Kopf auf ihren und meine Hände auf ihre Schultern. "Alles in Ordnung?"

"Mhm."

"Kannst du mir noch kurz bei etwas helfen?"

"Mhm."

"In der Küche."

Sie steht auf und geht ohne sich umzudrehen oder auf mich zu warten in die Küche. Irgendwas stimmt doch nicht. Oder bin ich einfach nur paranoid? In der Küche angekommen schaue ich kurz, dass uns keiner beobachtet und drücke sie dann rückwärts zur Kücheninsel, auf welche ich sie anschließend setzte. Ich hab meine Tasse mitgenommen, welche ich in die Spüle stelle. "Bitte sag mir was los ist, wenn etwas los ist." sage ich, während ich mich auf der Arbeitsfläche mit dem Rücken zu ihr abstütze und den Kopf hängen lasse. Sie sagt nichts, weshalb ich mich zu ihr drehe. Ohne ihr Gesicht zu sehen oder ihre Stimme zu hören kann ich nicht wissen was los ist. Außerdem will ich sie sehen. Aber sie hat den Blick ebenfalls gesenkt. Ihr hängen die Haare im Gesicht, weshalb ich keine Chance hab es zu sehen.

Ich stelle mich vor sie, doch sie reagiert nicht. Ich lehne mich etwas herunter um ihr Gesicht zu sehen, doch vergebens. Ich stütze mich rechts und links neben ihr ab, sodass ihr Gesicht nur ein paar Zentimeter von meiner Halsbeute entfernt ist und endlich reagiert sie. Sie zieht mich zu sich, indem sie ihre Arme um meinen Hals schlingt und vergräbt den Kopf an meinem Hals. Ich bin etwas irritiert, doch nach einem kurzen Augenblick, in welchem ich erstarrt bin, lege ich meine Hände auf ihren Rücken und streichle diesen etwas.

Doch relativ schnell löse ich mich wieder von ihr. Ich muss irgendwie wissen was los ist. Ich kann sie gerade nicht einfach so im Arm halten. Ich weiß nicht warum, aber es ist so. Doch sobald ich mich etwas von ihr löse sinkt ihr Blick wieder. Ich lege meine Hand auf ihre Wange und hebe somit sanft ihren Kopf an. Als ich ihr Gesicht langsam wieder sehen kann lächle ich sanft und ehrlich. "Was ist los?"

"Hasst du wirklich alles?" Mein lächeln verschwindet langsam und ich spüre das alt bekannte brenne aufsteigender Tränen, welche ich durch ein paar mal Blinzeln schnell wieder verdränge. "So einfach ist das nicht." "Warum nicht? Erklär es mir!" Ich schüttle langsam den Kopf und lasse ihr Gesicht los "Ich kann nicht, ich..." mein Blick senkt sich, doch dieses mal ist sie diejenige, welche ihre Hand an meine Wange legt und somit nicht zulässt, dass ich wegschaue "Erklär es mir!"

Als ich ihr in die Augen sehe, füllen sich meine Augen langsam mit Tränen "Ich hab alles gehasst. Es wird langsam besser" fasse ich es kurz zusammen

"Kann ich dir dabei helfen?"

Ich muss schmunzeln "Lass das mal meine Sorge sein."

"Ich will dir aber helfen!"

"Wie ein kleines Kind." spreche ich meine Gedanken aus und füge dann hinzu "Es reicht vollkommen aus, dass du mich nicht aufgibst." Ich drücke sie wieder an mich und umklammere fest.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, aber irgendwann werde ich von hinten umarmt, während ich immer noch Kiyoko fest im Arm halte. Ich drehe nur den Kopf und sehe dann in Koukis müde Augen "Ich hab dir gesagt ich umarme dich heute Nacht nochmal." Ich verdrehe als Antwort nur die Augen. "Gute Nacht." sagt Kouki, löst sich von mir und geht ins Wohnzimmer wo alle anderen bereits friedlich schlummern.

Ich löse mich langsam von Kiyoko und komme plötzlich auf eine Idee. Mein Zimmer sollte ja leer sein. Warum sollten wir also auf dem Boden schlafen? Und los lassen will ich sie auch nicht. Also greife ich nach Kiyokos Hand, sage leise "Komm mit." und ziehe sie anschließend hinter mir her. Im unteren Stockwerk lösche ich noch schnell die letzten Lichter und gehe dann mit Kiyoko and er Hand in mein Zimmer. Bei diesem schließe ich anschließend die Tür ab. Kiyoko sieht mich etwas verwirrt an, woraufhin ich ihr erkläre "Damit uns morgen früh keiner Überrascht." Sie nickt nur und setzt sich auf mein Bett.

Ein paar Minuten später liegen wir nebeneinander unter meiner Bettdecke, berühren uns aber nicht. Irgendwie ist es gerade seltsam. Ich kann sowieso nicht schlafen, das ist keine Überraschung, aber es fühlt sich gerade trotzdem seltsam an hier so zu liegen. Um diese unangenehme Situation zu zerstören, drehe ich mich auf die Seite und schaue Kiyoko an. Sie liegt mit geschlossenen Augen da. Aber sie sieht nicht so aus, als würde sie sich wohl fühlen. Doch etwas hält mich zurück sie zu berühren. Ich musst mich richtig dazu zwingen näher an sie heran zu rücken. Noch schwerer fällt es mir gerade einen Arm um ihren Bauch zu legen, doch trotzdem mache ich es. Als ich ihr wieder ins Gesicht schaue, sieht sie mich unsicher an. Doch dann kommt auch sie mir näher, dreht sich auf die Seite und kuschelt sich an mich. Die Anspannung fällt von mir und ich glaube auch von ihr. Ich küsse entspannt ihren Scheitel und schließe anschließend die Augen.

Es vergeht wieder etwas Zeit, doch irgendwann legen sich weiche Lippen auf meine und ich höre ein sanftes "Schlaf gut." welches in meinem Kopf widerhallt und sich in eine Süße Melodie verwandelt.

The other side - Kiyoko X Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt