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POV (Y/N):

"Das glaub ich dir nicht." antwortet mir Kiyoko trotzig.

"Es ist aber so." erwidere ich traurig.

"Nein! Sag mir die Wahrheit. Du weißt was du fühlst. Trau dich es auszusprechen. Komm schon."

"Was soll der scheiß?" frage ich wieder kalt. Aber ich glaube man hört die Traurigkeit durch "Warum tust du so als wüsstest du, wie ich mich fühle?"

"Weil alles was du beschrieben hast, ich genauso fühle. Nur traue ich mich das Wort zu sagen. Also sag es."

"Na schön!" brülle ich sie wütend an "Es ist Liebe." sage ich deutlich leise und schaue dabei auf den Boden. Ich spüre, wie meine Wangen leicht erröten, doch das ist mir jetzt egal. Ich schaue meinem gegenüber in die Augen und sage deutlicher "Ich liebe dich! Ist das dass was du hören wolltest?" Kiyoko nickt nur, während ich wieder starr auf den Boden schaue "Lass mich los!" Kiyoko macht was ich ihr sage. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll, also will ich wieder in Richtung Haus gehen, um Kouki zu suchen. Dazu muss ich aber an Kiyoko vorbei, welche mich immer noch ansieht.

Ich hasse Gefühle, aber ich kann diesem einen Gefühl, welches mich zu ihr zieht kaum widerstehen. Wenn ich nicht an ihr vorbei müsste würde ich es vielleicht schaffen. Aber wenn ich gleich an ihr vorbei gehe, kann ich mich nicht zusammenreißen. Nicht wenn sie mich so ansieht, so bittend, so verlangend.

Ich weiß nicht was ich tun soll. Am liebsten würde ich Hina anrufen und sie fragen. Ich bin so abhängig von dieser Frau geworden. Kaum zu glauben! Was würde sie mir raten? Oder hat sie mir schon etwas geraten? Hat sie mir nicht gesagt, ich soll auf meinen Instinkt vertrauen? Sie hat mir doch auch schonmal erzählt, dass hinter dem Instinkt der Menschen mehr Herz steckt, wie wenn die Menschen nach ihrem Kopf handeln. War das nicht so? Ach was weiß ich. Also mein Instinkt. Was sagt mir mein Instinkt. Ich lasse es einfach passieren, wie es kommt. Manches kann man nicht beeinflussen. Richtig? Ich hoffe doch!

Also laufe ich auf das Gebäude zu. Ich schaue geradeaus. Ganz fokussiert. Doch dann laufe ich an der Schwarzhaarigen vorbei und bekomme ihren Geruch in die Nase "Ahhhh...fuck!" fluche ich, wegen mir selbst und meiner folgenden Aktion. Aber das sagt mir nun mal mein Instinkt. Ich drehe Kiyoko zu mir, indem ich meine Hände auf ihre Wange lege, küsse sie einmal kurz und sage dann "Ich bin ein Frack!"

"Okay."

"Ich habe sowas wie zwei Persönlichkeiten!" meine Hand wandert in meinem Nacken

"Okay."

"Ich stoße jeden von mir weg!"

"Ich werde dich nicht so einfach gehen lassen."

"Mein Leben ist kompliziert!"

"Okay."

"Ich hasse es über mich zu reden und mich erklären zu müssen!"

"Okay"

Mit einem seufzen gebe ich nach und sage dann "Nur inoffiziell, niemand und damit meine ich niemand erfährt es. Ich werde es nicht mal Kouki sagen. Und setzt mich nie wieder unter druck! Verstanden?" sie nickt kurz, lächelt anschließend, woraufhin mir kurz die Mundwinkel in die Höhe zucken. Doch für ein dauerhaftes Lächeln reicht es nicht. Ich verdrehe noch einmal schnell die Augen und lasse sie dann stehen, um endlich Kouki suchen zu gehen.

Vollkommen benebelt laufe ich durch das Haus. Ich falle dabei nicht besonders auf, da die meisten hier betrunken sind und die halbwegs Nüchternen sind damit beschäftigt die Betrunkenen davon ab zu halten etwas dummes zu tun oder an ihrer Kotze zu ersticken. Als ich dann endlich Kouki gefunden hab, welcher offensichtlich alkoholisiert mit ein paar anderen in einem Kreis sitzt und Flaschendrehen spielt. Er bemerkt mich erst, als ich ihm eine Hand auf die Schulter lege und mit meiner üblichen kalten Stimme frage "Was machst du?" Kouki, welcher bisher mit dem Rücken zu mir gesessen hat dreht sich zu mir und sagt dann undeutlich "Na wir spielen Flaschendrehen. Spiel mit! Bitte!" Woraufhin ich ihm antworte "Tut mir leid, ich muss dich so langsam nach Hause bringen." Zum Glück habe ich nichts getrunken...

Nach einer langen Diskussion oder sowas ähnlichem, eigentlich hat er nur gejammert und ich hab ihn schließlich zu mir hoch gezogen um ihn nach Hause zu bringen, sind wir bei mir zu Hause angekommen. Als ich gemerkt habe, wie viel er getrunken haben muss, konnte ich ihn schlecht nach Hause schicken. Den Ärger mit seinen Eltern wollte ich ihm auch ersparen. Ich glaube es ist besser, wenn er bei mir bleibt und ich ihn erst nach Hause schicke, wenn er wieder halbwegs normal ist.

Ich hab gerade die Tür geschlossen, da fällt er in sich zusammen. Besorgt beuge ich mich zu ihm, doch die Nervensäge ist nur eingeschlafen. Also ziehe ich ihm Schuhe und Jacke vorsichtig aus und bringe ihn irgendwie in mein Zimmer, in welchem ich ihn in mein Bett lege, ihm noch den Pulli und die Jeans ausziehe, sodass er nur noch in T-Shirt und Boxershorts vor mir liegt. Ich lege ihm ein großes T-Shirt von mir hin, dass er morgen selbst anziehen kann und stelle noch den Mülleimer und eine Flasche Wasser bereit. Nachdem ich ihn sorgfältig zugedeckt habe streiche ich ihm einmal sanft durch sein weicher Haar und flüstere dann "Gute Nacht, Küken."

Nachdem ich mir selbst noch gemütliche Klamotten geholt hab gehe ich wieder nach unten und mache mich selbst bettfertig. Eigentlich hatte ich mir den Abend anders vorgestellt. Oder den ganzen Tag? Naja. Ich kann jetzt eh nichts mehr ändern. Aber das will ich auch gar nicht. An nichts von dem.

Plötzlich reißt mich ein klingeln aus den Gedanken. Ich laufe schnell in den Flur, von welchem das Klingeln kommt. Um genau zu sein kommt es aus Koukis Jackentasche. Es ist sein Handy. Ich schaue nicht mal auf den Namen, sondern nehme nur schnell den Anruf an, damit das klingeln aufhört. Eine tiefe Stimme begrüßt mich, bevor ich überhaupt sagen kann, dass hier nicht Kouki spricht. Ich kenne die Stimme. Oder? Ich bin mir nicht sicher. Er sagt "Hey, ich wollte mich nur nochmal entschuldigen, aber ich liebe ihn nun mal. Es tut mir leid, wenn ich dir falsche Signale gesendet hab oder so. Bist du mir böse?"

The other side - Kiyoko X Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt