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POV (Y/N):

"Hier ist nicht Kouki. Hier ist (N/N). Kouki schläft schon. Soll ich ihm das so ausrichten?" sage ich stumpf und nehme kurz das Handy vom Ohr um mir den Namen anzugucken.

"Azumane-kun?"

"Oh ähm, nein." er wirkt sehr verlegen. "Das ist mir jetzt unangenehm." redet er weiter.

"Warum denn? Hast du was falsch gemacht?"

"Ich weiß nicht, Kouki hat mit mir geflirtet und ich hab ihn zurückgewiesen, weil ich jemanden liebe."

"Du meinst Nishinoya-kun?"

"Woher-"

"Ich sehe viel. Aber egal. Wenn du ihm einfach nur gesagt hast, das du Nishinoya-kun liebst, dann ist alles in Ordnung. Er wird etwas Zeit brauchen aber dann drüber hinweg kommen und du wirst kaum einen Unterschied merken, wenn du ihn genauso behandelst wie sonst auch. Mach dir keine Sorgen."

Deutlich erleichtert antwortet mir Azumane "Okay, danke."

"Gibt es sonst noch was Aszumane-kun?"

"Ja. Nenn mich bitte einfach Asahi. Das machen alle so. Und ich gebe dir den rat Noya auch nur mit seinem Namen anzusprechen. Bei senpai dreht er vollkommen durch und alles andere mag er nicht. Also am besten einfach Noya. Kannst ihm auch ruhig sagen, dass ich das gesagt hab."

"Okay" antworte ich einfach. Wir reden wohl beide nicht besonders viel, weshalb kurz eine unangenehme Stille eintritt. Nachdem wir uns mit knappen Worten verabschiedet haben lege ich auf und gehe in die Küche, in welcher ich mir ein Glas Wasser hole. Da ich Koukis Handy immer noch in der Hand habe, sehe ich die Nachrichten seiner Eltern. Er hat ihnen wohl nicht Bescheid gesagt, was er macht. Deshalb schreibe ich eine kurze Nachricht.

Hallo, hier ist eine Freundin von Kouki, er ist heute über Nacht bei mir. Es war ziemlich spontan also bitte ich zu entschuldigen, dass er nicht Bescheid gesagt hat. Er schläft schon. Sie können jederzeit anrufen, wenn sie sicher gehen wollen, dass ich die Wahrheit sage. Sie kennen mich schließlich nicht, da kann ich verstehen, wenn sie kontrollieren wollen, dass ich die Wahrheit sage.

Kaum eine Minute später kommt ein Anruf rein, welchen ich direkt annehme. Doch nachdem ich die besorgte Mutter etwas beruhigen konnte, musste ich noch versuchen ihr zu erklären, das ich wirklich nur eine Freundin von Kouki bin und nicht seine. "Sicher, dass ihr kein Paar seid? Hat Kouki nicht sogar ein Bild von dir als Hintergrund Bild? Du musst seine Freundin sein!" brabbelt Koukis Mutter die ganze Zeit auf mich ein. Doch jetzt reicht es. Ich will nur meine Ruhe für heute Nacht. Es ist schon 3 Uhr. Deshalb sage ich vermutlich etwas zu forsch "Ich hab eine FreundIN!" woraufhin von ihr nur ein "Oh, schade." kommt. Nach einem knappen "Gute Nacht" meinerseits lege ich direkt auf, ohne auch nur auf eine Antwort zu hoffen. Einen guten Eindruck hinterlassen kann ich.

Warte! Hab ich ihr gerade gesagt, dass ich in einer Beziehung bin? Ich... Warte was? Ich bin in einer Beziehung mit Kiyoko. Mit dieser Schönheit! Wie ist das denn passiert? Ich realisiere es erst jetzt richtig und kann auch nicht das grinsen unterdrücken, welches sich auf meinem Gesicht breit macht. Aber was ist, wenn sie es jemandem erzählt? Ich kann das nicht zulassen. Es wird eine Last für Kiyoko sein, wenn andere erfahren, dass wir zusammen sind. Eine noch größere als es werden wird, wenn wir es verheimlich. Das ist alles so kompliziert! Ich raufe mir die Haare, weil ich zu keiner Lösung komme, die eine Beziehung ermöglicht. Aber ich will diese Beziehung. Mein Kopf platzt gleich!

Ich denke noch lang über einiges nach und verbringe dann noch einige Zeit am Handy, weil ich sowieso nicht schlafen kann. Doch dann höre ich von oben aus meinem Zimmer seltsame Geräusche und laufe schnell nach oben.

Als ich die Tür ohne Vorwarnung öffne sehe ich, wie Kouki auf dem Rücken liegt und ihm das Erbrochene aus dem Mundwinkel läuft. Innerlich vollkommen panisch laufe ich zu ihm, drehe ihn auf die Seite und wiche ihm ohne zu zögern das Erbrochene mit zwei Fingern aus dem Mund. Als ich fertig bin klopfe ich ihm auf den Rücken, sodass er anfängt zu husten. Sein Brustkorb hebt und senkt sich schnell, bis er aufhört zu husten und einmal tief durchatmet. Erleichtert atme ich auf. Er sagt leise meinen Namen und setzt sich langsam auf. Ich reiche ihm die Wasserflasche und er trinkt ein paar Schlucke aus ihr..

Nach ein paar Minuten der Stille, des Aufräumens, des Putzens und des Lüftens liegt Kouki wieder in meinem Bett und ich sitze an der Bettkannte. Er sieht mich an, als wollte er etwas sagen. Und ich warte nur darauf, dass er anfängt zu reden, was er schließlich auch tut. "Danke. Du hast mir das Leben gerettet, schätze ich...." gibt er leise von sich, woraufhin ich nur stumm nicke. Ich will ihn nicht mehr alleine lasse. Wenn er sich wieder auf den Rücken dreht und dabei erbricht...und ich nicht rechtzeitig da bin. Nein! Das darf nicht passieren.

"Hast du mich eigentlich ausgezogen?" fragt Kouki aus dem nichts. Ich nicke wieder nur stumpf und zeige anschließen auf das Shirt, dass ich für ihm rausgelegt hab und sage dann knapp "Für morgen früh." er nickt einsichtig, zieht sich die Decke etwas höher und schaut anschließend zur Seite. Ich beobachte ihn zwar genau, doch trotzdem kann ich nicht erkennen, ob ihm diese Situation gerade unangenehm ist. "Willst du mir sonst noch etwas sagen?" frage ich ihn und versuche dabei meine Stimme in eine sanfte Richtung zu bringen, doch ich glaube sie klingt trotzdem kalt. "Asahi, er-" "Er hat angerufen und wollte sich nochmal entschuldigen. Da hat er es mir gesagt." unterbreche ich ihn Kouki nickt nur stumm, doch er sieht mich immer noch nicht an. "Wie geht es dir?" frage ich ihn "Gut." lügt er daraufhin. Warum lügt er mich bitte an? Was soll das denn?

"Und jetzt bitte nochmal die Wahrheit." sage ich und verdrehe dabei die Augen. Mist! Das war nicht gerade sehr einfühlsam. "Das ist das Problem. Es geht mir gut." Ich schaue ihn etwas verwirrt an, doch dann erklärt er "Ich hab mich an Asahi ran gemacht, wurde zurückgewiesen, hab mich betrunken und jetzt geht es mir gut, während ich bei dir bin. Von deinem Geruch, deiner Fürsorge. Keine Sorge, das wird kein Liebesgeständnis. Aber ich will damit nur sagen. Ich fühle mich so unglaublich wohl bei dir, als würde ich dich lieben, aber ohne das Romantische und das Sexuelle. Verstehst du." Ich kann mir das lachen nicht länger unterdrücken. Dieser Kerl macht mich wahnsinnig. Jetzt liebt er mich schon wie seine Schwester und versteht es nicht mal. Als mich Kouki verwirrt ansieht muss ich noch mehr lachen. Diese Situation ist einfach zu witzig. Auch wenn ich seine Verwirrtheit vielleicht nicht witzig finden sollte, ist es witzig.

Ich frage "Du bist ein Einzelkind oder?" er nickt und fragt anschließend verwirrt "Was hat das damit zu tun?" Ich beruhige mich wieder etwas und sage dann "Ganz einfach. Was du beschreibst ist Geschwisterliebe. Sowas, wie ich mit meinem Bruder hatte. Wir haben uns über alles geliebt. Egal wie scheiße der Tag, die Woche, der Monat oder sonst was war. Durch die Fürsorge und Zuneigung des anderen ging es einem immer irgendwie gut oder zumindest besser. Ich liebe dich im übrigen auch wie einen Bruder!" sage ich schließlich leicht lächelnd.

Kouki fällt mir aus dem nichts um den Hals und fängt an zu weinen. Ich streiche ihm nur beruhigend über den Rücken und sage zwischendurch etwas wie "Ist ja gut." oder "Das wird wieder. Wirst schon sehen!"

Nachdem wir uns in mein Bett legen, er sich weiter an mich kuschelt und er langsam eingeschlafen ist, merke ich, wie so langsam auch mich die Müdigkeit überkommt und ich einschlafe.

The other side - Kiyoko X Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt