Ein neuer Tag bringt neue Hoffnung

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Sicht Viola
*pieppiep pieppiep* Mein Wecker klingelte. Es war 5Uhr. Ich hatte jetzt 8 Stunden geschlafen. Ich fühlte mich zwar etwas besser,aber mein Puls raste schon wieder. Ich tastete mit meinen Fingern nach meinem Puls-bestimmt bei 120-130! Ich rappelte mich auf und ging Richtung Bad,wo ich mir die Haare machte und das Gesicht wusch. Danach begegnete ich Barbara auf dem Gang.
Barbara: „Gehts dir wieder besser Liebes? Warum bist du überhaupt schon wach?!"
Vio: „Ich hab Frühschicht und ja,es geht mir besser!"
Barbara: „Willst du dich nicht lieber krank melden? Du siehst so blass aus!"
Vio: „Nein! Ich fühl mich wirklich gut! Mach dir keine Sorgen!"
Barbara: „Frühstücken wir dann wenigstens gemeinsam? Maya steht erst in einer Stunde auf,Jacky wahrscheinlich erst wieder um 11 und Franco ist schon weg!"
Vio: „Klar!"
Wir gingen gemeinsam in die Küche und machten uns Müsli. Danach setzten wir uns an den Tisch und aßen. Als wir fertig waren,nahm ich meine Salatschüssel und verabschiedete mich von Barbara. Ich lud die Schüssel in den Kofferraum und fuhr zur Klinik am Südring. Ich war mal wieder spät dran,hatte mich nicht geschminkt und sah bestimmt fürchterlich aus. In der Umkleide traf ich Miri und Paula.
Vio: *gestresst* „Morgen!"
Paula: „Morgen Viola! Du siehst gar nicht gut aus!"
Vio: „Ich weiß!"
Miri: „Beeil dich Vio! Wir haben noch 10 Minuten!"
Vio: „Stress nicht!"
Ich zog mich so schnell ich konnte um und Miri und ich rannten schnell nach oben. Wir waren gerade noch so rechtzeitig. Ich bemühte mich bei der Übergabe nicht zu laut zu atmen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich sah mal wieder Sternchen. Ich konzentrierte mich trotzdem krampfhaft auf die Übergabe,die Katharina machte. Als sie gegangen war,trat Urs nach vorne.
Urs: „Als erstes,liebe Kolleginnen und Freddy,stellt sich unsere neue Kollegin vor"
Die junge Frau (Foto oben) mit den hellbraunen,kurzen Haaren trat nach vorne. Wie konnte sie mir bei der Übergabe nicht auffallen!
Während sie sich vorstellte,schaute sie mich direkt und durchdringend mit ihren mahagonibraunen Augen an.
Veronica(Nica): *selbstbewusst* „Hey! Ich bin Veronica Schmitz. Ich bin im 3.Assistenzjahr und 28 Jahre alt"
Urs: „Ok. Veronica,Sie begleiten heute Dr.Greve! Sie ist eine der Besten hier! Viola,um 8 ist dann unsere Lungentransplantation! Leiten Sie davor noch bitte die Visite?"
Vio: „Natürlich!"
Urs: „Miriam,Sie machen die Chirurgie Sprechstunde und Freddy,Sie machen bitte die Ortho!"
Vio: „Also dann! Auf zur Visite!"
Urs ging in den Nebenraum und Miri ging mit Freddy schon mal zum Stationszimmer,um die Kurven zu holen. Das verschaffte mir Gelegenheit,Veronica zu sprechen.
Nica: „Hey! Du bist bestimmt Dr.Greve!"
Sie streckte mir die Hand entgegen.
Vio: „Viola!"
Nica: „Nica!"
Vio: „Wo warst du eigentlich bis jetzt?"
Nica: „In Würzburg!"
Vio: „Am UKW? Oder wo genau?"
Nica: „Ja. Am UKW! Kennst du das?"
Vio: „Ja. Ich bin in Würzburg aufgewachsen!"
Nica: „Cool! An welcher Schule warst du da?"
Vio: „An der Ballettschule"
Nica: „Dann bist du bestimmt richtig gut! Ich war übrigens am Röntgen!"
Vio: „Cool!"
Nica: „Wie alt bist du eigentlich,wenn ich fragen darf?"
Vio: „26"
Nica: „Und dann machst du mit dem Leitenden Oberarzt ne Lungentransplantation?!"
Vio: „Ja! Ich hab ja auch bald meinen Facharzt!"
Nica: „Mit 26??"
Vio: „Ja!"
Wir gingen zu Freddy,Miri und Sr.Anna. Danach machten wir uns gemeinsam an die Visite. Pünktlich um kurz vor 8 waren wir fertig und Nica und ich gingen zur OP-Umkleide. Wir zogen uns gemeinsam um und gingen dann zu Op3,wo Urs sich schon einwusch,was wir ihm dann gleichtaten. Wir gingen danach gemeinsam in den OP-Saal,wo der Patient schon in Narkose lag.
Urs: „Viola,wie gehen wir denn vor?"
Vio: „Wir eröffnen den Brustkorb und entfernen dann den erkrankten Lungenflügel,in dem Fall den Linken.Danach setzen wir den neuen Lungenflügel ein und verbinden ihn mit den Hauptbronchien,den Lungenvenen und der Lungenschlagader."
Urs: „Genau! Eröffnen Sie bitte den Brustkorb!"
Ich nickte.
Vio: *zur Op-Schwester* „Skalpell bitte!"
Ich eröffnete den Brustkorb mit einem seitlichen Schnitt bis zum Brustbein. Danach entfernten Urs und ich den kranken Lungenflügel minimal-invasiv. Danach übernahm Urs fast vollständig und ich sorgte nur dafür,dass er freie Sicht hatte. Nachdem der neue Lungenflügel rosig wurde, schlossen wir den Brustkorb wieder und der Patient wurde auf die Intensiv gebracht. Wir zogen unsere Op-kittel aus und wuschen Hände. Wir waren insgesamt 5 Stunden im Op und mir war etwas schwindlig. Ich ging trotzdem mit Nica zur Umkleide,aber setzte mich dort auf die Bank.
Nica: *skeptisch* „Alles gut?"
Vio: *wacklig* „Jaja! Alles gut!"
Nica: *leicht besorgt* „Sicher?"
Vio: „Ja! Nur ein bisschen schwindlig!"
Nica setzte sich zu mir und griff nach meinem Handgelenk. Sie hatte so weiche Hände.
Nica: „Dein Puls rast ja!"
Ich löste mich aus ihrem Griff und nahm mir meine Dienstkleidung.
Vio: „Ich weiß,aber wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! Wir müssen noch den Op-Bericht schreiben!"
Nica schaute mich nur skeptisch an,aber zog sich dann auch um. Wir gingen wieder auf Station und setzten uns zu Miri und Freddy,die gerade Mittagspause machten. Ich nahm mir aus dem Schrank meine Traubenzucker und Miri gab mir eine Dose mit Nudelsalat. Daraufhin schaute ich sie fragend an und sie gab mir diesen alles-sagenden Miri-Blick.
Freddy: „Wie war die Transplantation?"
Vio: „Anstrengend!"
Ich aß einen Traubenzucker und machte mich dann an den Salat.
Miri: „Vio! Du weißt doch-"
Vio: „Ja! Ich weiß!"
Als ich mit dem Salat fertig war,ging ich mit Nica ins Ärztezimmer zum Computer und fing an den Bericht zu schreiben.
Vio: „Weißt du,wie man Berichte schreibt,oder soll ich's dir erklären?"
Nica: „Ne! Ich weiß wie's geht!"
Vio: „Super!"
Ich schrieb den Bericht und war ca. 10 Minuten vor der Übergabe fertig,als plötzlich mein Handy vibrierte. Ich hatte ein Nachricht von Tom bekommen,dass er sich schon auf gleich freut.
Nica: „Ähm Viola?"
Vio: „Ja?"
Nica: *etwas unsicher* „Kann ich vielleicht deine Nummer?"
Vio: *glücklich* „Ja! Natürlich!"
Ich öffnete auf WhatsApp diesen Code zum scannen,damit andere deine Nummer bekommen und Nica scannte ihn mit ihrem Handy ab und schrieb mir gleich „Heyy"
Wir gingen dann gemeinsam zur Übergabe und hörten uns an,was auf Station heute so los war. Danach gingen Miri,Nica und ich zur Umkleide nach unten,wo wir auf Paula trafen.
Paula: „Na ihr!"
Miri/Vio: „Na du!"
Paula: „Was war bei euch heut so los?"
Miri: „Nichts!"
Vio: „Lungentransplantation!"
Paula: „Und? Wie war's?"
Vio: „Echt anstrengend!"
Miri: „Wann hast du heute eigentlich deinen Termin?"
Vio: „Um halb 4!"
Paula: „Hoffentlich lässt du es dann endlich machen!"
Die beiden musterte Nica während unserem Gespräch scharf. Ich schaute kurz auf die Uhr und bemerkte,dass ich schon wieder mal zu spät dran war.
Ich zog mich also eilig um und eilte dann zum Hauptausgang,wo Tom schon auf mich wartete.
Tom: „Hey Viola! Ich hab mir schon Sorgen gemacht!"
Vio: „Wir haben uns nur in der Umkleide verquatscht,sorry!"
Tom: „Ist ja nicht schlimm!"
Wir liefen gemeinsam Richtung Café und führten etwas smalltalk. Als wir ankamen, setzten wir uns an einen Aussentisch und die Bedienung kam auch relativ zügig.
Tom: „Ich hätte gerne einen schwarzen Kaffee mit Butter und dazu den Vanille-Bananen-Becher!"
Vio: „Ich hätte gerne einen Karamell-Cappuccino und den Krokant-Becher!"
Die Bedienung kam nach ein paar Minuten mit den Kaffees und den Eis' wieder.
Tom: „Wie war dein Tag so?"
Vio: „Ganz gut,aber etwas anstrengend. Deiner?"
Tom: „Echt ruhig! Warum war dein Tag anstrengend?"
Vio: „Wegen der Lungentransplantation mit Urs"
Tom: „Hast du jetzt eigentlich endlich zugesagt?"
Vio: „Nein! Ich möchte noch ein bisschen warten! Die meinten ja,dass ich noch bis zur Ortho Zeit hab!"
Tom: „Oh ok. Warum willst du warten? Hast du Angst,dass du nicht bestehst?"
Vio: *kurz lachend* „Nein! Ich möchte einfach noch aus privaten Gründen warten!"
Tom: „Oh...wenn du drüber reden möchtest,bin ich immer für dich da!"
Vio: „Danke,aber nein!"
Tom: „Ok. Was hast du heute noch so vor?"
Vio: „Ich hab noch einen wichtigen Termin. Und du?"
Tom: „Ich eigentlich nicht.Wie schmeckt dein Eis?"
Vio: „Ganz gut! Deines?"
Tom: „Auch!"
Wir redeten noch ein bisschen und um Viertelvier sagte ich dann,dass ich langsam losmüsse und Tom rief die Bedienung zum zahlen.
Bedienung: „Gemeinsam oder getrennt?"
Ich wollte gerade getrennt antworten,als mit Tom zuvorkam.
Tom: „Gemeinsam! Ich zahl!"
Währenddessen schaute er mich direkt an. Ich war mir sicher,dass er versuchte in meine Seele zu schauen. Tom bezahlte und wir liefen wieder zurück zur Klinik. Zum Abschied zog mich Tom in eine Umarmung. Das hatte ich jetzt echt gebraucht! Ich war so aufgeregt wegen dem Termin. Danach setzte ich mich in mein Auto und fuhr los. Ich war sogar noch pünktlich. Ich meldete mich an der Rezeption an und setzte mich ins Wartezimmer,bis ich aufgerufen wurde und ging zu meiner Ärztin und setzte mich auf die Liege.
Dr.Rakow: „Guten Tag Frau Greve!"
Vio: „Guten Tag"
Dr: „Ist Ihnen selbst in den letzten Wochen denn etwas aufgefallen?"
Vio: „Ja! Ich habe das Gefühl,dass das Struma etwas gewachsen ist und seit ca. 2 Wochen bekomme ich auch minimal schlechter Luft!"
Dr: „ nicht Gut. Das schauen wir uns mal an"
Sie kam um den Tisch zu mir.
Dr: „Überstrecken Sie mal bitte den Hals"
Ich tat,was sie sagte.
Dr: „Deutlich sichtbares Struma 1b. Sie können den Kopf wieder normal machen"
Sie setzte sich wieder an ihren Computer und tippte das Ergebnis ein.
Dr: „Ich würde ihnen die Op wirklich nahelegen Frau Greve! Das Struma wird weiter wachsen!"
Vio: „Ja! Ich möchte die Op!"
Dr: „Gut! Dann schreibe ich die Einweisung!Sie können sich die Klinik selbst aussuchen! Ich empfehle Uni oder Südring! Sie geben dort jemand Zuständigem die Einweisung und bekommen einen zügigen Termin! Das sollten sie dann locker noch vor ihrer Prüfung schaffen!"
Vio: „Super!"
Dr.Rakow gab mir den Zettel mit der Einweisung und wir verabschiedeten uns. Danach fuhr ich wieder zur Klinik und ging auf die Chirurgie,wo Sr.Lina im Stationszimmer war.
Vio: „Hey Lina"
Lina: „Oh hi Viola! Was machst du denn hier?"
Ich gab ihr den Zettel.
Vio: „Bitte mit Diskretion!"
Lina: *perplex* „Ja klar! Nächste Woche Dienstag um 7 Uhr hier sein!"
Lina gab mir noch die Unterlagen mit und ich ging zum Chef,um das mit ihm zu klären. Also klopfte ich an dir Tür.
„Herein!"
Ich öffnete vorsichtig die Tür und trat in den Raum.
Chef: „Guten Tag Dr.Greve! Haben Sie sich schon entschlossen?"
Vio: „Ähm nein! Darum geht es nicht!"
Chef: „Setzen Sie sich doch erstmal!"
Ich setzte mich und klärte alles mit dem Chef. Er meinte sogar,dass ich mich danach noch ein paar Tage krankschreiben lassen soll und dass er das zur Chefsache macht.
Ich verabschiedete mich und ging auf die Kinderstation zu Kim. Als ich in ihr Zimmer ging,entdeckte ich,dass sie wach war.
Vio: „Kimmy! Du bist wach! Ich hab mir so Sorgen gemacht!"
Kim: „Ach Ja! Wieso kommst du dann erst jetzt?!"
Vio: „Ich hatte einen sehr wichtigen Termin und musste dann noch was mit dem Chef klären!"
Kim: „Also hast du zugesagt?"
Vio: „Nein! Hab ich nicht! Weißt du,wie lang du noch bleiben musst?"
Kim: „Wahrscheinlich nur noch diese Nacht!"
Vio: „Super!"
Kim: „Du kannst auch wieder gehen! Es ist schon 5 und die Infusion macht ziemlich müde!"
Vio: „Äh ok.."
Ich ging also wieder aus ihrem Zimmer und traf auf Sr.Steffi.
Steffi: „Hey Viola!"
Vio: „Hey Steffi"
Steffi: „Warst du bei Kim?"
Vio: „Ja! Aber ich muss jetzt auch los! War schön dich mal wieder zu sehen!"
Ich eilte zum Aufzug,fuhr nach unten,ging zu meinem Auto und fuhr heim. Ich schrieb Miri und Paula direkt,dass ich einen Op-Termin für nächsten Dienstag hatte. Danach aß ich Abendbrot und lernte ein bisschen,nachdem ich gestern schon nicht dazu gekommen war. Ich arbeitete den Stoff der letzten Tage ab und legte mich dann endlich um 2Uhr ins Bett und schlief ein...

Par cœur-Immer für dich da! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt