Nach dem Wochenende
Sicht Kim
Es war Montag,mein Wecker klingelte um 7 Uhr und ich stand auf. Wie immer ging ich als erstes ins Bad, wo ich mich kämmte und dann duschte. Heute sah ich für meine Verhältnisse relativ gut aus,also überdeckte ich nur 1-2 Rötungen und benutzte sonst nur Puder und Mascara. In meinem Zimmer suchte ich mir dann ein schwarzes T-Shirt zu einer braunen Hose aus. Ich zog mich um,machte mir einen lockeren Dutt und ging nach unten zu Viola. Ich war heute so gut gelaunt wie noch nie! Viola saß total müde,zersaust und blass am Tisch.
Kim: „Guten Morgen! Alles gut?"
Vio: *abwesend schläfrig* „Ja ja! Wie kommst du drauf?"
Kim: „Du bist total blass heute!"
Vio: „Was? Nein! Alles ist gut!"
Ich merkte direkt,dass Viola kurz vorm einschlafen war.
Kim: „Bekommst du heute nicht die Schiene ab?"
Viola nickte nur verschlafen.
Ich nahm mir meine Tasche und wollte schon gehen.
Kim: „Ich lass dich mal mit deinem Kaffee in Ruhe! Ich geh vor der Schule noch in den Park!"
Ich ging gerade aus der Tür,als ich mit Tasie zusammenstieß
Tasie: *gereizt* „Pass doch auf!"
Tasie hatte blau-grüne Sportklamotten an und saß auf dem Boden. Klara,das Mädchen aus meiner Klasse, hatte ebenfalls blau-grüne Sportkleidung an und half Tasie hoch.
Kim: „Sorry!"
Tasie: „Was machst du so früh eigentlich schon hier! Die Schule beginnt erst in einer Dreiviertelstunde!"
Kim: „Ich wollte vorher noch wohin!"
Ich schaute Tasie nicht mehr an und ging in Richtung Park. Dort angekommen,setzte ich mich auf eine Bank und überlegte. Sollte ich wirklich in die Schule? Oder einfach wegrennen? Ich entschloss mich für die erste Option, weil ich nicht noch mehr Ärger wollte. Ich saß eine halbe Stunde auf der Bank und döste etwas vor mich hin,als mich plötzlich etwas hartes am Kopf traf. Und dann nochmal. Irgendjemand bewarf mich mit kleinen Steinchen.
Kim: *laut* „Ey!Was soll das!"
Junge: „Heult klein Kimmy gleich wieder?"
Simon: „Brauchst du deine Nuckelflasche?!"
Kim: „Lasst mich doch einfach in Ruhe!"
Ich nahm meine Sachen und wollte gehen,als mich jemand am Rucksack nach hinten riss und ich zu Boden fiel. Ich hörte mehrere Leute lachen. Der Junge aus der Parallelklasse kam auf mich zu und trat mir gegen mein Schienbein,was höllisch wehtat.Der ist bestimmt Fußballer! Ein paar weitere traten mir gegen meinen Oberkörper und ich rollte mich ein.Er holte gerade nochmal aus, um mich zu treten, als eine erwachsene Frauenstimme eingriff. Ich konnte diese Stimme nicht zuordnen,aber sie kam mir bekannt vor.
Frau: „Lasst das Mädchen in Ruhe!"
Die Jungs gingen sofort weg von mir,trotzdem lag ich noch in Embryonal-Stellung am Boden und die Frau kniete sich zu mir.Sie war hübsch und hatte rotbraune,schulterlange Haare und eine quadratische,schwarze Brille.Sie war groß und kräftig gebaut.
Frau: „Was sollte das? Ihr könnt doch nicht einfach so das Mädchen treten?"
Junge: „Siehst du doch,dass wir's können!"
Frau: *drohend* „An eurer Stelle würde ich jetzt ganz schnell zur Schule,bevor ich die Polizei ruf!"
Plötzlich rannten vier Jungs mit ihren Sachen schnell weg und ich war mit der Frau alleine.
Frau: „Bist du verletzt? Hast du Schmerzen?"
Ich weiß nicht warum,aber ich begann auf einmal zu weinen. Es war schon wieder einmal alles zu viel!
Frau: „Sch! Alles wird gut! Warum weinst du denn?"
Kim: *leise* „Nichts wird gut! Sie sind tot!"
Frau: „Wer ist tot?"
Kim: „Meine Eltern! Meine Freundschaft zu meiner besten Freundin! Mein soziales Leben! Ich will einfach nur noch sterben!"
Die Frau versuchte mich zu beruhigen,indem sie mir mit ihrer Hand über den Rücken streichelte -So wie Mama es immer gemacht hat- aber es beruhigte mich tatsächlich.
Frau: „Willst du mal aufstehen? Da drüben ist eine Bank!"
Ich nickte und die nette Frau half mir vorsichtig beim Aufstehen. Als ich stand,versuchten wir zu der Bank zu gehen,aber nach ein paar Schritten gaben mein Beine unter mir nach und ich sackte in den Armen der Frau zusammen. Die Frau nahm auch noch meine Beine und trug mich die paar Schritte zur Bank, auf der sie mich dann ablegte.
Frau: „Was war denn gerade los? Warum bist du zusammengebrochen ?"
Kim: „Ich weiß auch nicht! Meine Beine haben einfach nachgegeben!"
Frau: *besorgt* „Aber du spürst deine Beine noch?!"
Kim: „Ja!Natürlich!"
Frau: „Wie heißt du überhaupt?"
Kim: „Kimberly Greve! Und Sie?"
Frau: „Dr.Charlotte Engel. Gehts vom Kreislauf her wieder einigermaßen?"
Ich nickte zögerlich,denn ich war mir absolut nicht sicher.
Frau: „Wollen wir nochmal gemeinsam versuchen aufzustehen?"
Ich nickte und setzte mich langsam auf. Die Ärztin griff mir unter die Arme und half mir beim aufstehen,wobei mir ziemlich schwindlig wurde und sich alles begann zu drehen,bis mich meine Beine wieder nicht mehr tragen wollten und ich erneut zusammensackte. Die Ärztin half mir wieder auf die Bank.
Frau: „Ich glaube ich ruf lieber mal einen RTW!"
Kim: „Nein!Bitte nicht!Mir geht es doch gut!"
Frau: „Gut!Dann geh!"
Ich nahm meine Sachen und versuchte alleine aufzustehen,wobei ich direkt wieder zu Boden sank.Die junge Ärztin half mir erneut auf die Bank.
Frau: „Da siehst du ja,wie gut es dir geht! Darf ich jetzt einen RTW rufen?!"
Kim: *genervt* „Na gut!"
Die Frau nahm ihr Handy und tippte ein paar mal darauf,bis sie es sich ans Ohr hielt „Guten Tag. Dr.Charlotte Engel mein Name. Im Park in Köln-Lindenthal am Nordeingang leidet ein junges Mädchen unter Kreislaufproblemen und sie bricht häufig zusammen...Ok gut.Vielen Dank" Sie legte auf und wandte sich wieder mit zu.
Frau: „Wie alt bist du eigentlich Kimberly?"
Kim: „15!"
Frau: „Ok! Ich leg dir mal die Füße etwas höher!"
Sie nahm meinen Rucksack und legte ihn mir unter die Füße,was kaum etwas brachte.
Nach kurzer Zeit kam ein Rettungswagen aus dem 2 Leute stiegen,denen die Ärztin dann zuwinkte. Daraufhin kamen die zwei Frauen zu uns.
Frau1: „Guten Tag! Jacqueline Wendt! Was ist denn passiert?"
Dr.Engel: „Kim,15Jahre, wurde von ein paar Schulkameraden anscheinend geärgert und lag dann auf dem Boden und es wurde auf sie eingetreten. Danach beim Versuch aufzustehen ist sie zusammengebrochen ebenso wie bei weiteren Versuchen!"
Frau2: „Ok! Kim! Ich mach dir mal kurz etwas an den Zeigefinger!"
Gesagt, getan! Die andere Frau,die sich nicht vorgestellt hatte, machte mir etwas an den Finger,woraufhin sie ihrer Kollegin ein paar Zahlen mitteilte.
Frau2: „Puls bei 120, Sättigung bei 96! Misst du mal den Blutdruck!"
Frau1: „Ich mach dir mal was um den Arm!Das wird kurz etwas eng!"
Die junge Frau mit blonden geflochtenen Haaren und himmelblauen Augen machte mir ein graues Teil mit Klettverschluss um den rechten Arm,was sich dann aufpumpte und ziemlich eng wurde.
Frau1: „Blutdruck 89/56! Ziemlich niedrig!"
Frau2: „Kein Wunder,dass sie da zusammenbricht!"
Die Frau mit den rotgefärbten, zum Zopf gebundenen Haaren und gelb-brauen Augen wandte sich an mich.
Frau2: „Hast du öfter Probleme mit niedrigem Blutdruck?"
Ich schüttelte den Kopf.
Frau2: „Nimmst du Medikamente oder rauchst du?"
Kim: „Nein!"
Frau2: „Hast du Schmerzen oder bist du verletzt?"
Ich schüttelte wieder den Kopf
Frau2: „Hast du dein Versichertenkärtchen dabei?"
Kim: „Ja!In meiner Tasche!"
Während ich mein Kärtchen herauskramte, besprochen die beiden Sanitäter etwas miteinander.
Frau1: „Wir würden dich gerne mit ins Krankenhaus nehmen,damit dein niedriger Blutdruck dort mal abgeklärt werden kann!"
Kim: „Ich komm nicht mit ins Krankenhaus!"
Dr.Engel: „Bitte Kim!Das wäre wichtig!"
Kim: „Nein! Ich will nicht!"
Frau1: „Dir geht es doch nicht gut!"
Kim: „Ich muss aber zur Schule!Ich war doch erst suspendiert!"
Frau2: „Die Schule kann dich aber nicht suspendieren,wenn du krank bist!"
Kim: „Aber... ok!Ich geh mit!"
Frau1: „Kannst du laufen?"
Kim: „Ja!Mir geht es auch eigentlich wieder gut!"
Ich setzte mich langsam auf,wobei mir ein kleines bisschen schwindlig wurde und ich im sitzen kurz inne hielt.
Frau1: „Gehts?"
Kim: „Ja!"
Ich stand langsam auf und wollte den ersten Schritt gehen,als auch schon meine Beine unter mir nachgaben und kurz alles schwarz wurde.Durch ein leichtes Schlagen gegen meine Wange kam ich wieder zu mir. Ich lag immer noch auf den Boden und Dr.Engel kniete zusammen mit Frau Wendt über mir.
Dr.Engel: „Gut,dass du wieder da bist! Marion ist gerade mit der Trage wieder da!"
Die 3 Frauen halfen mir mich aufzustellen und mich auf die Trage zu setzen,auf die ich mich dann legen sollte und festgeschnallte wurde,bevor ich in den RTW geschoben wurde. Als ich im RTW war,erfüllte mich eine starke Panik. Es erinnerte mich alles so an den Unfall! Ich merkte selbst,wie meine Atmung schneller wurde und um mich herum langsam alles verschwamm und eintrübte. Es war wie in Watte gepackt. Mir wurde so eine Maske vors Gesicht gehalten,aber das machte es nur noch schlimmer. Ich bekam dadurch keine Luft! Die Sanitäter redeten mit mir,aber ich verstand sie nicht! Alles wurde mit immer mehr Watte ausgestopft,bis ich überhaupt nichts mehr mitbekam und letztendlich alles schwarz wurde. Ich wurde wieder durch mehr oder weniger sanfte Schläge gegen meine Wange geweckt,diesmal aber sah ich in ein nicht ganz so unbekanntes Gesicht. Es war diese eine Freundin von meiner Schwester. Pia? Paula? Ja! Sie hieß Paula!
Paula: „Schön,dass du auch mal wieder bei uns bist?"
Kim: „Wo bin ich?! Was ist passiert?"
Paula: „Du bist im RTW!Immer noch im Park! Du hast hyperventiliert und bist daraufhin bewusstlos geworden!"
Frau2: „Wir würden dann auch los zur Klinik fahren!"
Kim: „Was?Nein! Ich will nicht ins Krankenhaus!Ihr könnt mich nicht zwingen mitzukommen!"
Paula: „Du warst 10 Minuten bewusstlos!Das ist nicht gerade wenig und dein Blutdruck bereitet mir auch noch Sorgen!"
Kim: „Ihr könnt mich nicht zwingen!"
Paula: „Doch können wir! Ich sage, es ist notwendig und du bist eigengefährdent!"
Plötzlich machte sich in mir wieder diese Panik breit und ich wollte einfach nur weg! Ich versuchte mich aufzusetzen und alles mögliche von mir loszumachen. Als die Sanitäter und die Ärztin versuchten mich zu beruhigen,schlug ich um mich! Die machten mir alle solche Angst! Ich will doch einfach nur zu Mama und Papa! Ich fing an zu weinen und merkte wieder,wie ich schneller atmete,konnte aber nichts dagegen machen. Als die Menschen wieder versuchten mich zu beruhigen,stieß ich sie von mir weg! Ein Mann und Frau Wendt hielten meinen Arm fest, in dem ich seit neustem einen Zugang hatte. Ich versuchte mich wie wild gegen die beiden zu wehren,als Paula mit einer Spritze an den Zugang ging und langsam eine klare,farblose Flüssigkeit hinein drückte! Ich versuchte weiterhin mich zu wehren, als sich von meinem linken Arm aus eine wohlige, beruhigende Wärme ausbreitete. Ich merkte,wie ich ruhiger und müder wurde.Langsam bekam ich auch wieder mit,was die Leute um mich herum sagten, doch ich konnte meine Augen kaum noch offenhalten,so müde war ich,bis mir die Augen endgültig zu fielen. Ich wollte nur noch schlafen,doch die Rechnung hatte ich nicht mit Paula gemacht. Diese Schlug mir gegen die Wange.
Paula: „Wach bleiben Kim! Nicht schlafen!"
Als Paula das sagte,hatte ich plötzlich ein Flashback zu meinem 13.Geburtstag, an dem ich auch umgekippt war und die Notärztin genau das zu mir gesagt hatte,während Mama meine Hand hielt. Ich begann zu weinen! Ich vermisse meine Eltern so sehr! Ich fing wieder an schneller zu atmen und diese Panik kam zurück. Die Menschen um mich herum,redeten wieder auf mich ein. „beruhig dich!" „alles ist gut!" „dir passiert hier nichts!"
2 Menschen hielten mich wieder fest,was mich noch panischer machte und ich wieder beide von mir stieß und um mich schlug, bis wieder 2 Leute meinen linken Arm festhielten.
Kim: *schreit* „Lasst mich in Ruhe! Ich will das nicht!"
Die brünette Notärztin spritzte mir wieder etwas durch den blauen Zugang in meinem Arm. Von dort breitete sich wieder Wärme aus,doch diesmal verbrannte mich das mehr innerlich,als mir zu helfen. Es verursachte höllischen Schmerz und ich atmete nur noch schneller. Ich bekam immer weniger Luft.
Frau1: „Was hast du ihr gegeben?"
Paula: „Das selbe nochmal nur geringer dosiert!"
Ok Kim! Lass zu,dass es dich beruhigt! Atme tief ein und wieder aus! Ein und aus! Es klappte und ich bekam wieder etwas besser Luft und das Beruhigungsmittel beruhigte mich auch etwas! Ich muss es nur zulassen! Doch diesmal wurde ich so müde, dass mich niemand mehr vom Schlafen hindern konnte. Als ich wieder aufwachte, merkte ich,dass der RTW fuhr. Paula saß auf einem Stuhl rechts neben mir und schrieb irgendetwas auf einem Klemmbrett, während Jacqueline auf meiner Linken ständig zum Monitor schaute. Wann haben die mich denn daran verkabelt? Und seit wann hängt an meinem Zugang eine Infusion?!
Ich gähnte und hatte wieder die volle Aufmerksamkeit.
Paula: „Ach du bist wach!"
Ich wollte gerade meine Hand bewegen,als ich merkte,dass diese komplett fixiert war,genauso wie die andere. Meine Füße konnte ich auch nicht bewegen.
Kim: „Wieso?"
Paula: „Du hattest ja um dich geschlagen,falls du das nicht mehr weißt. Deswegen mussten wir dich fixieren,bevor du noch jemanden verletzt!"
Kim: „Wie lang hab ich geschlafen?"
Paula: „Maximal 10 Minuten!"
Ich wollte gerade noch etwas fragen,als mir komplett schwindlig wurde und sich mal wieder alles drehte. Ich konnte mich nicht mal irgendwo festhalten! Plötzlich fing auch das eine Gerät an zu piepsen.
Jacky: „Blutdruck fällt! Nur noch bei 83/50!"
Paula: *durch das kleine Zwischenfenster* „Beeil dich ein bisschen Marion!"
Nach weiteren 5 Minuten in denen sich alles drehte, waren wir endlich an der Klinik. Ich wurde auf der Trage in die Notaufnahme geschoben,dort wartete auch schon eine Ärztin auf mich.
Auf dem Weg durch einen Gang redeten die beiden Ärztinnen.
Paula: „Hallo Miri! Ich bring dir die 15-jährige Kimberly Greve! Zustand Nach Kreislaufzusammenbruch! Blutdruck zuletzt bei 83/50! Hatte im RTW mehrere Panikattacken,deswegen habe ich ihr insgesamt 3mg Dormi gegeben.Fixiert ist sie,weil sie mehrmals um sich geschlagen hat"
Miri: „Verstanden! Ist Viola schon informiert?"
Paula: „Nein!Wir sind noch nicht dazu gekommen!"
Inzwischen waren wir in einem Raum und die Fixierung wurde gelöst,damit ich auf eine andere Trage kann.
Miri: „Kannst du dich selbst umsetzen oder brauchst du dabei Hilfe?"
Kim: *provokant* „Ich kann das selbst!"
Ich setzte mich auf,obwohl mir im Liegen schon ziemlich schwindlig war und versuchte dann aufzustehen. Alle waren schon bereit mich nötigenfalls zu fangen und Miri und Paula griffen mir unter die Arme. Als ich stand und mich umdrehen wollte,merkte ich,wie mein Beine zittrig wurden.Anscheinend war ich nicht die einzige,die das bemerkte,denn Paula schärfte ihren Griff. Als ich endlich auf der Trage saß,war ich ziemlich erleichtert. Ich sollte mich auch hinlegen,damit ich neu verkabelt werden konnte.
Kim: *leise* „Ich will das nicht!"
Miri: „Was willst du nicht Kim?"
Kim: „Alles! Ich will wieder heim!"
Miri: „Wenn alles untersucht und in Ordnung ist,kannst du doch auch wieder heim zu deiner Schwester!"
Kim: *weint* „Das ist nicht mein Zuhause! Ich bin in Würzburg daheim!"
Miri strich mir sanft über den Arm und flüsterte zu jemandem „Benachrichtige Viola,ihre Schwester!"
Jemand verließ den Raum. Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte,wurde ich neu verkabelt und die Leute vom Rettungsdienst verließen den Raum mit einem kurzem „Gute Besserung".
Miri: „erzähl mir mal aus deiner Sicht,was passiert ist!"
Ich erzählte ihr alles von den Jungs und den Steinen bis hin zu den Panikattacken.
Miri: „Das klingt schon nach starkem Mobbing! Wir sollten die Polizei einschalten!"
Kim: „Nein! Das ist kein Mobbing! Die haben mich nur ein bisschen geneckt!"
Miri: *skeptisch* „Wenn du meinst!"
Miri: „Warum hattest du im RTW denn so Panik?"
Kim: „Ich weiß auch nicht! Ich hab einfach Angst davor!"
Ich log! Warum wusste ich auch nicht! Wahrscheinlich einfach, weil ich nicht wieder weinen wollte!
Miri: „Vor was genau hast du Angst?"
Kim: „Vor allem medizinischen! Das macht mir schon immer Angst!"
Miri: „Also machen wir dir auch Angst?"
Kim: „Nur ein bisschen! Von dir weiß ich ja,dass du nett bist!"
Miri nickte verständnisvoll und ich hatte ein leicht schlechtes Gewissen, weil ich sie anlog!
Miri: „Und mit deinem Blutdruck, hattest du da schon mal Probleme?"
Kim: „Manchmal,aber der war noch nie so niedrig!"
Miri: „Ich würde dann gerne mal ein Ultraschall von deinem Bauch machen!"
Die Schwester ging zum Lichtschalter und machte das Licht aus,während Miri so ein komisches Gerät heranzog.
Miri: „Machst du mal bitte deine Hose auf?"
Während ich meine Hose aufmachte und ein paar Zentimeter runterzog, machte Miri Gel auf so ein komisches Teil,was mit dem Kabel an dieses Gerät verbunden war. Sie nahm dieses Teil und drückte es auf meinen Bauch. Auf dem Monitor von dem Gerät,sah man wie Miri das Teil auf meinem Bauch bewegte. Plötzlich stockte sie und ging genauer zu einer Stelle,dann drückte sie an dem Gerät etwas rum und das Bild bekam Farben, aber nur an kurzen, bestimmten Stellen und auch nur in Blau,gelb,orange und rot. Miri setzte einen besorgten Blick auf und wischte mit ihrem Teil weiter über meinen Bauch. Plötzlich klopfte es aber an der Tür, was mich kurz zusammenzucken ließ. Die Tür öffnete sich und Viola kam rein, anscheinend hatte sie ihre Krücken schon los bekommen.
Viola kam sofort zu mir.
Vio: „Was hast du denn schon wieder gemacht?"
Kim: „Geht dich nichts an! Du bist nicht meine Mutter!"
Miri: „Viola! Schau dir das mal an! Durch die Luft erkenne ich da nicht viel!"
Viola ging hinter Miri und schaute auf den Monitor.
Vio: „Du siehst auch,dass die Arterie auf der falschen Seite ist,oder?!"
Miri: „Gut,dass du's auch siehst!"
Miri: „Hast du manchmal rechts neben dem Bauchnabel schmerzen?"
Kim: „Nicht,dass ich wüsste!"
Miri: „Gut. Solang das keine Probleme macht,muss nichts gerichtet werden! Ich würde dich trotzdem gerne über Nacht hier behalten!"
Kim: „Nein! Garantiert nicht!"
Miri: „Dein Blutdruck ist ziemlich niedrig und solang der nicht besser ist,würde ich dich nur ungern gehen lassen!"
Kim: „Ich bleib aber nicht hier!"
Vio: „Gut! Dann steh auf und geh!"
Ich merkte,wie sie Miri zuzwinkerte,aber den Versuch war es wert. Die Schwester machte die Kabel los und ich setzte mich erstmal hin. Mir wurde nur ein kleines bisschen schwindlig, also versuchte ich aufzustehen. Viola und Miri standen direkt neben mir. Ich stand langsam auf und versuchte meine Beine durchzudrücken, die aber trotzdem ziemlich zittrig wurden und mich nach ein paar wackligen Schritten nicht mehr tragen wollten. Ich fiel zu Boden, glücklicherweise standen Viola und Miri neben mir,sodass sie mich fangen konnten und mich wieder auf die Trage setzten.
Vio: „Bleibst du doch hier?"
Kim: *weinend* „Bitte nicht! Nicht über Nacht!"
Ich weiß auch nicht,was los war,aber anscheinend hatte ich doch so etwas wie <Angst vor Medizin> entwickelt, denn plötzlich überkam mich wieder so eine Panik. Ich fing an schneller zu atmen und immer mehr zu weinen.Alles war wieder wie in Watte gepackt,die immer dichter wurde. Als mich jemand am Arm berührte, stieß ich die Person weg. Als ich zwei weitere Hände auf mir spürte, schlug ich wie wild um mich. Jemand versuchte mir wieder so eine Maske auszusetzen, doch ich stieß ihn weg. Ich merkte, wie mehr Leute in den Raum kamen,was mir irgendwie noch mehr Panik machte. Wieso konnten die mich nicht in Ruhe lassen! Ich merkte,wie mich viele Leute festhielten und mich auf die Trage drückten. Irgendjemand spritzte mir etwas in den Zugang,als sich auch schon wieder diese wohlige Wärme in mir breit machte.Ich beruhigte mich langsam und schloss die Augen,denn ich wurde wieder müde. Das letzte,was ich hörte bevor ich einschlief war,dass Miri mich schlafen lassen sollte. Als ich wieder aufwachte, lag ich in einem relativ bequemen Bett.Ich wollte mich aufsetzen,was aber nicht klappte,denn irgendetwas hielt mich zurück.Anscheinend wurde ich wieder fixiert.Ich schaute mich im Raum um. Er war weiß gehalten und sah sehr modern aus. Wahrscheinlich ein Patientenzimmer. Na toll! Ich sah auf diesem Schränkchen neben meinem Bett eine Wasserflasche stehen. Ich hatte solchen Durst,also versuchte ich nach der Flasche zu greifen,was nicht klappte, denn mein Arm war fixiert.In meiner anderen Hand sah ich etwas liegen. Es war diese Notfall-Klingel, aber das war ja kein Notfall! Aber ich wollte wissen,warum ich fixiert wurde und ich war ziemlich durstig.Ich drückte auf den roten Knopf und kurz darauf kam eine Pflegerin und drückte neben der Tür auf einen Knopf.Sie war groß,schlank und hatte blondes,glattes Haar und einen Pony.
Pflegerin: „Ach du bist wach. Ich bin Schwester Steffi. Was brauchst du denn?"
Kim: „Wieso bin ich fixiert?"
Sr.Steffi: „Du hattest während einer Panikattacke um dich geschlagen und eine Pflegerin verletzt! Das ist nur zu unserer Sicherheit! Ist sonst noch etwas?"
Kim: „Ich hab ziemlich Durst!"
Sr.Steffi: „Ich helfe dir mal beim trinken"
Sie nahm sich so diese Fernbedienung fürs Bett und machte,dass das Bett am Kopfende hochfuhr und ich in einer Sitzposition war.Sie schenkte etwas von dem Wasser in einen Schnabelbecher und reichte ihn an meinen Mund,sodass ich trinken konnte.
Kim: „Kannst du die Fixierung weg machen? Ich brauch das echt nicht!"
Sr.Steffi: „Tut mir Leid! Wir brauchen erst das OK von einem der Oberärzte. Deine Schwester diskutiert gerade sogar mit dem Chefarzt!"
Kim: „Viola soll sich einfach da raus halten! Das ist meine Angelegenheit!"
Sr.Steffi: „Sie will doch auch nur das Beste für dich!"
Sr.Steffi ging wieder,ich war komplett allein und fing an zu weinen. Doch plötzlich klopfte es an meiner Tür,die sich kurz darauf öffnete. Es war Tasie.
Tasie: „Hey Kimmy"
Kim: „Hey Tasie"
Tasie: „Ich wollte dir eigentlich nur die Hefteinträge bringen! Was ist überhaupt passiert?"
Kim: „Nichts!"
Tasie: „Und warum bist du dann fixiert?"
Kim: „Geht dich nichts an!"
Tasie: *ernst*„Man Kimmy! Ich mach mir doch Sorgen um dich! Wir waren schließlich Beste Freundinnen!"
Kim: „Genau! WAREN!"
Tasie: „Dann geh ich halt wieder!"
Kim: *verzweifelt* „Warte! So war das nicht gemeint! Lass mich bitte nicht allein!"
Tasie kam wieder zu meinem Bett und setzte sich wortlos zu meinen Beinen,nahm meine Hand und beruhigte mich.
Tasie: *ruhig* „Alles ist gut! Ich bin bei dir!"
Plötzlich kam Viola zusammen mit einem Arzt in den Raum.
Vio: „Ah Kimmy! Du bist ja wach! Das ist Prof.König,der Chefarzt der Kinderstation!"
Kim: „Ok?"
Prof: „Wie fühlst du dich Kim?"
Kim: „Ganz gut!"
Prof: „Denkst du,du bekommst heute noch eine Panikattacke?"
Kim: „Ich denke nicht!"
Prof: *zu Viola* „Sie scheint relativ vernünftig!" *zu Kim* „Wenn du versprichst sofort Bescheid zu sagen,wenn auch nur ein Hauch von Panik da ist, dann können wir die Fixierung auflösen!"
Kim: *begeistert* „Ich verspreche es!"
Der Arzt nickte und ging, kurz darauf kamen zwei Schwestern, eine von ihnen war Steffi, und die beiden befreiten mich aus den Gurten.Als erstes stand ich mit Hilfe von Viola und Tasie auf und streckte mich,was ziemlich gut tat. Danach ging ich mit Hilfe von Tasie ins Badezimmer und machte mich kurz frisch,danach wurde mir wieder in mein Bett geholfen.Tasie verabschiedete sich und ich war mit meiner Schwester alleine.
Kim: „Ich will nicht über Nacht hier bleiben! Mir geht es doch wirklich wieder gut!"
Viola schaute kurz zu dem kleinen Monitor,mit dem ich verkabelt war.
Vio: „Dir geht es nicht wieder gut! Dein Blutdruck ist zwar etwas besser,aber nicht gut! Mit 90/62 wird dich hier sowieso niemand gehen lassen!"
Kim: „Aber..."
Vio: „Kein Aber! Du bleibst hier!"
Kim: „Doch! Aber ich hab Angst hier!"
Vio: „Wieso hast du Angst?"
Kim: „Ich weiß es nicht! Ich hatte sonst auch nie Angst! Aber seit ich bei dir bin,anscheinend schon!"
Vio: „Vor was genau hast du Angst?"
Kim: „Vor den Menschen, der Klinik...Ich weiß es doch auch nicht!"
Vio: „So kann ich dir nicht helfen!"
Kim: „Ich will deine Hilfe nicht! Ich bin 15 und kann mich alleine um meine Probleme kümmern!"
Vio: *genervt* „Sieht man ja! Aber wenn du meine Hilfe nicht willst,dann geh ich!"
Kim: *verzweifelt* „Nein! Bitte bleib! Ich hab allein Angst!"
Viola kam wieder zu mir, setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett und wir schwiegen uns eine Weile an.Es war draußen auch schon dunkel.
Vio: „Ich muss langsam wirklich los! Ich schau morgen früh nochmal nach dir!"
Kim: „Bitte bleib!Wenigstens bis ich schlaf!"
Viola setzte sich wieder an mein Bett,nach wenigen Minuten war ich auch schon ziemlich müde und schlief ein...
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Par cœur-Immer für dich da!
FanfictionEs geht um die fast 16-jährige Kimberly aka Kim/ Kimmy. Durch einen tragischen Unfall kommen sie und ihre BFF,die schon 16-jährige Anastasia aka Tasie, nach Köln. Aus Freundschaft & Glück wird für Kim Mobbing & Angst Wird sie zurück zum Glück & zur...