Wo ist Kim? (Sicht Viola)

239 11 2
                                    

Sicht Viola
Kims Freundinnen redeten wie wild durcheinander,doch Kim war nirgends zu sehen.
Vio: „Beruhigt euch mal! Wo ist Kim?"
Sophie: *aufgeregt* „Sie wollte sich gestern Nacht mit einem Mann treffen!"
Vio: „Das weiß ich,aber wo ist sie?"
Mala: „Sie ist danach nicht mehr aufgetaucht!"
Finja: „Wir glauben,dass der Mann sie mitgenommen hat"
Vio: „Hat er nicht! Ich kenn den Mann! Wir rufen Kim jetzt erstmal an!"
Merle: „Haben wir schon seit heute Nacht! Es geht nicht mal ihr Anrufbeantworter ran!"
Vio: „Dann rufen wir jetzt die Polizei!"
Ich nahm mein Handy und wählte die 110.
„Guten Tag! Notruf Polizei! Wo liegt ihr Problem?"
Vio: „Meine Schwester hat sich gestern mit ihrem leiblichen Vater getroffen und ist seitdem nicht mehr aufgetaucht und nicht mehr erreichbar!"
„Wie alt ist denn ihre Schwester und wie heißt sie?"
Vio: „Kimberly Greve, 16Jahre alt"
„Wo befinden Sie sich denn?"
Vio: „Köln,in der Ostlandstraße 24!"
„Wir schicken eine Streife und einen Hundeführer! Versuchen Sie sich zu beruhigen!"
Nach wenigen Minuten waren sie da.
Hundeführerin: „Guten Tag, Hoffmann mein Name. Haben sie ein Kleidungsstück der Vermissten?"
Vio: „Natürlich!"
Ich gab ihr Kims T-Shirt und der Hund nahm die Fährte auf,die uns bis zur Bushaltestelle führte.
Hannah: „Mädels? Wo wollte Kim genau hin?"
Sophie: „Zum Dom glaub ich!"
Paul: „Dann gehen wir jetzt zum Dom!"
Wir fuhren gemeinsam zum Dom,wo der Hund wieder Fährte aufnahm. Der Hund führte uns zu einem wenige Kilometer entfernten Park. Er zog uns im Park zu einer Bank,wo wir Kims Rucksack fanden. Hannah gab mir den Rucksack und fragte,ob das Kims Sachen seien. Leider waren es ihre Sachen,auch ihr Handy,was in seine Einzelteile zerlegt war.
Der Hund suchte weiter. Nach einer gefühlten Ewigkeit zog uns der Hund raus aus dem Park und durch unendliche Straßen und Wege.
Nach ca. 3 Stunden kamen wir zu einer Wiese außerhalb von Köln. Mitten auf der Wiese lag jemand. Hannah und Paul gingen vorsichtig zu der Person und riefen mich dann zur Identifikation.
Vio: „Das ist Kim!"
Ich war überglücklich,dass wir sie gefunden haben,doch auch etwas geschockt. Sie lag einfach im kniehohen Gras und starrte in den Himmel. Ab und zu blinzelte sie. Dann kam plötzlich Sophie.
Sophie: „Das war schon öfters so! Sie ist Schlafwandlerin und total oft läuft sie dann irgendwie zu einer Wiese ,legt sich hin und starrt! Meistens braucht sie da so um die 3-4 Stunden um aufzuwachen!"
Hannah: „Wir rufen lieber mal einen RTW!"
Hannah funkte kurz und nach wenigen Minuten kam ein RTW. Es kamen eine junge Sanitäterin mit blonden Haaren,die sich als Michelle vorstellte und ein etwas älterer Sanitäter namens Hannes. Sie checkten Kim durch und brachten sie dann in den RTW.
Michelle: „Wir fahren sie in die Klinik am Südring! Wollen sie mitfahren?"
Viola: „Nein! Irgendjemand muss die anderen Mädels ja fahren. Sophie? Willst du mit?"
Sophie nickte und stieg vorne neben Michelle ein. Ich bedankte mich bei Hannah,Paul und Frau Hoffmann und fuhr dann mit Merle,Finja und Mala zur Klinik am Südring. Gemeinsam gingen wir in die Notaufnahme,wo Miri zusammen mit Nancy stand.
Miri: „Hey Viola! Kim ist schon da! Sie ist gerade in der Radiologie!"
Ich nickte Miri dankbar zu.
Vio: „Mädels,setzt euch mal zu Sophie! Ich komm auch gleich!"
Ich ging zu Miri,welche mich in eine Umarmung zog. Sie wusste einfach,dass ich das jetzt brauchte.
Vio: *flüstert* „Danke!"
Miri: *flüstert* „Ihr geht es gut Viola! Mach dir nicht so viele Sorgen!"
Wir lösten uns wieder von einander.
Vio: „Weißt du schon irgendwas?"
Miri: „Bis jetzt ist alles gut. Sie ist nur etwas unterkühlt. Außerdem hast du sie ja selbst gesehen!"
Ich nickte und setzte mich zu Kims Freundinnen.
Ich war so müde. Ich hatte seit gestern Abend um 20Uhr nicht mehr geschlafen und es war mittlerweile 15 Uhr. In einer Stunde müssten Kims Freunde am Bahnhof sein.
Vio: „Mädels! In einer Stunde fährt euer Zug! Nehmt euch doch ein Taxi,packt eure Sachen und je nachdem,wie viel Zeit noch ist,kommt ihr nochmal her oder fahrt gleich zum Bahnhof!"
Mala: „Aber was ist mit Kim?!"
Finja: „Wir lassen sie doch nicht einfach allein!"
Sophie: „Nein Mädels! Sie hat recht! Wir haben morgen Schule! Ich geb Viola meine Nummer und sie hält uns auf dem Laufenden!"
Vio: „Hier ist der Schlüssel! Wenn ihr gleich zum Bahnhof fahrt,gebt ihn zur Nachbarin in der Hausnummer 22!"
Die Mädels nickten und gingen. Kurz darauf kam auch schon Kim aus der Radiologie wieder.
Ich ging zusammen mit Miri hinter Linda,die die Liege in Schockraum 3 schob. Linda gab Miri den Umschlag mit den Aufnahmen und Miri hielt sie gegens Licht.
Vio: „Zeig mal!"
Ich stellte mich neben Miri und schaute mit ihr gemeinsam in die Aufnahmen.
Miri: „Alles unauffällig! Aber warum ist sie dann in diesem Stupor?"
Vio: „Akut wäre jetzt nichts weiter zu machen!"
Miri: „Stationäre Aufnahme auf die Kinderstation!"
Zu viert brachten wir Kim irgendwie in den Rollstuhl. Linda und ich gingen dann mit Kim auf die Kinderstation,wo Tabea Dienst hatte.
Tabea: „Ach hey Viola. Hallo Linda ihr könnt sie in Zimmer 14 bringen!"
Viola: „Ja ,danke!"
Wir brachten Kim ins Zimmer 14,was direkt gegenüber des Schwesternzimmers lag. Linda half mir Kim ins Bett zu legen und ging,während ich mich zu Kim aufs Bett setzte.
Vio: „Ich hol dir ein paar Klamotten von zuhause! Ich komm dann gleich wieder!"
Ich stand auf und ging nach draußen.
Tabea: „Du gehst schon wieder?"
Vio: „Ja! Ich hol ein paar Klamotten für Kim und komm dann wieder!"
Ich ging zu meinem Auto und fuhr nach Hause. Als erstes klingelte ich bei meiner Nachbarin und holte meinen Schlüssel. Sie gab mir dazu auch noch ein Stück Kuchen mit den Worten „Du bist so abgemagert Kindchen. Iss doch mal was!" Das Stück Kuchen stellte ich in den Kühlschrank und ging dann nach oben in Kims Zimmer. Dort nahm ich mir ihre blaue Tasche,packte ein paar Klamotten ein und nahm aus dem Bad ihre Kulturtasche,die sowieso gepackt war. Aus dem Kühlschrank nahm ich noch den gemischten Salat für heute Abend und fuhr dann wieder zur Klinik und ging auf die Kinderstation.
Tabea: „Viola?"
Vio: „Ja?"
Tabea: „Seit wann bist du schon wach?"
Vio: „Seit gestern Abend 20Uhr. Warum?"
Tabea: „Du siehst echt nicht gut aus! Leg dich später mal schlafen!"
Vio: „Keine Zeit!"
Mit den Worten verschwand ich durch die Tür zu Kims Zimmer. Ich räumte ihre Sachen ein und streichelte ihr nochmal kurz über den Kopf. Dann musste ich auch schon los zum Essen mit Franco,Barbara,Jacky und Maya. In meinem Auto benutzte ich noch kurz mein Deo und fuhr dann zu Francos Haus in Deutz mit Blick auf den Rhein.

Nach wenigen Minuten war ich dort. Ich war nur 5 Minuten zu spät. Ich stieg aus,nahm den Salat und klingelte. Franco öffnete die Tür.
Franco: „Hi Viola. Schön,dass du endlich da bist. Wollte Kim nicht mit?"
Vio: „Ne du! Kim ist gestern nach eurem Treffen verschwunden und wir hatten dann ne Riesen Suchaktion. Sie ist jetzt aber in der Klinik am Südring"
Barbara kam auch zur Tür und zog mich in eine kräftige Umarmung.
Barbara: „Du wirst immer dünner Mädchen! Das geht doch so nicht!"
Vio: „Das sagst du jedes Mal Barbara!"
Barbara: „Weil du jedes Mal dünner wirst! Komm doch erstmal rein!"
Ich ging der kräftig-gebauten Mitt-40erin mit dem strengen, haselnussbraunen Dutt hinterher ins Esszimmer.
Jacky: „Was für einen Salat hast du diesmal dabei Viola?"
Vio: „Gemischten!"
Maya: „Deiner schmeckt immer am Besten!"
Ich setzte mich an meinen üblichen Platz.
Franco: „Und Viola, was macht das Struma?"
Vio: „Leider wachsen!"
Jacky: *leicht genervt* „Lässt du's dann endlich operieren?"
Vio: „Ja! Am besten noch vor der Prüfung!"
Maya: „Die Prüfung machst du doch mit links!"
Ich lächelte als Antwort nur kurz.
Barbara: „Ich hab das Gerücht gehört,dass du Oberärztin wirst!"
Vio: „Ich hab noch nicht Zugesagt!"
Jacky: „Warum denn nicht?!"
Vio: „Mich wird doch nie jemand ernst nehmen!"
Maya: „Ich nehm dich ernst!"
Jacky: „Ich dich auch!"
Vio: „Sag das Mal dem Ehepaar,die die Klinik bzw. mich anzeigen wollen,weil sie mir einen Fehler vorwerfen!"
Barbara: *hysterisch* „Wie bitte? Du machst doch keine Fehler!"
Vio: „Ich hab ja auch keinen gemacht!"
Franco: „Was ist den genau passiert?"
Vio: „ Ein 94-jähriger Patient ist gestorben. Ich hab mach 5 mal Schocken und 30 Minuten Reanimation abgebrochen. Natürlich nach Rücksprache mit Georg!"
Jacky: „Uhhhh! Seit wann duzt ihr euch denn??"
Vio: *Augen rollend* „Seit letzter Nacht!"
Maya/Jacky: „Uhhhhh!"
Maya: „War es deinen eine heiße Nacht?"
Vio: „Nein!"
Barbara holte das Essen. Es gab veganes Köttbullar mit bunten Tagliatelle und Rucola. Barbara gab jedem eine Portion in den Teller,aber mir eine besonders Große.
Danach gab es als Nachtisch noch Tiramisu.
Barbara: „Viola? Willst du nicht über Nacht hier bleiben? So allein in deinem Haus ist es doch bestimmt nicht schön!"
Franco: „Du weißt,wir haben immer ein freies Gästezimmer für dich!"
Barbara: „Ich will dich später nur ungern nach Hause lassen! So allein!"
Vio: „Danke! Ich würde sehr gerne über Nacht bleiben!"
Barbara lächelte zufrieden.
Vio: „Ihr seid echt,wie die Eltern,die ich nie hatte!"
Franco: „Sind wir doch gern! Du bist auch wie eine Tochter für uns!"
Barbara: „Wir wollten ja eigentlich immer drei Mädels!"
Maya: „Streng genommen hat Papa ja drei!"
Barbara: „Dann räumen Franco und ich hier ein bisschen auf und ihr drei sucht schon mal ein Brettspiel aus!"
Jacky und ich gingen einfach ins Wohnzimmer ,während Maya irgendein Spiel anschleppte. Dann kamen auch schon Barbara und Franco und wir fingen an zu spielen. Wir spielten 2 Stunden bis 21Uhr.Ich war inzwischen schon 25h wach.
Barbara: „Dann gehen wir mal alle ins Bett"
Ich stand gerade auf,als mit etwas schwindlig wurde,doch ich dachte mir nicht großartig viel dabei. Wir trotteten alle gerade aus dem Raum,als mir plötzlich schwarz vor Augen wurde. Ich bekam nur noch mit,wie ich zu Boden fiel. Hoffentlich hatte mich jemand gefangen.

Als ich wieder zu mir kam,lag ich auf dem Boden und Maya hielt meine Beine hoch.
Jacky: „Viola! Jag uns ja nicht nochmal so einen Schrecken ein!"
Franco: „Du warst ca. 2 Minuten bewusstlos und dein Puls rast."
Jacky tastete nach meinem Puls.
Jacky: „Bei ungefähr 150!"
Vio: „Mir gehts gut! Wirklich!"
Franco: „Was ist dann deine Diagnose Frau Doktor?"
Vio: „Meine Medikamente sind nicht mehr richtig eingestellt,weil das Struma gewachsen ist und mehr Hormone produziert! Deswegen geh ich ja morgen zur Kontrolle!"
Jacky: „Plausibel! Dann helfe ich dir jetzt noch ins Bett!"
Jacky,Franco und Barbara halfen mir auf die Beine und Jacky stützte mich noch ins Gästezimmer zum Bett. Ich legte mich hin und schlief sofort ein...

Par cœur-Immer für dich da! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt