I dont know TW

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⛔️TW Suicide thoughts, self harm , mobbing, body shaming ⛔️⛔️

Sicht Kim
Ich kam gerade vom Joggen zurück,als ich Viola in der Einfahrt traf. Sie meinte irgendwas von ich dürfte keinen Sport machen und irgendwas mit den Nähten. Sie nervt echt nur noch! Ich hasse sie teilweise wirklich! Viola legte sich zum Glück schlafen und ich machte mich für die Schule fertig. Ich ging rechtzeitig aus dem Haus und direkt ins Klassenzimmer. Am Ende der großen Treppe traf ich auf Simon und seine Freunde,aber keine Sicht von Anastasia. Vielleicht war sie heute nur spät dran oder so.
Simon: „Na wer kommt denn da? Wir hatten dich die letzten Tage schon vermisst!"
Niklas: „War die fette Kuh krank? Oder hast du's nicht geschafft aus dem Bett zu rollen?"
Kim: „Lasst mich doch einfach in Ruhe"
Ich ging an den Jungs vorbei und sie riefen mir „Fetty" hinterher. Ich ging ins Klassenzimmer,wo von Klara und Elif gehässige Blicke bekam.
Marlene: „Jumbo is wieder da!"
Sarah: „Leider! Wir haben gehofft du hast dich umgebracht!"
Ich setzte mich auf meinen Platz und nahm meine Sachen,als auch schon Frau Illner kam und wir Mathe hatten. Ich bekam zwischendurch immer mal wieder vereinzelte Papierkügelchen ab,als sich Frau Illner zur Tafel gedreht hatte.
Ich konnte mich überhaupt nicht auf Mathe konzentrieren und driftete mit meinen Gedanken immer weiter ab.
Vielleicht sollte ich mich wirklich einfach umbringen. Es wäre doch für alle besser.
Plötzlich wurde ich von einer Hand auf meiner Schulter zurück in die Realität gerissen. Es war Frau Illner dir mich mit einem besorgten Blick anschaute. Der Raum war sonst leer.
Illner: "Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Was ist denn mit dir los?"
Kim: "nichts ist los. Ich konnte mich nur nicht konzentrieren"
Ich nahm meine Sachen und ging zum Chemiesaal wo wir nach der Pause eine Doppelstunde Chemie hatten. Ich setzte mich auf eine Bank vor dem Saal und schloss meine Augen. Ich wollte nicht hier sein. Ich wünschte ich wäre jemand anderes an einem ganz anderen Ort am anderen Ende der Welt. Doch ich war hier und bekam eine feste Kugel Papier an den Kopf.
Marlene: "Hey Fetty, in der Schule schläft man nicht!"
Simon: "Konntest du nachts nicht schlafen? Ist dein Bett unter deinem Gewicht zusammengebrochen?"
Ich versuchte sie zu ignorieren, doch sie ließen einfach nicht von mir ab.
Niklas und Simon zerrten mich auf die Beine und dann bekam ich einen Schlag in den Bauch, während die anderen dem Täter zujubelten. Dann ein Tritt in die Kniekehle zusammen mit einem Stoß von hinten und ich fiel zu Boden, wo ich Tritte in den Bauch bekam. In mir zerbrach etwas und ich fühlte mich wie als würde ich weinen, doch es kamen keine Tränen. Und noch ein Tritt gegen den Brustkorb. Ich bekam für einen Moment keine Luft. Alles geschah in Zeitlupe. Jeder Atemzug schmerzte. Und noch ein Tritt in den Rücken. Ich lag einfach da und konnte mich nicht wehren. Und noch ein Tritt an den Kopf. Ich nahm die Welt nur noch verschwommen war.
Zwei oder drei Lehrer kamen und lösten die Situation auf. Eine Lehrerin kniete sich zu mir. Ich erkannte nicht wer sie war. Sie legte eine Hand auf mich und sprach mit mir, doch ihre Worte kamen nicht zu mir durch. Mein Sichtfeld wurde immer kleiner und trüber, bis es letztendlich schwarz war und die Schmerzen für einen kurzen Augenblick aufhörten.
Als ich wieder zu mir kam, sah ich verschwommene neongelbe Gestalten um mich herum. Ich dachte kurz ich halluziniere.
Meine Sicht klärte sich und aus den gelben Gestalten wurden Menschen. Ich erkannte eine von ihnen. Es war diese eine Freundin von Viola die so laut zu mir war. Das war Simons Schwester. Ich starrte sie einen kurzen Moment an, bis sie wahrnahm dass ich wieder bei mir war.
Paula: „Ah du bist wieder bei uns. Hast du Schmerzen Kim?"
Ich nickte
Paula: „Wie stark sind die Schmerzen auf einer Skala von 1 - 10, wenn 1 ganz wenig sind und 10 die stärksten Schmerzen die du dir vorstellen kannst?"
Naja die Schmerzen waren schon stark, aber ich kann mir Stärkere vorstellen. Eine Geburt ist z.B. wahrscheinlich viel viel schlimmer!
Kim: *leise* „8"
Paula: „8? Das sind ja schon recht schlimme Schmerzen. Ich würde dir ein Schmerzmittel geben! Hast du heute irgendein Medikament zu dir genommen?"
Ich schüttelte den Kopf so gut es mit dieser Plastik-Halskrause ging
Sanitäterin: „Den Kopf bitte nicht bewegen Süße!"
Die Sanitäterin kam mir irgendwie bekannt vor, doch ich konnte ihr weder Namen noch Situation zuordnen.
Paula spritze durch den Zugang in meinem linken Arm etwas und die Schmerzen wurden nach ein paar Minuten erträglicher.
Ich wurde in den RTW gebracht und zur Klinik am Südring gefahren. Ich hatte immer noch Angst vor RTW und so. Ich hoffte aber dass wenn ich versuche ruhig zu bleiben, dass es niemand bemerken würde, doch ich hatte die Rechnung ohne Paula gemacht.
Paula: „Du bist so unruhig Liebes, was ist denn los?"
Ich wollte den Kopf schütteln, aber erinnerte mich daran,dass ich das nicht soll.
Kim: „nichts"
Paula: „Das glaube ich dir nicht! Du kannst mit uns reden!"
Kim: „Nein!"
Das akzeptierte Paula zum Glück, denn wir waren kurz darauf schon an der Klinik, wo ich in die Notaufnahme gebracht wurde.
Dort war eine kleine Ärztin mit hübschen dunkelblonden Haaren, die kaum von ihrer Hautfarbe zu unterscheiden waren. Sie hatte eine kräftige Jawline, spitze Wangenknochen und wunderschöne blass-grüne Augen. Sie stellte sich mir als Dr. Emilia Drese vor. Der Name passte sehr zu ihrem Aussehen. Sie leuchtete mir kurz in die Augen und ich wurde direkt in die Radiologie gebracht, wo ich in die Röhre kam. Danach wurde ich wieder in die Notaufnahme gebracht,aber mit Rollstuhl.
Dr.Drese schaute sich die Bilder an und ich konnte währenddessen nicht aufhören sie anzuschauen. Sie ist so hot und durchtrainiert. Ich glaube ich bin doch nicht straight!
Dr.Drese: „Auf den Bildern sieht alles gut aus, dennoch würde ich dich gerne eine Nacht hier behalten. Können wir irgendwie deine Eltern erreichen, damit sie her kommen?"
Kim: „leider nicht. Meine Eltern sind tot. Aber man kann meine Schwester erreichen, aber ich glaube die schläft noch! Sie hatte Nachtschicht und wirkte heute früh ziemlich kaputt"
Dr.Drese: „Kannst du uns dann die Nummer von deiner Schwester geben? Wie heißt sie denn?"
Kim: „Meine Schwester heißt Viola Greve und die Nummer liegt hier schon vor! Meine Schwester arbeitet hier!"
Dr.Drese: „Achso. Dann bringt dich Sr.Linda schon mal auf Station und ich informiere deine Schwester, dass du hier bist"
Linda brachte mich auf Station, wo Tabea war. Ich hatte gehofft diesen übertrieben glücklichen Menschen in den nächsten Wochen nicht sehen zu müssen, aber falsch gehofft. Und dann kam ich auch noch in ein 3Bett-Zimmer wo schon 2 Mädchen waren. Na toll!
Ich legte mich einfach in mein Bett und schloss die Augen. Ich wurde geweckt, als Viola da war.
Viola: „Was machst du denn schon wieder für Sachen?"
Kim: „Ich hab nichts gemacht!"
Viola: „Ja für nichts landet man ja nicht in der Notaufnahme! Was ist passiert?"
Kim: „Nichts schlimmes! Das geht doch außerdem nichts an!"
Viola: „Kim, ich kann dir nicht helfen, wenn du mir nicht erzählst was los ist! Wirst du gemobbt? Willst du Schule wechseln?"
Kim: „Nein! Es gibt nichts! Ich möchte deine Hilfe nicht!"
Viola: *seufz* „Na gut. Ich hab dir ein paar Sachen zusammen gepackt. Die Tasche steht in deinem Schrank! Möchtest du dass ich bleibe oder gehe?"
Kim: „kannst du bitte gehen?"
Viola: „Na gut. Ich komm morgen nochmal zu dir"
Viola ging aus dem Raum und ich schloss wieder meine Augen.
Sicht Viola
Ich ging aus dem Raum und traf direkt Tabeas besorgten Blick.
Tabea: „Alles gut da drin?"
Ich schüttelte den Kopf
Viola: „Kim hat mich weggeschickt"
Tabea: „Willst du drüber reden?"
Ich schüttelte den Kopf.
Viola: „weißt du schon,wann sie entlassen wird?"
Tabea: „Ja. Morgen ca. 11-12Uhr"
Viola: „Super danke! Man sieht sich"
Damit ging ich
Zuhause machte ich mich für das Essen bei Franco fertig und ging dann dort hin.
Barbara: „Viola Schätzchen! Wie geht es dir? Wo hast du denn Kim gelassen?"
Viola: „Kim hat sich heute in der Schule geprügelt und ist jetzt in der Klinik, aber nichts dramatisches, nur zur Beobachtung"
Barbara: „Ach die arme Maus. Weißt du wie es dazu kam?"
Viola: „Nein, Kim mochte nicht mit mir reden"
Barbara: „Schade, aber komm doch erstmal rein Liebes!"
Ich ging mit Barbara ins Esszimmer, wo schon Jacky, Maja und Franco waren.
Barbara: „Viola ist heute alleine da,weil Kim sich in der Schule geprügelt hat und zur Beobachtung in der Klinik bleibt"
Die Drei nickten verständnisvoll und stellten dazu keine Fragen.
Franco: „Viola? Was machen die Vorbereitungen für die Facharztprüfung?"
Viola: „Eh.. ich bin ein bisschen hinterher, aber bin noch gut in der Zeit!"
Franco: „Das ist sehr schön"
Wir unterhielten uns noch ein bisschen,bis Barbara das Essen brachte. Es gab Gemüsebratlinge mit Nudeln und Tomatensoße. Einfach Köstlich!
Barbara: „Um wie viel Uhr bringst du am Montag Kim?"
Viola: „Wahrscheinlich so zwischen 18 und 20 Uhr, wenn das OK ist?!"
Franco: „Natürlich ist das Ok. Die Zeit ist perfekt!"
Nach dem Dinner unterhielten wir uns noch ein paar Stunden, bis ich dann gegen 23 Uhr ging.
Zuhause angekommen ging ich ins Bad, schminkte mich ab und zog mir meinen Schlafanzug an. Doch während ich meine Hose wechseln wollte,blieb mein Blick an meinen Oberschenkel hängen, wohl eher an den verblassten Narben. Ich fuhr mit einem Finger darüber und konnte sie spüren wie als wären sie frisch. Das weckte in mir den Wunsch nach neuen Schnitten,aber viel mehr nach dem befreienden Gefühl der Schnitte. Nein! Ich bin clean! Ich bin Ärztin! Ich darf das nicht! Aber an den Beine fällt es doch sowieso niemandem auf! Da sieht es sowieso niemand. Ich nahm das Cuttermesser in die Hand, starrte es an, legte es wieder weg, nahm es in die Hand und wiederholte diesen Vorgang ein paar mal, bis ich den ersten Schnitt setze. Es fühlte sich so so gut an. Ich wusste gar nicht wie sehr ich das vermisst habe. Ein zweiter, tieferer Schnitt. Und noch einer. Und noch einer. Scheiss auf Skills! Noch ein tieferer Schnitt. Und noch einer.
Blut lief seitlich an meinen Beinen entlang und tropfte auf den Boden.
Ich konnte nicht aufhören zu schneiden.

Nach vielen Schnitten hörte ich auf und mein Verstand setzte wieder ein.
Unter mir war eine kleine Blutlache, mein Blut floss regelrecht. Was hatte ich bloß getan? Wie konnte ich so dumm sein?! Was mach ich jetzt?!
Ich hatte im Bad ein paar Kompressen und drückte auf die frischen Wunden. Ich nahm mein Handy und wählte Miris Nummer. Sie ging nicht ran. Sie hatte Nachtschicht.
Meine Hand war schon voller Blut, weil die Kompressen nicht so viel hielten. Ich wählte Paulas Nummer. Ich zögerte, doch rief Paula dann an. Sie ging zum Glück ans Handy.
Paula: „Es ist Mitten in der Nacht! Was willst du?"
Viola: *zittrig* „I..ich hab was ganz dummes gemacht und brauch dringend deine Hilfe!"
Paula: *besorgt* „Was hast du gemacht Viola? Wo bist du?"
Viola: „Da...daheim"
Ich atmete zittrig aus
Paula: „Was hast du gemacht? Was ist passiert? Muss ich was mitnehmen?"
Viola: „Ähm... ich hab... ich hab mich geschnitten. Ziemlich oft. Ziemlich tief. Ich will nicht dass das jemand erfährt!"
Während ich das sagte, liefen einzelne Tränen meine Wange runter.
Paula: *professionell* „Wolltest du dich damit umbringen?"
Viola: „nein"
Paula: „Hast du vor dich umzubringen?"
Viola: „Nein"
Paula: „Kann ich dich allein lassen,bis ich bei dir bin?"
Viola: „Glaub schon"
Paula: „Glaubst du oder weißt du? Kannst du mir zu 100% versichern, dass du dir nichts antust bis ich bei dir bin?"
Viola: „Ja"
Paula: „Ok, ich bin unterwegs"
Damit legte Paula auf und ich war auf mich allein gestellt.
Ich nahm noch ein paar neue Kompressen und drückte sie auf die Wunden, doch bis Paula da war, waren sie durchgeblutet.
Paula kam zu mir ins Badezimmer.
Paula: *geschockt* „Oh Gott!"
Ihr Blick lag auf der Pfütze Blut unter mir und wechselte zu den mit Blut getränkten Kompressen in meinem Waschbecken.
Viola: „Tut mir Leid"
Paula kam zu mir und ging in die Hocke.
Paula: „Zeig mal"
Ich nahm die Kompressen weg und das Blut zog regelrechte Bahnen meine Beine hinunter und tropfte zum Boden.
Paula zog scharf die Luft ein.
Paula: „Wenigstens spritzt nichts, aber das muss genäht werden!"
Viola: „Hast du da was dabei?"
Paula: „Tatsächlich hab ich mir das schon fast gedacht und habe das Material dazu mitgenommen"
Paula desinfizierte die Wunden und säuberte sie, dann legte sie das sterile Tuch aus und desinfizierte die Wunden erneut. Sie betäubte die Stellen lokal, legte sich das Material zurecht und zog sich danach sterile Handschuhe an. Sie begann die Schnitte zu nähen. Bei den meisten spürte ich nichts, doch bei zwei Schnitten wirkte die Betäubung nicht. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte nicht zu Zucken. Es tat weh.
Als Paula fertig war, desinfizierte sie nochmals die Wunden und klebte Pflaster darüber.
Paula: „Ist dir schwindlig oder hast du andere Schocksymptomatik? Du hast schon ein bisschen viel Blut verloren! Ich würde dir gerne eine Infusion geben"
Ich nickte nur.
Paula legte mir schnell einen Zugang und hängte eine Jono an.
Paula: „Warum hast du dich verletzt? Gab es dazu Trigger?"
Ich schüttelte den Kopf
Paula: „Hast du Suizidgedanken?"
Sollte ich ihr die Wahrheit sagen? Ja, nein? Sie verdient die Wahrheit!
Ich nickte.
Paula: „seit wann?"
Viola: „seit fast 14 Jahren!"
Paula wirkte schockiert
Viola: „Wenn man sie einmal hatte bleiben sie für immer! Auch wenn sie nur schwach sind und teilweise in Vergessenheit geraten! Und bevor du jetzt fragst wie stark sie sind auf einer Skala von 1-10, sie sind bei 3! Sie sind seit 5 Jahren bei 3!"
Paula nickte leicht.
Paula: „Hast du einen Plan?"
Viola: „Man hat immer einen Plan! Mindestens einen. Ich hab mehrere! Aber das heißt nicht, dass ich jemals einen von diesen Plänen in die Tat umsetzen werde"
Paula: „Das wusste ich nicht"
Viola: „Woher denn auch"
Paula: „Ich würde gerne über Nacht bleiben, damit ich ein Auge auf dich haben kann. Ok?"
Ich nickte. Ich wollte aufstehen und ins Bett zugehen, doch mir wurde total schwindelig und ich verlor mein Gleichgewicht. Zum Glück griff mir Paula unter die Arme. Sie brachte mich in mein Zimmer und half mir ins Bett. Dann machte sie das Licht aus und ging aus dem Zimmer. Ich schlief ziemlich schnell ein, doch bekam mit, dass Paula stündlich nach mir schaute. Nach dem Paula das 3. mal da war, schlief ich endgültig ein und fiel in einen traumlosen Schlaf...

Par cœur-Immer für dich da! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt