So tiefschwarz wie Nacht, blickt sie in seine Augen, keucht erschrocken auf, als sie mitten im Schulleiterbüro steht. Mit gerunzelter Stirn blickt er durch den Raum, blickt sie nicht direkt an, eher durch sie hindurch oder über sie hinweg, ehe er aufsteht und diese Handlung wiederholt. Leise atmet sie aus, versucht keinen Mucks von sich zu geben und schaut an sich hinunter, erkennt lediglich die Umgebung und nicht sich selbst, bevor der Zeitumkehrer erneut zu Rasseln beginnt und sie wieder mit sich zieht.
Dieses Mal landet sie in einer Gasse.
Die dunkle Gasse, in der sie auch vorhin schon stand - jedenfalls glaubt sie das. Noch immer geflasht von der vorigen Situation lässt sie sich gegen die Wand fallen und sucht nach einer Zeitung, die sie glücklicherweise schnell in einer der Mülltonnen erkennt. Rasch eilt sie darauf zu, blättert wie wild nach dem Datum und seufzt resigniert: 03. Mai 2002. Wütend wirft sie die Zeitung gegen die Wand, sodass diese flatternd zu Boden segelt. Sie rauft sich die Haare, lehnt sich wieder an die Wand und schubst sich verzweifelt davon ab.
Ihre Hände fahren wie automatisch in ihre kleine Tasche, kramen ungedulig nach dem Buch, welches ihr hilft das Problem zu finden. Sie kann sich zwar kaum konzentrieren, weil sie noch immer seine Augen vor den ihren erkennt und sie stellt sich nicht einmal die Frage, warum sie in Hogwarts stand, denn es interessierte sie schlichtweg nicht.
Genau genommen interessiert sie gar nichts außer der Reperatur dieses Zeitumkehrers in ihren Händen. Jetzt noch mehr als gestern - als je zuvor. Ihr Herz brennt vor Verlangen sich der Zeit zu befähigen, sie dieses eine Mal zu kontrollieren. Erfolgreich zu kontrollieren.
Ihre Finger zittern, als sie knieend auf dem Boden sitzt und am Zeitumkehrer bastelt. Schwarze Haarsträhnen fallen ihr mit jeder wechselnden Kopfbewegung ins Gesicht und sie streicht sie jedes Mal zurück, pustet zwischenzeitlich in einem schrägen Winkel hoch oder zur Seite, damit sie besser lesen kann. Auf die Idee ihre Haare in einen Zopf zu binden kam sie nicht, zu eingenommen ist sie von dem Buch und dem Zeitumkehrer in ihrer Hand.
Sie dreht gerade den letzten Knopf fest, da schaut sie noch einmal über die Seiten im Buch und bemerkt eine kleine, kursiv geschriebene Bemerkung. "Ein Zeitumkehrer muss seine Magie neu entfalten, sollte er jemals von Menschenhand repariert werden.", flüstert sie stirnrunzelnd, blickt zwischen beiden Gegenständen Hin und Her. "Um diese Neuentfaltung zu erreichen, muss der Zauberer oder die Hexe Magie hergeben - jeder Zeitumkehrer besitzt eine Art Kopie eines magischen Zentrums, sodass er zur Magiespeicherung fähig ist."
Überrascht fährt sie sich über das Gesicht, verengt die Augen zu Schlitzen und schüttelt ungläubig den Kopf.
Allerdings ist ihre Neugierde geweckt, sodass sie ihre Magie nach dem vermeintlichen Zentrum austreckt und es sofort findet. Sie spürt die Runde Kugel, das schwache Pulsieren von Magie, erkennt es im inneren des Gehäuse strahlen, irgendwie glitzern. Langgezogen keucht sie auf, überlegt nicht lange und gibt dem Zeitumkehrer alles was er braucht und er nimmt es sich, saugt ihre Magie auf wie ein Staubsauger, bis Toula sich entkräftet zurückzieht und zurück zum Buch sieht. "Achtung! Zeitumkehrer entziehen Unmengen an Magie und können euch bis in die Ohnmacht führen."
Brummend reibt sie sich den Kopf, spürt Müdigkeit aufkommen und ihr Sichtfeld verschwimmen, während sie mit letzter Kraft nach einem Stärkungstrank wühlt, den sie sofort ihre Kehle hinunter kippt. Ihre Hände greifen von Zauberhand wieder zum Zeitumkehrer, beginnen erneut an ihm zu drehen und dieses Mal spürt sie es intensiver: das Knistern um sich herum, die zunehmende Zirkulation der Luft durch ihre Haare und gegen ihr Gesicht, genauso wie das Verschieben der Zeitachse. Etliche Ereignisse rasen an ihr vorbei, so kommt es ihr zumindest vor, bis sie schlussendlich auf dem harten Asphalt aufschlägt. Mehrere Sekunden lässt sie ihre Augen geschlossen, versucht ihre Atmung zu beruhigen, die sich wie ihr Herzschlag in ungesunden Höhen befindet. Allerdings lässt sie eine Tatsache prompt aufspringen: die hoffnungsvolle Bestätigung ihrer Reise durch die Zeit. Sie stürzt stolpernd zum nächsten Mülleimer. Ihre Arme durwühlen den Papiermüll, ziehen zu ihrer Verwunderung mehrere Zeitungen heraus, während ihre Augen unruhig die Zeilen absuchen. Sie benötigt beinahe Ewigkeiten, bis die Zahl in ihrem Gedächtnis angekommen ist und sie benötigt noch länger ihren Körper zur Bewegung zu zwingen: 14. April 1998.
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Das Versteckspiel... geht weiter (Severus Snape FF)
FanfictieFORTSETZUNG VON "DAS VERSTECKSPIEL DER TODESSER"! In der Geschichte bekommt ihr einen Eindruck von Toulas Leben der nächsten vier Jahren und wer weiß, was geschieht... ...lest selbst. Alle Rechte der Personen, Orte... sind J. K. Rowling vorbehalten...