Das Versteckspiel... geht weiter (Severus Snape FF)

29 Mentale Probleme

"Stopp.", sie drückt Severus bestimmt von sich weg und presst ihre Augenlider zusammen. Sie will diese Erinnerungen vertreiben, doch auf diese Weise gelingt es ihr nicht. Panisch öffnet sie die Augen und springt aus dem Bett, während Severus sie besorgt mustert. "Hör auf so zu schauen. Bitte...", sie rauft sich erschöpft die Haare und blickt in die tiefen des schwarzen Sees hinaus. "Ich kann nicht, es tut mir leid. Ich... - ich muss immer an ihn denken... ich...", sie stockt nach Worten ringend. "Ich werde ihn nicht los... er war so kurz davor... Gott...", sie atmet hörbar aus und sinkt an der nächsten Wand zu Boden, ehe sie ihren Kopf auf ihren Knien bettet und leise den Schritten von Severus lauscht. "Tou, es ist alles okay. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst, das ist in Ordnung für mich.", er kniet sich vor ihr auf den Boden und greift gleichzeitig nach dem Hemd, welches direkt neben ihr liegt. Er zieht es sich geschwind über, ehe seine Hand auf ihrem Schienbein zum liegen kommt. "Schau mich an.", seine Stimme dringt sanft, aber dennoch bestimmt an ihre Ohren und nur zögerlich kommt sie der Forderung nach.

Das Gesicht nass von Tränen.

"Ich verstehe dich besser als du denkst.", sagt er leise und nimmt ihre Hand in seine. "Komm, steh auf, ich lasse dir ein Bad ein.", dankend folgt sie ihm, auch wenn kein Wort ihre Lippen verlässt. Sie ist ihm wirklich dankbar, denn obwohl Yaxleys Tod eine Weile her ist, lässt er sie trotzdem nicht los. Er hängt an ihr, wie ein Haken, der sich unnachgiebig in sie hineinbohrt.
Es sind nicht nur die Szenen von der Entführung, die mittlerweile in ihr Spuken, selbst die aus ihrer Schulzeit haben das Schlupfloch an die Oberfläche gefunden. Sie spürt das Wasser beinahe um sich herum. Kalt und erdrückend. "Ich will nicht baden.", sie löst ihre Hand todernst aus seiner und tritt einen Schritt zurück.

"Ich gehe jetzt."

"Du gehst jetzt? Wohin?", perplex schaut Severus sie an. "In die Bibliothek.", ehe er etwas erwidern kann, zaubert sie jegliche Kleidungsstücke zurück an ihren Körper und eilt davon, sodass Severus allein im Raum zurück bleibt. Vor allem jedoch besorgt. Toula versucht zu sich selbst zu finden und er will ihr helfen, doch sie lässt es nicht zu. Nur halb, doch genau das kann er verstehen. War er nicht all die Monate genauso? Er hat sie doch auch weggestoßen. Stärker, als sie es jetzt tut und um weiten kommunikativer als er damals.

"Muss ich sie da wirklich allein durch gehen lassen?", eine Antwort auf die Frage erwartet er nicht, aber sie kommt trotzdem: "Nein, mein Junge, du bist ihr Anker."
Grummelnd nimmt Severus die Antwort zu Kenntnis und läuft das Hemd zuknöpfend in das Wohnzimmer, in dem Dumbledore aus seinem Bilderrahmen blickt. "Warum bist du hier, alter Mann?"

"Ich will nach dir sehen, denn bei einem der letzten Treffen hattest du eine Panikattacke, erinnerst du dich? Hast du sie besiegt?", Dumbledore legte fragend den Kopf schief und wirft sich gleichzeitig ein gelbes Brausebonbon in den Mund. "Ich hatte seitdem keine mehr.", Severus wendet sich sofort von dem Bild ab und verschwindet durch den Flur. "Hast du wenigstens mit deiner Frau darüber gesprochen?", Severus hört den Zuckerjunkie zwar, doch auf die Frage geht er nicht mehr ein. In diesem Moment hat er einfach keine Lust auf sein schlaues Geschwafel. Oder wohl eher seine weisen Worte, wie Harry es formulieren würde.

Apropos Harry... Severus schaut auf seine Armbanduhr hinab. Viertel nach. Dann müsste er jeden Moment mit Edward wieder hier sein.
Und als hätte er es gewusst, folgt ein Klopfen. Seufzend läuft Severus den Weg zur Türe und versucht Dumbledore noch immer zu ignorieren, welcher aufmerksam in seinem Porträt ruht. "Er schläft schon.", Harry bedeutete Severus leise zu sein, als er durch die Türe eintritt. "Ich lege ihn schlafen, kannst du einmal nach Toula sehen? Ihr geht es nicht gut.", bittet er, ohne in die grünen Augen des Jungen zu sehen. Es fällt ihm wahrhaftig schwer ausgerechnet ihn darum zu bitten, doch ihr Verhältnis zueinander hat sich um einiges verbessert, seit Harry von allem weiß.