10 Meter...

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KLATSCH! Da hatte Hisoka auch schon meine flache Hand im Gesicht. „Was denkst du, was du da tust?!" Fuhr ich ihn wütend an. Ich war Knallrot geworden. Er begann mich verspielt anzugrinsen, legte seine Hand an die Stelle seiner Wange, die ich getroffen hatte und antwortete mir „ich wollte nur sicher gehen, ob es wirklich das ist, was dich so... in Rage bringt." Ohne ihn auch noch eines Blickes zu würdigen, stand ich auf und ging zurück in Richtung des Zimmers, in dem Illumi bereits schlief.

„Ich habe nicht gesagt, dass unser Spiel beendet ist." flüsterte mir Hisoka ins Ohr. Er hatte mich an den Schultern gepackt und drehte mich zu sich um. Es schien ihn wirklich einen scheißdreck zu interessieren, wie das grade für mich war. Ich fühlte mich, als würde mir jemand die Luft zum Atmen nehmen. Aber ich wusste, ich musste jetzt stark sein. Ich durfte nicht noch einmal so vor Hisoka einknicken. Ich ergriff seine Handgelenke und sah entschlossen in seine Augen. „Lass mich los Hisoka" versuchte ich ruhig zu sagen.

Von jetzt auf gleich, stand ich mit dem Rücken zur Wand. Meine Hände fixierte er mit einer einfachen Bewegung über meinem Kopf. „Ich kann es kaum erwarten, dich endlich brechen zu können Shina. Ich will Dich wimmernd am Boden liegen sehen, wie du nur um dein Leben flehst. Und dann werde ich dich langsam und genüsslich umbringen" haucht er mir mit dieser absoluten Psycho Stimme ins Ohr. Ich schaffte es tatsächlich trotz den Berührungen locker zu bleiben. „Du kannst nichts brechen, was schon lange zerbrochen ist Hisoka...Und wenn du mich umbringen willst, dann tu es. Jetzt und hier. Ich fürchte mich nicht vor dem Tot. Ich fürchte mich nicht vor dir." entgegnete ich ihm. Meine Stimme hatte einen bitteren Unterton. „Du bist noch nicht Reif. Ich muss warten. Ich werde geduldig sein....ich..." „Dann geh mir verdammt nochmal aus dem Weg!" ich stieß ihn mit dem Bein von mir zurück. Ich ging ins Zimmer, welches nur noch 3 Meter entfernt war. Ich legte mich ins Bett und zog die Decke über mich. Kurz danach kam Hisoka ebenfalls herein. Auch er legte sich ins Bett.

„Liebe Prüfungskandidaten. Vielen Dank für ihre große Geduld. Unser Luftschiff wird nun bald an seinem Ziel eintreffen." riss mich eine Durchsage aus dem Schlaf. Ich setzte mich langsam auf und rieb meine Augen. Ich hatte letzte Nacht nicht gerade gut geschlafen.  „Guten Morgen ShiShi. Kommst du mit uns frühstücken?" fragte mich Illumi, welcher Sich grade die Nadeln wieder einsetzte. Ich streckte mich. „Guten Morgen Illu.. ja ich komme mit dir..." nuschelte ich erschöpft, stand auf und ging ohne Hisoka auch nur eines Blickes zu würdigen, an ihm vorbei ins Bad. Ich wollte ihn spüren lassen, dass ich sauer war. Auch wenn es ihn wahrscheinlich eh nicht interessierte.

Als ich aus dem Bad kam, standen beide schon bereit und warteten auf mich. Stillschweigend gingen wir die Gänge entlang, auf dem Weg zum Speisesaal. Zu dritt traten wir in den Raum ein und es wurde augenblicklich still um uns herum. Niemand wagte es auch nur, uns anzusehen. Außer Kill und Gon. Ihre Blicke lagen jedoch nur auf mir und Hisoka. Illumi bekam die wenigste Aufmerksamkeit ab. Das war gut, denn so würde Kill keinen Verdacht schöpfen. „Hallo Shina!!! Komm schon! Komm her! Leorio hat einen Platz für dich frei gehalten." rief der kleine Gon aufgeregt und gut gelaunt zu mir. Meine schlecht gelaunte Miene,verzog sich auf der Stelle zu einem ehrlichen Lächeln. Ich ging zu ihnen,setzte mich neben Leorio und begann mich mit ihnen zu unterhalten. Ich spürte schnell, dass ich wieder einmal von jemandem mit Blicken durchbohrt wurde. Ich fand dieses Gefühl echt unangenehm.

„ShiShi? Bist du anwesend?" Kill wedelte vor meinem Gesicht herum. „Entschuldige Kill.... ich war in Gedanken. Was ist?" fragte ich und sah ihn um Verzeihung bittend an. „Warum starrt dich Hisoka die ganze Zeit so an?" wiederholte Leorio seine Frage leise.  Ich seufzte leise. „Ich sag's mal so, wir hatten gestern Abend etwas Ärger Miteinander. Und es past ihm nicht, dass ich keine Angst vor ihm oder dem tot habe. Er hat es beinahe wieder auf die Spitze getrieben Kill."erzählte ich. „Warte, was? Ein zweites Mal?!" fragte Kill Ungläubig. Ich nickte nur. Er und Leorio regten sich den Rest des Frühstücks leise darüber auf, während ich Lieblos in meinem Rührei rumstocherte und die meisten Fragen nur Halbherzig beantwortete.

Als wir dann endlich gelandet waren, und alle verbleibenden Teilnehmer  ausgestiegen war, begann der kleine grüne Mann zu erklären „Liebe Kandidaten. Dies hier, das Dach dieses Turms, der den Namen TrickTower trägt, ist der Startpunkt der dritten Prüfungsaufgabe. Die Bedingung um diese Prüfung zu bestehen, ist lebend von diesem Turm herab zu steigen. Ihre Zeit dafür, ist auf 72 Stunden beschränkt. Nun denn. Hiermit starte ich dann die dritte Prüfung. Ich wünsche ihnen allen viel Glück."  Ich begann zu überlegen. Außerhalb herunter klettern würde nicht in Frage kommen, denn dies war ganz Sicher eine Falle. Kurz nachdem ich diesen Gedankengang gefasst hatte, hört ich einen lauten schrei.

Mehrere Monster hatten sich einen Mann geholt, der versucht hatte, die Felsige Fassade des Turms herunter zu klettern. Eines der Viecher kam direkt auf mich zu und schrie widerlich. Es würde sicherlich zu einer Kollision kommen, denn es war schon zu nahe und zu groß um rechtzeitig auszuweichen.
Ich machte einen Schritt rückwärts, als plötzlich der Boden unter mir verschwand.

Ich landete unsanft auf kaltem Steinboden. Eine Stimme begann mit mir zu reden. „Herzlich willkommen im Trick Tower. Sie haben den Weg des Irrsinn gewählt. Sie werden den Ausgang durch ein mehrstöckiges Labyrinth finden müssen. Aber seien sie gewarnt. Es werden unzählige Fallen nur darauf warten endlich ausgelöst zu werden. Viel Erfolg." die  Stimme verschwand wieder.

Ich seufzte erleichtert auf, denn Labyrinthe waren für mich kaum ein Problem. Ich schloss die Augen, begann mich zu konzentrieren und ließ meine Nen ausströmen. Ich hatte noch keinen wirklichen Namen für diese Fähigkeit. Jedoch strömte mein Nen wie ein endloses Wasser durch die verschiedenen Gänge, und ich begann wahrzunehmen, wo es blockiert wurde und wo nicht. Ich spürte den Widerstand durch Dicke Betonwände  und einer steinernen Tür. Dementsprechend hatte ich schnell den richtigen Weg gefunden. Allerdings war es echt eine endlose Lauferei.

Ich war nun sicher schon 3 Stunden unterwegs. Ich war etliche Treppen herab gestiegen und hatte schon viele Fallen hinter mir. Eine hatte es doch sogar tatsächlich geschafft, mich zu erwischen. Mein Oberarm wurde von einer Klinge gestreift, die wie eine Kugel auf mich gefeuert wurde. Ich war wieder in Gedanke und lief weiter durch die Gänge. Plötzlich riss mich eine Durchsage aus den Gedanken. „Nummer 44, Hisoka, ist der erste Kandidat, der die dritte Prüfungsaufgabe erfolgreich absolviert hat. Seine Zeit: 6 Stunden, 17 Minuten."
„Dieser verdammte Clown! Ich hätte echt nichts dagegen, wäre er jetzt rausgeflogen." grummelte ich, aber ich wusste, es brachte nichts. Ich war also schon 6 Stunden gelaufen. Kein Wunder, dass ich so erschöpft war. Ich hatte mein Nen immer und immer wieder benutzt, um den richtigen Weg zu finden. Nachdem ich 5 weiteren Fallen erfolgreich und unversehrt entkommen war, blieb ich stehen.  „Oh man..." ich setzte mich kurz auf den Boden und schloss die Augen um mich 5 Minuten auszuruhen. Ich war völlig erschöpft. Verdammt... ich musste doch weiter...

Langsam öffnete ich die Augen. Scheiße. Ich war eingeschlafen! Ich sprang auf die Beine und sprintete los. Meine Kräfte hatten sich langsam wieder regeneriert. Als ich um die Ecke bog, stand ich plötzlich vor einer Wand. Keine 2 Sekunden später, fuhr diese Hoch und ich erblickte einen großen Raum. Nein. Das konnte doch nicht mein Ernst sein! „Ich habe nicht allen Ernstes 10 Meter vorm Ziel ein Nickerchen gemacht...." brummte ich. „Nummer 302, Shina, ist die zweite Kandidatin, die die dritte Prüfungsaufgabe erfolgreich absolviert hat. Ihre Zeit: 11 Stunden, 25 Minuten."

„Na liebes, hast du gut geschlafen?" fragte mich Hisoka verspielt, sah mich jedoch nicht an. Er baute grade ein Kartenhaus. Er saß direkt neben meiner Tür. Ich sah zu ihm runter und pustete sein Kartenhaus um, welches noch nicht fertig gewesen war. Das schien ihm garnicht zu passen, jedoch schmunzelte er einfach nur und sah zu mir hoch. „Wenn ich jetzt schonmal nicht mehr alleine bin und du mir eh mein wundervolles Kartenhaus umpusten musstest, kannst du mir ja jetzt wenigstens etwas Gesellschaft leisten und mit mir spielen. Meinetwegen auch wieder....MauMau, Liebes" er grinste mich amüsiert an.

Pink flower petals of love Hisoka Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt