Nähe

526 30 10
                                    

Meine Wangen wurden ganz rot. Er hatte das also mit Absicht gemacht? „Was schaust du mich so planlos an Liebes?" unterbrach Hisoka schelmisch grinsend meinen Gedankengang. „Wofür steht der Ring in deinen Augen?" forderte ich Hisoka auf zu antworten. In der Zwischenzeit sah ich mich um. Das sollte ein Zimmer der zweihundertsten Stockwerksklasse sein. Es war sehr geräumig und prunkvoll aber lieblos eingerichtet. Er hatte sich hier also offenbar vergnügt während ich ans Bett gebunden war.

„Na wofür wohl? Dieser Ring soll dich an dein Leiden erinnern immer wieder gegen mich in MauMau zu verlieren" sagte er überheblich grinsend. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf als ich sah wie er bei diesen Worten grinste. Wie hatte ich allen Ernstes nur denken können, dass er dabei etwas romantisches im Sinne gehabt haben könnte? Warum überhaupt? Ich hasste diesen Kerl doch! Oder etwa doch nich? Nicht mehr? So ein Unsinn! Ich hasste ihn! Ja ich hasste ihn wie die Pest! Ich drehte Hisoka, der belustigt lachte den Rücken zu. Ich sah die glitzernde Skyline der Stadt an. Sie war wirklich wunderschön in der Dunkelheit der Nacht. Ich konnte den vollen Mond am Himmel erkennen, der von Abertausenden Sternen umgeben war, die wie kleine Kristalle im gleißenden Licht strahlten.

Vorsichtig trat ich näher an die Fensterfront heran. Hisoka zeigte ich währenddessen nur die kalte Schulter. Plötzlich ging das Licht im Zimmer aus. Meine Augen brauchten einen Moment um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, aber es lohnte sich. Der Himmel schien heller zu strahlen als zuvor erkennbar. Meine Augen weiteten sich. Schon als kleines Mädchen war ich vom Abend Himmel und seinen Sternen begeistert gewesen. Ich zuckte heftig zusammen, als Hisoka mich zur Seite drehte. Er sah mich mit ruhigem und überraschender weise entspannten Blick an und begann zu sprechen. "Ich habe noch etwas für dich Liebes." Sagte er zaghaft, und zeigte mir seine große Hand. Ich sah er hatte nichts in dieser. Er ballte sie zur Faust und hielt sie mir hin. "Du kannst auch Zaubern. Alles was du tun brauchst, ist beide Hände um meine Faust zu legen und laut auszusprechen was du dir am meisten wünscht." Erzählte er und sah mich mit einer unerwarteten sanften Miene an. "Du bist echt unmöglich Hisoka." Erwiederte ich lächelnd. Von seinen Zaubertricks konnte ich jedoch zugegebener Maßen nie genug kriegen. Es war immer wieder aufs neue faszinierend. Ich konnte diesem Mann irgendwie nie so wirklich böse sein, egal wie sehr ich es auch versuchte . Ich tat letztendlich was er sagte und legte die Hände um seine Faust. Ich schloss die Augen und ging tief in mich. Das was ich mir Am sehnlichsten wünschte. "Ich will mich an Illumi Rächen...." Kam es dann von mir. Ich öffnete die Augen und sah in ein verdutztes Gesicht vor mir. Mit der Antwort hatte er wohl nicht gerechnet. "Du hast gedacht dass ich Rain kalt machen will, hab ich recht?" Ich musste lächeln, denn Hisokas Fehleinschätzung zeigte mir deutlich, dass auch er irgendwo nur ein Mensch war, der trotz seiner enormen Stärke genauso Fehler machte.

Schnell baute Hisoka sein Pokerface wieder auf und öffnete seine Hand. In ihr lag meine Hunterlizenz. „Die wirrst du brauchen um später schnell zum Anwesen zu kommen Kleines." sagte er lächelnd. Ich nahm sie dankend an und sah zu ihm hoch. Mir wurde irgendwie ganz warm ums Herz als wir uns so ansahen. Er war wohl doch nicht so ein schlechter Kerl, oder? Ich meine er hätte meine Hunterlizenz für teures Geld einfach verkaufen können. Hatte er aber nicht. Ich steckte meine Karte ein und legte die Arme um Hisoka. Ich schloss die Augen und lehnte den Kopf an seine Muskulöse Brust.

„Was wird das Liebes..." hauchte er mir ins Ohr und strich mit seinen großen Händen einmal vorsichtig über meinen Kopf. Ich zog seinen Duft in meine Nase und begann mir diesen Gut einzuprägen. Bis vor kurzem hatte ich ihn so sehr gehasst und mir gewünscht er würde einfach verschwinden. Bun wollte ich diesen Geruch nie wieder aus der Nase kriegen und Hisoka in meinem Leben auch irgendwie nicht mehr missen. Alles schien sich gedreht zu haben. Ich hasste diesen Mann nicht mehr. Ich begann zu verstehen, dass ich mich selbst damit belog wenn ich sagte, dass ich Hisoka hasste.

Ich löste mich von Hisoka und machte zwei große Schritte rückwärts. Ich stieß mit den Fersen ans Bett hinter mir und sah zur Seite. Meine Wangen schimmerten leicht rosa im Licht des Mondes.

„Ich bin müde." sagte ich nur und drehte ihm den Rücken zu. "Müde? Du hast eine ganze Weile geschlafen Liebes." Antwortet Hisoka überrascht und kam mir nach. Ich ignorierte es und ließ mich wie ein nasser Sack aufs Bett fallen. Ich spürte wie Hisoka sich über mich beugte. Nur wenige Sekunden später lagen seine Hände an meinen Schultern. Er fing überraschenderweise an mich zu massieren.

Warum war er im Moment so lieb zu mir? Naja, lieb auf seine seltsame Art und Weise, aber verstehen tat ich es trotzdem nicht. Ich schloss die Augen und genoss diese wohltuenden Berührungen auf meinem Rücken. Nach einer Weile ergriff ich seine Handgelenke und drehte mich einfach um, sodass ich ihn ansehen konnte. Ich konnte erkennen dass er sein Croptop ausgezogen hatte. Schelmisch grinste er mich an und leckte sich über die Lippen.
"Warum bist du in letzter Zeit so nett zu mir Hisoka? Da ist echt beängstigend." Versuchte ich mich davon abzulenken, dass er sich mit nacktem Oberkörper über mich gebeugt hatte. Es viel mir irgendwie schwer seine muskulöse Brust und seine unglaublich definierten Körperzüge nicht anzuschauen. Seinem Messerscharfen verstand entging das Natürlich nicht.

Plötzlich lehnte er sich auf meine Hände, die seine Handgelenke noch immer fest umklammert hielten. Ich konnte sein Gewicht nicht halten und so passierte es, dass Hisoka beide Hände rechts und links neben meinem Kopf gestämmt hatte und so nun über mir ragte. Es war irgendwie ein gruseliges und beklemmendes Gefühl in dieser unterwürfigen Position unter ihm zu liegen. Es bewirkte das Gegenteil von dem was ich wollte. So stellte er mich schwach und unterwürfig da.

"Wieso sollte ich denn unfreundlich zu meiner kleinen Blume sein? Eine junge Dame wie du bedarf einem besonderen Umgang" sagte er zaghaft und sah mir mit festem Blick in die Augen. Er verlagerte sein Gewicht auf die linke Hand und hob die Rechte an. Ich folgte den Bewegungen seiner Hand und ich begann immer unsicherer zu werden, je näher seine Hand zum Saum meines Tops wanderte. Noch berührte er mich nicht, aber ich erahnte Böses. Wie vermutet berührte er mich dort und schob seine Hand mit einem frechen grinsen unter mein Top. Ich atmete scharf ein und griff das Handgelenk der Hand, die grade in den Genuss meines Körpers kam. "Was wird das? Hör auf Hisoka...." Sprach ich ihn offensichtlich verunsichert an. Mein Ganzer Körper hatte sich verkrampft. Er stellte mich grade wirklich auf die Probe. All diese Berührungen auf einmal waren wirklich sehr angsteinflößend für mich. Vor allem in dieser Situation. Es schrie förmlich nach 'Gleich geht's heiß her', aber bereit für etwas dergleichen war ich noch lange nicht. Zu sehr haftete die Erinnerung in mir.

"Shina" unterbrach Hisoka meinen Gedankengang. Mein Name klang so wunderbar, wenn er ihn sagte. Er sprach ihn immer in dieser besonderen Tonlage aus, die mir unbewusst am besten gefiel. Ich sah Hisoka in die Augen und fragte "Ja?". Sein Blick war ziemlich seltsam. Ich konnte nicht zuordnen was grade in ihm los war aber es war wirklich gruselig.
"Wenn ich etwas will, dann krieg ich es auch. Du gehörst allein mir..." seine Stimme war tiefer als sonst und hatte einen ziemlich finsteren Unterton. Sein Blick fixierte mich und schien mich beinahe schon auszuziehen. Mir lief ein kalter Schauer den Rücken runter als er den Satz beendete.

"Nun Gut, man sollte aufhören wenn es am schönsten ist meine kleine Blume..." hauchte er mir ins Ohr und strich noch einmal mit seinen Händen über meinen Bauch und dann zu meiner Taille. Seine Hand fand den Weg unter meinem Top heraus. Er richtete sich von mir auf und ließ sich dann neben mich Fallen. "Ich habe gehört, dass jemand in der Stadt ist, auf den du vielleicht nicht ganz so gut zu sprechen bist... aber keine Sorge mein kleiner Engel... ich habe ihn für dich in die Schranken gewiesen.." begann Hisoka zu erzählen. "Wen meinst du Hisoka?" Fragte ich überrascht. Hisoka drehte sich auf die Seite und sah mich an. Er legte die Hände an meine Hüfte und drehte mich so, dass auch Ich ihn ansehen konnte. "Killua" sagte er nur. Meine Miene wurde Finster, er hatte recht. Auf ihn und Seine gesamte Familie war ich momentan wirklich nicht gut zu sprechen. Ich ging nicht weiter auf diese Aussage ein.

"Ich werde mich morgen zu einem Kampf anmelden. Ich will ein eigenes Zimmer haben." sagte ich nur und sah über Hisoka hinweg die Wand an. Er gab nur ein gespielt beleidigtes „tz"von sich. Ich musste lächeln und schloss die Augen. „Ich habe morgen einen Kampf liebes... ich hoffe du kommst mir zusehen. Ich habe dir extra Karten besorgt. Ich will das du mich als Glücksbringer auf meinem Weg zum Floormaster begleitest." sagte er mit zärtlicher Stimme und berührte mich erneut an der Hüfte.

Pink flower petals of love Hisoka Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt