Böses erwachen

478 31 8
                                    

Überrascht sah ich zur Seite. Ein Mann mit relativ langen weißen Haaren und einem Gelben Überwurf stand direkt neben mir. Er musste derjenige gewesen sein, der gefragt hatte. „Ja" antwortete ich nur knapp und wandte mich wieder den Kampffeldern zu. Die Person neben mir setzte sich dazu und richtete ebenfalls den Blick auf die Kämpfer, ehe er das Wort erhob. „Bist du zum Kämpfen oder zum zusehen hier?" ich drehte denn Kopf zur Seite und sah ihn ohne jeglichen Ausdruck an. „Ich will kämpfen. Ich werde etwas trainieren und mich so auf einen wichtigen Kampf vorbereiten." sagte ich nur. „Wo bleiben denn meine Manieren... Mein Name ist Kastro. Ich kämpfe in der zweihundertsten Stockwerkklasse." erklärte er. „Shina." erwiderte ich nur. „Entschuldige mich, wenn ich mit der Tür ins Haus falle, aber ich würde mich wahrscheinlich Ärger, wenn ich dich nicht um etwas bitten würde Shina." ich sah Kastro etwas skeptisch an. „Und das wäre?" Ich hatte diesen Mann noch nie zuvor gesehen und dennoch hatte er mich einfach angequatscht. Er schien sehr nett zu wirken, dennoch war mir eine solche Situation sehr suspekt.

„Würdest du mir die Ehre erweisen und heute Abend mit mir essen gehen?" fragte er mich und sah mich mit ehrlichem Blick an. Ich war mehr als nur überrascht über diese Frage. „Nummer 2999, Ring C!!" wurde ich aufgerufen. Ich stand schnell auf und wollte gehen, als mich Kastro einfach festhielt. „Warte. Bekomme ich eine Antwort. Ein Nein ist auch in Ordnung. Nur es ist wirklich gemein mich so in der Luft hängen lassen zu wollen." sprach er mit ruhiger Stimme und sah mich fragend an. Ich seufzte leise und ging kurz in mich.

„Gut, okey. Von mir aus... Ich sollte meine Zimmernummer gleich noch kriegen, wenn nicht, dann komm einfach zu Zimmer 1649. Bis später." ich entriss mich ihm und lief schnell los. Scheiße, was hatte ich mir da nur wieder eingebrockt. Jetzt hatte ich auch noch ein Date. Das erste seit langer Zeit, aber Kastro schien wenigstens kein Arschloch zu sein. Ich sollte das beste daraus machen, denn immerhin bekam ich heute Abend leckeres Essen.

Am Kampffeld angekommen stand ein richtiger Gorilla vor mir. Er war sicher 2 Meter Groß und war beinahe 3 mal so breit wie ich. Er hatte dunkle schwarze Haare und ziemlich kleine Augen. „Sicher, dass ich gegen dieses kleine Ding kämpfen soll? Ich werde ihr mit einem Schlag den Schädel zertrümmern." sagte er überheblich und sah mich abschätzend an. „Das werden wir ja sehen du Affe." sagte ich nur ausdruckslos. Mein Gegner begann nur böse zu grinsen, was unseren Schiedsrichter wohl zu verunsichern schien. Er sah mich skeptisch an, auch er schien nicht mit meinem Sieg meinerseits zu rechnen. Der war sicher noch neu hier, denn die Erfahrenen hatten sich an Kämpfe gewöhnt, die vielleicht nicht fair aussahen. „Können wir loslegen?" fragte ich gelangweilt und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Schiedsrichter begann los zu Stammeln. „ Hier in den Ringen des ersten Stocks, beurteilen wir das Niveau der neuen Kämpfer. Bitte zeigen sie innerhalb des Zeitlimits von 3 Minuten wozu sie fähig sind.....Dann... fangen sie ...Jetzt an!!!" der Gorilla kam direkt auf mich zugesprintet, was doch eher dem schleichen einer Schnecke glich und holte zum Schlag aus. Er war wirklich unglaublich langsam, weswegen ich es mir erlaubte mich nochmal kurz umzusehen, ehe ich den Schlag problemlos parierte und meinen Gegner die Faust ins Gesicht schlug. Es knackte einmal laut und er flog rüber, in einen grade laufenden Kampf zwischen zwei Männern. Schockiert sahen beide den Mann, der bei ihnen gelandet und nun ein sehr deformiertes Gesicht hatte an. Ihr Blick wanderte zu mir und ihre Augen weiteten sich. Auch der Schiedsrichter bekam große Augen und trat einen weiteren Schritt von mir zurück. „2999, Du kannst hoch in den 190sten Stock." stammelte er leise. Ich schaute ihn skeptisch an. „Kann ich bitte direkt in den 200sten? Dann würde ich weniger Energie verschwenden." sagte ich nur mit liebreizender Stimme. Mein gegenüber wurde ganz rot und antwortete „natürlich..." Ich bekam das Ticket in die Hand gedrückt und machte mich direkt auf den Weg.

Ich hielt nach Kastro Ausschau, um ihm meine Zimmernummer mitzuteilen, jedoch war er wie vom Erdboden verschluckt. Dann würde ich eben bei Hisoka warten, bis er mich abholte. Ich fuhr mit dem Aufzug hoch ins 200ste Stockwerk, registrierte mich kurz und lief den Flur entlang, Richtung Hisokas Zimmer. Ich öffnete die Tür und kam rein, er schien bereits auf mich gewartet zu haben. "Hallo Liebes... Schon fertig mit dem Kampf?" Grinste er mich an und leckte sich dabei über die Lippen. "Ja, ich hab jetzt ein eigenes Zimmer und bin direkt in dieses Stockwerk aufgestiegen. Mein Zimmer ist einen Flur weiter, also wunder dich nicht wenn ich heute Abend nicht wiederkomme." Erzählte ich und sah dann, wie Hisokas Blick skeptisch wurde. "Was meinst du mit wiederkommen? Willst du heute Abend etwa noch weg?" Fragte er überrascht. Ich nickte. "Okey, wohin gehen wir zwei denn heute Abend?" Wollte Hisoka grinsend wissen. "Nix da wir. Ich allein. Du gehst nicht mit." Sagte ich schnell und sah weg. "Warum denn nicht? Hast du ein Date oder was?" Fragte er sehr Amüsiert. Er schien wirklich nicht damit zu rechnen, dass ich tatsächlich eins hatte. "Ja." Erwiederte ich leise.

POV Hisoka
Nein,das war nicht ihr Ernst, das konnte nicht wahr sein. Sie hatte ein Date? Nein! Einfach Nein, wieso sollte sie sich auf ein Date einlassen? Gut Hisoka, komm runter. Es ist normal, ja es ist normal. Sie ist eine junge, gut aussehende und starke Frau. Es war sehr wahrscheinlich, dass sie ein richtiger Männermagnet war. Allein schon ihre tiefen blauen Augen, die Bände sprachen. Hisoka. Es reicht. Wo hat dieses Mädchen dich nur hingeführt? Wieso machte es mich so sauer, dass sie auf ein Date ging und dass dieses Date nicht ich war?

„Mit wem gehst du denn aus?" wollte ich wissen und versuchte mein Pokerface zu bewahren. Ich wollte nicht, dass sie merkte wie sehr es mich störte. „Sein Name ist Kastro, er kämpft auch in der 200sten Etage." erklärte sie. Als ich den Namen hörte, stockte mir der Atem. Mit einem Date war ich noch einverstanden, aber ein Date mit Kastro? Nein! Was hatte dieser Kerl, was ich nicht hatte? Würde ich sie auf ein Date einladen, hätte sie mit Sicherheit nein gesagt! Ich musste jetzt schleunigst aufhören darüber nachzudenken! Sie sollte mir egal sein! Es ist ihr Leben. Mir doch egal mit wem sie rumvögelt! Bei dem Gedanken bekam ich ein Unwohles Gefühl im Bauch. „Schön, hast du schon was zum anziehen Liebes?" zwang ich mir über die Lippen und ging zur Tür. Ich wollte grade einfach nur weg und mich ablenken. Ich musste aufhören. Wieso kümmerte es mich nur so sehr, dass sie ein Date hatte.

„Wohin willst du Hisoka?" holte sie mich aus den Gedanken. Ich drehte mich nicht um. „Ich geh mich zu noch einem Kampf anmelden." sagte ich nur ohne Emotion. "Ist alles in Ordnung Hisoka?" Hörte ich sie Fragen, bevor ich das Zimmer verließ und die Tür ins Schloss fallen ließ. "Nein Shina, nichts ist in Ordnung... hör auf mir nicht aus dem Kopf zu gehen..." sagte ich leise zu mir selbst und wollte zu Schalter um mich dort zu einem Kampf anzumelden.

"Hisoka! Warte!" Ich sah auf und hörte genau hin. Diese Stimme kannte ich doch. Ich drehte mich um und sah niemanden geringeren als Kastro auf mich zulaufen. Na großartig, der hatte mir jetzt auch noch gefehlt. „Hisoka! Wir haben noch eine Rechnung offen." begann er. Innerlich seufzte ich nur auf, in meinem Kopf hatte ich aktuell andere Probleme und nun musste ich mir auch noch Kastros rumgeschwafel anhören. Und wieder musste ich daran denken, sadder heute Abend meine kleine Blume ausführen wollte.

Verdammt. Schon wieder schweiften meine Gedanken ab. „Ich will dass du gegen mich kämpfst. Ich werde bald meinen letzten Kampf in diesem Stock haben, dann kann ich einen Floormaster heraus fordern. Dieser letzte Kampf soll mein so lang ersehnter Sieg gegen dich sein Hisoka." kotze er große Töne. Ich sah ihn nur eiskalt an. „Ich kämpfe nur unter einer Bedingung gegen dich." fing ich an, verschränkte die Arme vor der Brust und tötete Kastro mit meinen Blicken. „Und die Bedingung wäre?" wollte er wissen. Ich sah mich um, um mich zu vergewissern dass niemand lauschte. „Lass deine Finger von Shina kapiert. Sie gehört mir... Wag es nicht dich ihr nochmal zu nähern, oder du wirst es bereuen..." mein Blick wurde bei diesen Worten finster. Kastro sah mich hingegen nur überrascht an.

„Sie gehört also zu dir? Na dann, gut, ich werde auf Abstand gehen." bestätigte er und trat einen Schritt zurück. Wir einigten uns darauf, dass wir in 20 Tagen einen Kampftermin ausmachten. Ich ließ Kastro nicht aus den Augen, um mögliche Lügen auf der Stelle aufzudecken. Niemand nahm mir einfach weg was mir gehörte. Plötzlich meldete sich Kastro nochmal zu Wort ehe er ging „Aber denk daran Hisoka. Eifersucht lässt das böse im Menschen erwachen." dann verschwand er einfach um die nächste Ecke und ließ mich allein auf dem Flur zurück. Nun musste ich Shina nur noch erklären, dass ihr Date heute Abend nicht stattfinden würde.

Als ich die Tür zu meinem Zimmer öffnete fand ich etwas vor, mit dem ich nicht gerechnet hatte.

Pink flower petals of love Hisoka Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt