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"Alexander kannst du dir sparen, gestern war ich auch nur Alec", entkommt es mir zickig und meine Zunge fühlt sich plötzlich unglaublich schwer an. Mein Kopf rauscht unangenehm und kurz grummel mein Magen, als kleine Erinnerung daran, dass ich heute noch nicht wirklich viel gegessen habe. Eine Bewegung neben mir lässt mich zur Seite gucken, wo Magnus nun sitzt. "Wie viel hast du getrunken?", fragt er beinahe besorgt und ich zucke abwinkend mit der Schulter. "Alexander", versucht er er erneut und meine Augen sprechen wohl Bände, denn sofort verbessert er sich. "Alec, können wir bitte reden?", fragt er erneut mit Nachdruck. Natürlich würde ich gerne mit ihm reden, aber gleichzeitig will ich nichts davon hören was mit ihm und Imasu ist. Trotzdem bringe ich es irgendwie zu stande zu nicken und warte geduldig darauf, dass er endlich anfängt.

"Ich weiß, unser Date gestern war etwas distanziert", am liebsten hätte ich bereits dabei die Augen verdreht doch ich zwinge mich dazu weiter zuzuhören. "Aber ich habe vorher etwas erfahren, von dessen Wahrheit ich zu leicht zu überzeugen war." Die nächsten Worte kommen nur so aus meinem Mund geschossen und ich habe keinerlei Kontrolle darüber. "Und deshalb wolltest du die Nacht lieber bei deinem Ex verbringen." "Nein!", widerspricht Magnus sofort, doch die Szene dort oben war wohl mehr als eindeutig. Wenigstens jetzt könnte er ehrlich sein.

Seine Hand an meinem Arm reißt mich aus meinen Gedanken. "Was hast du denn über mich gehört?" Vielleicht ist es etwas wahres. Etwas an meinem Verhalten was ihn verletzt haben könnte. Mir einer Mischung aus Vermissen, Enttäuschung, Wut und Verlangen sehe ich wie Magnus anfängt auf seiner Lippe herum zu kauen. Eine Angewohnheit die er hat wenn er nervös ist. So gut kenne ich ihn bereits. "Laut Sebastian bist du der beste Top den er je hatte." Was? Wegen so einem dummen Satz flüchtet Magnus sich in das Bett von Imasu? Statt mit mir darüber zu reden.

Hätte er ein einziges Wort mit mir geredet, dann hätte er genau gewusst, dass ich nie im Fernsehen Sex hätte und vor allem, dass ich kein Top bin. Wenn ich ehrlich bin habe ich es auch noch nie probiert, aber ich fühle mich eigentlich absolut wohl als bottom. Der Alkohol entfacht die Wut darüber, dass all das hätte verhindert werden können, weshalb ich lediglich anfange zu grinsen. "Und wenn es wahr wäre?" Sofort lässt Magnus seine Hand verschwinden und der nervöse Ausdruck in seinem Gesicht weicht einem schockierten. "Was?", fragt er auch sofort und ich kann mich nicht zurückhalten diese kleine Geschichte weiter zu spinnen.

"Was wenn es der Wahrheit entspräche und ich wirklich der beste Top war, den er je hatte", erkläre ich erneut und sehe dabei zu, wie er zurück weicht. "Du hast etwas mit Imasu!", erinnere ich ihn noch einmal und spüre das brennen in meinem Herzen. "Hab ich nicht", versucht er sich erneut raus zu reden. Mein Gott ich habe doch Augen im Kopf. "Ihr beide klebt bei jedem Date zusammen. Du sprichst immer wieder mit ihm und ihr ward beide bereits ein Paar", bringe ich ihm dann entgegen und merke erst am Ende wie laut ich eigentlich geworden bin. Als er zurück weicht tut es mir tatsächlich leid und ich suche erneut seinen Blick. "Entscheide dich Magnus. Imasu oder ich."

Ich weiß nicht woher diese Worte kamen, aber sie sprechen mir aus der Seele. Wenn er Imasu will, dann soll er ihn doch nehmen und nicht so ein Spiel mit mir spielen. Der ungläubig Blick in seinen Augen verfolgt mich. "Imasu und ich sind Freunde. Nicht mehr. Aber du kannst dich wohl nicht entscheiden weshalb du lieber auch von Sebastian eine Kostprobe nimmst" spuckt er mir beinahe entgegen und ich sehe verwirrt dabei zu wie er den Knoten seiner Krawatte lockert. "Leb wohl Alexander", mit diesen Worten legt er die Krawatte auf meinen Schoß und geht mit schnellen Schritten die Treppe hoch.

Geschockt streiche ich über den schwarzen Satin Stoff und das rauschen in meinem Kopf wird immer lauter. Mein Herz rast, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen und das unangenehme Stechen lenkt mich davon ab, dass ich jetzt nicht mehr alleine dort sitze. Ein Glas Wasser wird in mein Sichtfeld geschoben und ich sehe es verwirrt an. "Trink", befiehlt eine warme Stimme und ich schaue auf, in das Gesicht von Imasu, der auf das Glas deutet. Na toll. Geknickt ergreifen ich es und kippe den Inhalt in einem runter. Tatsächlich erlöst es mich etwas von dem Rauschen und das nächste was mir hingehalten wird ist ein Stück Baguette. "Iss", befiehlt er auch hier und ich weiß selbst, dass der Alkohol wohl größtenteils zu diesem ganzen Schlamassel beigetragen hat.

"Wieso machst du das?", frage ich dann leise und merke erst jetzt, dass ich die Krawatte fest mit der linken Hand umklammert habe. "Magnus und ich sind Freunde und er war hin und weg von dir. Du bedeutet ihm viel und ich weiß, dass du jetzt deinen Arsch hier hoch bekommst, mit der Krawatte nach oben gehst und Magnus davon abhälst hier zu verschwinden", erklärt er ernst und ich kann nicht anders als ihn mit offenem Mund anzustarren. "Jetzt!", motzt er schon beinahe und ich verstehe sofort. Schnell stehe ich auf und merke tatsächlich den Alkohol nur noch als kleine Begleiterscheinung.

Im gehen streifte ich die Krawatte über und laufe mit pochendem Herzen die Treppe hinauf. Ich will nicht das er geht. Ich war dumm und habe ihn absichtlich verletzt, nur weil ich selbst verletzt war. Als ich die Türe leise öffne sehe ich, wie Magnus gerade dabei ist ein Teil nach dem anderen in seinen Koffer zu werfen und das Stechen in meiner Brust nimmt zu. "Geh nicht", flüster ich mit beinahe erstickter Stimme, doch er packt einfach weiter, als hätte er mich nicht gehört. Schnell greife ich nach seinen Handgelenken, damit er mich endlich ansieht. "Magnus", ich sehe direkt in seine wunderschönen Augen und könnte mich jeden Moment in ihnen verlieren "Geh nicht", sage ich dann noch einmal nachdrücklicher.

Seine Haltung ist so abweisend, aber trotzdem ist da dieses Funkeln in seinen Augen, was mich einfach diesen Versuch wagen lässt. Sanft streiche ich über seine Wange und lasse meine Hand dort verweilen, bevor ich mich ihm näher und seine Lippen vorsichtig mit meinen berühre. Sein heißer Atem trifft mich und mir wird leicht schummrig von dieser intimen Berührung, denn gerade lege ich mein ganzes Herz in diesen Moment. "Ich will nicht, dass du gehst", hauche ich dann leise und küsse erneut kurz seine weichen Lippen, bevor ich mich etwas zurück ziehe. Er wirkt so verletzlich. "Ich kann nicht", haucht er dann beinahe verzweifelt.

"Ich weiß nicht, was Sebastian dir erzählt hat, aber wir sind uns nicht näher gekommen. Es gab nicht einmal einen Kuss", erzähle ich ihm nun dir ganze Wahrheit und könnte mich dafür ohrfeigen dass ich es nicht bereits am Anfang getan habe. "Magnus, das ganze Date über liefen Kameras, die jede Sekunde aufgenommen haben. Du würdest es also so oder so rausfinden", füge ich dann verzweifelt hinzu und greife dann langsam nach der Krawatte, um sie mir vom Kopf zu ziehen. Deutlich spüre ich Magnus' Unsicherheit, weshalb ich einmal druchatme und die Krawatte einfach um seinen Hals lege.

Prince Charming 👑💘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt