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Unsicher laufe ich die Treppe runter und sehe Alec zwischen Andrew und Jonathan auf der Couch sitzen. In seiner Hand hält er ein fast leeres Cocktailglas und mit brennendem Herzen sehe ich zu Jonathans Hand, die langsam über Alecs Oberschenkel fährt. Langsam laufe ich auf die drei zu. "Du würdest dich auch ganz hervorragend auf meinem Schwanz machen", säuselt Jonathan gerade und ich glaube mir wird übel. Ungläubig starre ich ihn an und auch Andrews Stirn legt sich in angewiderte Falten. Nur Alec scheint es nicht zu stören denn er lacht belustigt und saugt mit seinem Strohhalm den letzten Rest des Mojitos aus seinem Glas.

"Darf ich euch Alexander kurz entführen", säuselt ich zuckersüß dazwischen und hoffe, dass Jonathan endlich die Finger von ihm lässt und sich zurück zieht, doch lediglich Andrew lässt von ihm ab und steht auf, während er mir zu lächelt. "Versuch dein Glück, aber Jonathan lässt ihn vermutlich nicht aus seinen Krallen. Wir haben uns gerade geküsst als er sich einfach auf Alecs andere Seite gesetzt und ihn zu sich gezogen hat", flüstert er mir zu und ich sehe missmutig zu den beiden. "Ich denke Alec ist gerade lieber bei mir", antwortet Jonathan dann grinsend und streicht noch etwas höher mit seiner Hand, was mich fast die Fassung verlieren lässt.

"Vielleicht kann Alexander das selbst entscheiden", murre ich jetzt weniger freundlich und sehe Alec an, der seelisch vor sich hin lächelt. Mit gerunzekter Stirn betrachte ich die beiden. Wie kann er immer noch nicht sehen was für ein Arschloch Jonathan ist? "Alec? Willst du lieber Zeit mit mir oder Zeit mit Magnus verbringen?", fragt er kichernd und Alec fängt ebenfalls an zu lachen und lässt sich von Jonathan einen Kuss auf die Wange drücken. "Siehts du Magnus. Deine Zeit ist vorbei", sagt er dann abwertend und ich sehe Alec ungläubig an.

Zu meinem Glück kommt in dem Moment Maia. "Jonathan, du bist jetzt mit dem Interview dran", erklärt sie höflich und zwinkert mir unbemerkt zu. Erleichtert sehe ich dabei zu, wie Jonathan grummelnd mit ihr geht und mein Blick fällt wieder auf Alec, der verloren auf dem Sofa sitzt und verwirrt auf sein Glas starrt. "Mein Cocktail ist wohl leer", murmelt er dann und will auch schon aufstehen, jedoch drücke ich ihn sanft zurück. "Können wir reden Alexander?", frage ich vorsichtig, doch Alec lacht bitter auf. "Alexander kannst du dir sparen. Gestern war ich auch nur Alec", grummel er dann und meine Augen weiten sich, denn ich bin mir sicher, dass er gerade gelallt hat.

Langsam lasse ich mich neben ihn gleiten. "Wie viel hast du getrunken?", frage ich vorsichtig, doch Alec starrt lediglich auf das Glas und zuckt mit den Schultern. "Alexander", setzte ich erneut sanft an, doch er funkelt mich mit bösen Blick an, weshalb ich schnell hinzu setze: "Alec, können wir bitte reden?" kurz glaube ich ein nicken zu sehen, weshalb ich anfange zu reden und hoffe, dass er mir zuhört. "Ich weiß unser Date gestern war etwas distanziert, aber ich habe vorher etwas erfahren, von dessen Wahrheit ich zu leicht zu überzeugen war", fange ich an, doch Alec rollt mit den Augen. "Und deshalb wolltest du die Nacht lieber bei deinem Ex verbringt", stellt er fest und ich schüttel schnell den Kopf. "Nein!"

Sein Blick verrät mir, dass er mir nicht glaub. "Ich habe mir gerade lediglich Imasus Oberteil leihen wollen, weil es besser zu meiner Hose passte." "Und das hast du ihm von seinem Körper gezogen oder wieso wart ihr beide halb nackt?", fragt er sarkastisch und ich weiß selbst, dass dieses Gespräch wenig Sinn macht. Alec scheint mir in diesem Moment kein Gehör zu schenken, weshalb mir nur noch die wichtigste aller Fragen bleibt, die mich seit Tagen nervös macht und meine Gefühle in einen tosenden Hurrican verwandelt hat.

Mit zusammen gekniffenen Augen betrachtet er mich und ich erkenne deutlich die geweiteten Pupillen. Er muss eine Menge getrunken haben in der kurzen Zeit. Sanft streiche ich mit meiner Hand über seinen Arm, als könnte ich ihn so wieder nüchtern machen. "Was hast du denn über mich gehört", murmelt er leise, als wüsste er was ich fragen will und ich beiße mir nervös auf die Lippe, während ich ihn weiter ansehe. "Laut Sebastian bist du der beste Top den er je hatte", spreche ich leise das aus vor dem ich mich fürchte, doch von Alec kommt lediglich ein Grinsen. "Und wenn es wahr wäre?", fragt er dann und meine Hand fliegt zurück, als hätte ich mich gerade an seiner Haut vesengt. Ungläubig starre ich ihn an und mein Herz fängt an wild und unkontrolliert zu pochen.

"Was?", die Frage ist beinahe nur ein Hauchen und Alec sieht mich mit einem schiefen Lächeln an. "Was wenn es der Wahrheit entspräche und ich wirklich der beste Top war, den er je hatte", murmelt er dann lallend und ich weiche ein Stück zurück. Wie ein erneuter Schlag ins Gesicht trifft mich diese Aussage und ein weitere Kloß in meinem Hals entsteht. "Du hast etwas mit Imasu", wirft Alec nun ein und ich kann nur noch kraftlos den Kopf schütteln. "Habe ich nicht", flüster ich leise und höre wie meine Stimme bricht. "Ihr beide klebt bei jedem Date zusammen. Du sprichst immer wieder mit ihm und ihr ward beide bereits ein Paar", antwortet Alec laut und ich spüre deutlich wie ich anfange zu zittern.

Dieses Gespräch läuft in eine völlig falsche Richtung. Heute morgen steckte ich noch voller Euphorie und der Hoffnung, dass all das nur eine dumme Lüge gewesen sei, doch jetzt hat Alec es mir sozusagen bestätigt. Unbewusst fasse ich mir ans Herz. Unter meinen Fingerspitzen ertaste ich den weichen Satinstoff von Imasus Hemd und nur ein Stück weiter die im Licht glänzende, schwarze Krawatte. Wie ein ertrinkender klammere ich mich daran und sehe zu Alec, dem mein Rückzug gar nicht aufzufallen scheint. Er sieht nachdenklich auf seine Hände und dann hebt er doch seinen Blick. Unsere Augen treffen sich und ich spüre wie meine Unterlippe anfängt zu zittern.

Mein Herz pocht nach wie vor schnell und laut und Alecs folgende Worte treffen mich schwer. "Entscheide dich Magnus. Imasu oder ich." Entgeistert starre ich ihn an. "Imasu und ich sind Freunde. Nicht mehr. Aber du kannst dich wohl nicht entscheiden, weshalb du lieber auch von Sebastian eine Kostprobe nimmst", spreche ich meine Gedanken aus und atme einmal tief durch, bevor ich anfange meine Krawatte zu lösen. Langsam ziehe ich an dem Knoten und schiebe sie mir über den Kopf. Mit einem letzten Blick schaue ich auf das Accessoire in meinen Händen, bevor ich es Alec in die Hand drücke und aufstehe. "Leb wohl Alexander."

Prince Charming 👑💘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt