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AN: An dieser Stelle möchte ich mich bei euch für die Votes und die tollen Kommentare bedanken. Auch wenn ich nicht oft antworte, weil mir dann manchmal die Zeit fehlt, lese ich natürlich jeden davon und freue mich über eure Spekulationen.  Viel Spaß mit dem nächsten Kapitel! ❤

Die Enttäuschung sitzt tief und ich kann mich einfach nicht dazu bringen weiter zu trinken. Auch Sebastian hält mit einem Schmollmund einen pinken Chip in die Höhe und trinkt enttäuscht seinen Cocktail aus. In einer Bewegung, die ich kaum wahrnehmen kann, halte ich plötzlich einen anderen Cocktail in der linken Hand, während meiner mir aus der Rechten gerissen wird. "Wa..", setze ich an, doch Imasu bringt mich mit einem warnenden Zischen zum schweigen.

Verwundert starre ich in das Glas und entdecke durch die klebrige Flüssigkeit einen dunklen Chip. Kurz schaue ich zu den anderen, doch keinem scheint dieser kleine Tausch aufgefallen zu sein. Mit angehaltenem Atem sehe ich Victor an, der gerade einen grünen Chip in die Höhe hält, gefolgt von Imasu, der mit einem kleinen Seufzen einen gelben Chip aus dem Cocktail fischt, der doch eigentlich für mich bestimmt war. Die Blicke der anderen liegen stechend auf mir, während ich unsicher den blauen Chip hoch halte und Imasu mit einem durchdringend Blick ansehe, der leicht die Mundwinkel hebt.

Dann wandert mein Blick zu Alec, dessen Augen fröhlich funkeln. Und mir wird nur langsam klar, was Imasu gerade für mich getan hat. Er hat freiwillig die Nacht mit Alec an mich verschenkt, obwohl er diese Chance ebenso gut gebrauchen konnte. Das werde ich wohl nie wieder gut machen können. Lächelnd bringe ich Alec den Chip und er sieht mich mit einem Blick an, den ich am liebsten jede Sekunde auf mir spüren würde. "Das freut mich", murmelt er leise an mein Ohr, so dass nur ich es hören kann und erneut laufen mir warme Schauer über den Rücken, während die Schmetterlinge wild jubeln.

"Die Pferde werden gleich abgeholt und ihr werden von Alaric zurück zur Villa gefahren", erklärt Alec den anderen kurz und die können nur nicken, während sie versuchen mich mit Blicken zu töten. Nur Imasu muss sich ein Grinsen verkneifen und dreht sich immer wieder weg, damit es nicht zu auffällig wird. "Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und danke euch für die tollen Gespräche", beendet Alec seine Rede und wendet sich dann mir zu. "Wir müssen jetzt zur Straße, da wartet ein Auto auf uns", erklärt er geheimnisvoll und die Neugierde wächst ins unermessliche.

Gemeinsam laufen wir zur Straße, wobei Alec wie selbstverständlich meine Hand greift und mich mit dieser kleinen Geste zum glücklichsten Mann hier macht. Im Auto liegen bereits meine Sachen und der Gedanke an eine ganze Nacht mit Alec macht mich plötzlich doch etwas nervös. Erwartet er irgendetwas, das ich nicht bereit bin zu tun. Gibt es etwas, zu dem ich nicht bereit bin? Bin ich zu etwas bereit, zu dem er vielleicht gar nicht bereit ist? Tausende Fragen schwirren in meinem Kopf und Alec scheint zu bemerken, dass ich wesentlich unentspannter bin als noch vor ein paar Minuten.

Beruhigend fährt sein Daumen über meinen Handrücken und malt kleine Kreise. "Wir fahren jetzt erst mal zu der Villa in der ich untergebracht bin und dann gibt es ein ruhiges Dinner auf der Veranda", summt er leise und die Aussicht auf einen ruhigen Abend mit ihm gefällt mir wirklich gut. Mit Hilfe seiner Worte und den sanften Berührungen seiner Hand, beruhigen sich meine Nerven allmählich wieder und er lächelt mir aufmunternd zu. "Ich freue mich, dass du den Chip gefunden hast", murmelt er leise und sieht konzentriert auf unsere verschränkten Hände, während das Auto sich langsam in Bewegung setzt.

Kurz überlege ich ihm die Wahrheit zu sagen, aber ich will Imasu nicht in Schwierigkeiten bringen, weshalb ich ihn anlächel. "Ich freue mich auch sehr." Leise Worte tauschen wir und erneut ist es zwischen uns keine Sekunde unangenehm. Das Funkeln seiner Augen ist mein neues Highlight und seine warme Stimme bringt mich in einen Zustand zwischen vollkommener Entspannung und gleichzeitiger sexueller Erregung, die meinen Körper unter Strom setzt.

Noch nie hatte ich diesen Kontrast und am liebsten würde ich seine Lippen erneut kosten, doch ich weiß, dass ich ihn diesen Schritt machen lassen muss. Ich will ihn unter keinen Umständen vergraulen, nur weil ich meine Hände nicht bei mir lassen kann. Nach einer Fahrt von ca. 45 Minuten kommen wir bei einer großen Finca an und ich betrachte staunend die wunderschönen Terracotta Fliesen, die den Weg zu dem Haus in creme farbenen Steinen weisen.

Große Wandleuchten lassen die Wände in der Abenddämmerung in warmen Licht erstrahlen und das ganze ist ein absoluter Traum von einem Haus. Ich würde am liebsten für immer hier einziehen und bin etwas traurig darüber, dass dies wahrscheinlich die einzige Gelegenheit sein wird dieses Haus zu sehen. Das breite Lächeln auf Alecs Gesicht zeigt mir, dass auch er begeistert von diesem Ausblick ist und sich darauf freut mir alles zu zeigen.

"Komm mit", flüstert er leise und greift auch schon meine Hand, um mich hinter sich ins Haus zu ziehen. Die Einrichtung innen hebt sich nur minimal von der in der Männervilla ab, doch bei dem Blick aus den großen Fenstern verschlägt es mir den Atem. Auf der Veranda ist ein großer eingebauter Pool und direkt daneben befindet sich ein Whirlpool, der bereits fröhlich vor sich hin blubbert. An der anderen Seite steht ein gedeckte Tisch, der mit Rosen geschmückt ist und auf dem bereits Gläser mit Champagner stehen.

Vorsichtig öffnet Alec die Verandatüre und die leisen Klänge von karibischer Musik dringen an mein Ohr. Überall stehen kleine und große Palmen und die Wiese, die hinter der Veranda wächst, geht fast fließend in Sand über der zum Meer führt. Die Aussicht ist umwerfend und mein Mund muss offen stehen bleiben, denn ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. "Wow", hauchte ich leise und wieder strahlen Alecs Augen, weshalb meine kleinen Schmetterlinge wieder Loopings fliegen.

"Hast du Hunger?", fragt er beinahe schon schüchtern und mein Blick wandert wieder zu dem Tisch, wo bereits verschiedene Dips und geröstetes Brot stehen. Unsicher nicke ich und werde von ihm zu einem der Stühle geführt. Mit bedacht zieht er diesen zurück und schiebt mich beim Setzen näher an den Tisch heran. Diese Geste ist so simpel und doch so eindrucksvoll.

Nachdem er ebenfalls auf dem Stuhl mir gegenüber Platz genommen hat, greift er nach dem Champagnerglas und hält mir den Rand leicht hin. Lächelnd stoße ich mit meinem eigenen dagegen und fast gleichzeitig sagen wir "Auf einen schönen Abend." Sofort müssen wir beide lachen, weshalb der Champagner sofort wieder vergessen ist und wir uns in das nächste Gesprächsthema stürzen.

Hungrig greife ich zu dem Brot und tunke es in eine der hellen Saucen, bevor ich es mir vorsichtig in den Mund schiebe. Eigentlich bin ich was Essen aus fremden Ländern angeht immer vorsichtig, doch Alecs Gesellschaft lenkt mich von allem ab und ich muss zugeben, dass es wirklich gut schmeckt. Gemeinsam teilen wir uns das Brot, als auch schon eine Vorspeise von der selben Frau gebracht wird, die auch schon am Strand die Cocktails serviert hat.

Scheinbar erhält man als Prince Charming auch gleichzeitig seine eigene Kellnerin, zumindest scheint diese es als ihre Pflicht zu sehen uns diesen Abend zu verwöhnen. Immer wieder taucht sie kurz auf und reicht uns neues Wasser oder bringt einen anderen Gang und erst nachdem wir unseren Nachtisch auf haben und gemeinsam zu den nebeneinander stehenden Liegen schlendern, räumt sie den Tisch ab und verabschiedet sich von uns.

"Ich würde liebend gerne mehr sehen. Hilfst du mir das Pflaster ab zu machen?", frage ich vorsichtig, denn allmählich halte ich es nicht mehr aus nur noch die Hälfte zu sehen. Ich will alles sehen. Alles von dieser wunderschönen Aussicht und vor allem alles von Alec. Im Augenwinkel sehe ich ihn nicken und schon sitzt er direkt neben mir, während seine Finger ganz vorsichtig das Pflaster lösen. Scheinbar hat er ebenfalls den 'Pflaster-schmerzfrei-von-Haut-lösen für Anfänger Kurs' besucht, denn es tut kein bisschen weh. Seine Augen sehen tief in meine eigenen und ich genieße es in vollen Zügen, dass er das Erste ist, das ich wieder komplett sehen kann.

"Deine Augen sind wunderschön", murmelt er leise und ich lasse ihn keine Sekunde aus den Augen. Das braun-grün seiner Iriden zieht mich in seinen Bann und ich schaffe es kaum mich los zu reißen. "Musst du gerade sagen", hauchte ich leise. Nur langsam trennen sich unsere Blicke wieder und wir lehnen uns auf der Liege zurück, um die Aussicht zu genießen.

Gemeinsam schauen wir in den klaren Sternenhimmel und durch meine Venen zieht ein Gefühl von tiefster Zufriedenheit. Alecs Nähe lullt mich ein und ich würde keine Sekunde zögern, sollte er sich für mich entscheiden. Die zehn anderen Männer vergesse ich bewusst für einen Moment und genieße nur das hier und jetzt, das mich, Alec und einen großen Whirlpool einschließt, der beinahe verführerisch vor sich hin blubbert.

Prince Charming 👑💘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt