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Ihr Lieben, ich fühl mich schon den ganzen Tag ganz schlecht, weil ich euch in diesem Unwissen herum wabern lasse. Das kann ich wohl nicht so stehen lassen, weshalb ich mich dann doch dazu entschlossen habe heute ein Kapitel zu posten und dafür morgen zu pausieren. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!

Mit schnellen Schritten laufe ich die Treppe hoch, ohne noch einmal zurück zu blicken. Im Zimmer angekommen greife ich meinen Koffer und ziehe diesen Schwungvoll auf das Bett, um meine Sachen zu packen. Ich erlaube mir in diesem Moment keine weiteren Tränen. Die kann ich später zu genüge vergießen. Jetzt gerade will ich einfach nur noch raus. Raus aus dieser Villa, raus aus dieser Show. Vollgepumpt mit Adrenalin stopfe ich ein Teil nach dem Anderen in den Koffer, der auf Grund von Platzmangel sowieso nur halb ausgepackt war. "Geh nicht", höre ich plötzlich Alec hinter mir und ich zucke erschrocken zusammen, bevor ich meine Hemden von der Stange nehme und sie in den Koffer stopfe.

Ich kann ihn gerade einfach nicht ansehen und packe einfach weiter, um nicht von meinen aufkommenden Gefühlen übermannt zu werden. "Magnus", brummt Alec leise und jagt mir damit einen Schauer über den Rücken, den ich am liebsten ebenfalls ignorieren würde. Geschäftig greife ich nach meinem Schminkbeutel und dann nach meiner Bürste, als mich seine warmen Hände an den Handgelenke umfassen und er mich eindringlich ansieht. "Geh nicht", sagt er erneut, aber ich schüttel nur den Kopf und will mich gerade los reißen, als er seine Hände an meine Wangen legt und ohne großes umschweifen seine Lippen auf meine drückt und so jeden aufkommenden Protest zum Schweigen bringt.

Mein Körper ist ein mieser Betrüger, denn natürlich reagiert er wie immer auf Alecs Kuss und ich spüre die angenehme Wärme seiner weichen Lippen, die bestimmt und doch gleichzeitig sanft auf meinen liegen. Ich bin wie erstarrt, denn mein Körper startet keinen weiteren Versuch von ihm los zu kommen, sondern will genau hier bleiben: Seine warmen Hände an meiner Wange die mich gerade zu fixieren und seine Lippen, von denen ich mich nie wieder lösen will. Selten habe ich so gut geküsst und selten habe ich es so genossen, selbst bei solch unschuldigen Küssen. Lediglich unsere Lippen berühren sich. Kein Drängen, keine leidenschaftlichen Berührungen mit der Zunge und doch hat das Ganze etwas so tiefgreifendes, dass es warme Wellen durch meinen Körper schickt.

Vorsichtig löst er sich wieder von mir. "Ich will nicht, dass du gehst", flüstert Alec leise und haucht einen weiteren Kuss auf meine Lippen, bevor er von mir ablässt und mir schlagartig kalt wird. Sofort sehne ich mich nach seinen warmen Armen. "Ich kann nicht", antworte ich trotzdem, denn ausnahmsweise scheint mein Kopf dieses Mal das Sagen zu haben. "Ich weiß nicht was Sebastian erzählt hat", murmelt er leise und ich spanne mich augenblicklich an, denn ich muss nicht noch mehr darüber erfahren "Aber wir sind uns nicht näher gekommen. Es gab nicht einmal einen Kuss", spricht Alec weiter und ich sehe ihn geschockt an, denn jetzt weiß ich nicht was ich glauben soll.

"Magnus, das ganze Date über liefen Kameras die jede Sekunde aufgenommen haben. Du würdest es also so oder so raus finden", redet er weiter und es kommt mir so vor, als würde er nun tatsächlich weniger lallen. Mit zusammengezogener Stirn sehe ich ihn an. Ob er wirklich die Wahrheit sagt? Mein Herz wünscht sich nichts sehnlicher, aber wie soll ich ihm dabei vertrauen, wenn er eben erst etwas anderes gesagt hat? Unschlüssig blicke ich zu meinen Sachen im Koffer. Das ich nicht gehen will ist wohl selbstredend, aber gleichzeitig verwirren mich meine Gefühle und ich weiß nicht wie lange ich das noch aushalten kann.

Vorsichtig greift Alec die Krawatte, die  er sich wohl um den eigenen Hals gelegt hatte und ziejt diese über den Kopf. Unsicher betrachtet er mich, vermutlich mit dem Gedanken, dass ich jeder Zeit zurück weichen könnte, aber seine Augen ziehen mich in ihren Bann, weshalb ich verhaare und ohne weiteres zulassen, dass er die Krawatte über meinen Kopf streift und sie fest zieht. Mit kribbelndem Gefühl höre ich sein erleichtertes Ausatmen, als hätte er grade erfolgreich eine Bombe entschärft und ich muss automatisch schmunzeln. Seine unsichere Art ist erfrischend und in seiner Nähe fühle ich mich einfach wie ich selbst. Ich muss zu keiner Zeit vorgeben jemand zu sein der ich nicht bin und genau das gefällt mir so an ihm.

"Kein Sex?", frage ich trotzdem noch einmal und Alec schüttelt lächelnd den Kopf. "Nein, kein Sex seit viel zu langer Zeit. Nur ein heißes Whirlpoolabenteuer mit einem besonders heißen Mann in einer sehr heißen Nacht", haucht er dann und bei der Erinnerung schließe ich erregt die Augen. "Mit einem heißen Mann?", murmel ich leise und spüre Alecs Atem, der mir näher kommt. Ergeben lecke ich über meine Lippen. "Mit genau diesem heißen Mann hatte ich bereits wunderschöne Dates und bin froh, dass er mir eine weitere Chance gibt, auch wenn ich mich heute scheußlich verhalten habe", flüstert er weiter und plötzlich spüre ich seine warmen Lippen an meinem Ohr.

Leise seufze ich auf, denn seine Worte erregen mich ungemein. Nicht die Worte an sich, aber die Art und Weise wie er meinen Körper in seine Arme zieht und mich genau spüren lässt was er will. Sanft gehauchte Küsse wandern meine Schläfe hinab. Eine warme Linie zieht sich über meinen Kiefer bis hin zu meinem Mundwinkel, an dem er für einen Moment verharrt. "Bleibst du?", geht er noch einmal sicher und meine Augen fliegen auf. Gold trifft auf grün-braun und ich schlinge automatisch meine Arme um seinen Nacken. "Wie könnte ich bei diesem heißen Mann nicht", seufze ich leise und kurz verhaare wir in dieser Position, nur Zentimeter von einander entfernt.

Sehnsüchtig erwarte ich seine Lippen und das kleine Seufzen, das ihm entkommt als sie sich endlich berühren, schießt durch meinen Körper. Schnell ducken sich die Schmetterlinge, bevor sie wilde Loopings drehen und ein ganzer Schwarm meinen Bauch kitzelt. Dieses Mal ist der Kuss anders. Die Unschuld ist verschwunden und geblieben ist heißes Verlangen und feurige Leidenschaft. Ich will nie wieder etwas anderes spüren. Keuchend bewegen sich unsere Lippen in einem wilden durcheinander und doch so synchron, als hätten wir es vorher abgesprochen.

Wenn ich an die vielen Küsse denke, die ich in meinem Leben erhalten habe, da habe ich mich noch nie so ganz gefühlt. Manche Küsse haben einen selbst in den Hintergrund geschoben und ich konnte nur noch passive abwarten, andere waren selbst so passiv, dass ich das Gefühl hatte selbst mehr Bewegung auszuführen. Manche waren trocken, andere so feucht, dass ich mir eine Dusche hätte sparen können. All diese Gedanken kommen mir sonst beim Küssen in den Sinn. Ich denke darüber nach wie ich mich am besten einbringe und wie ich wohl auf den anderen wirke. Ob er vielleicht die selben Gedanken hat wie ich und ebenfalls die Dinge sucht die ich gerade bemängel. Wenn es mir zu feucht ist, ist es dem anderen vielleicht zu trocken oder öffne ich meinen Mund vielleicht nicht weit genug, wenn der andere seine Lippen bereits wie ein Karpfen um meine gelegt hat. Aber bei jedem Kuss mit Alec fühle ich mich einfach wie ich selbst.

Ich denke nicht darüber nach was gerade geschieht. Mein Kopf ist nur noch mit Alec erfüllt und jede Bewegung ist so natürlich, dass ich keinen einzigen Gedanken daran verschwenden muss. Alles was passiert ist gut und vor allem richtig und ich kann mich das erste Mal lediglich auf die Empfindung konzentrieren. Die Emotionen die durch meinen Körper schießen bei der bloßen Berührung unserer Lippen und die kleinen Hormone die erwachen und sich von diesen Emotionen ernähren. Jeder Kuss mit Alec ist unbeschreiblich, denn er ist nicht in Worte auszudrücken. Jeder Kuss ist eine Reihe von Emotionen und ich weiß genau: Hier will ich sein und hier bin ich richtig. "Ich störe euch ja nur ungern. Aber das Interview mit Alec ist dran und dann geht es auch schon fast mit der Entscheidung los."

Prince Charming 👑💘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt