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*Hatschi*

Ich muss niesen, weil mich die Sonne in der Nase kitzelt.

Der Platz neben mir ist zwar leer, aber noch warm, was heißt, dass Spiderman noch nicht lange weg sein kann.

Ich seufze und schließe die Augen wieder.

Heute kommt mein Onkel und seine Frau vorbei um mit mir alles zu klären.

Ob ich darauf Lust hatte?

Nein.

Definitiv nicht.

Ich will nicht aus meinem Zuhause ausziehen.

Auch, wenn hier überall Erinnerungen mit meiner Mum verbunden sind.

Wie sie am Herd steht und für uns kocht, oder zu der Musik im Wohnzimmer tanzt, oder wie sie sich um mich gekümmert hat, wenn ich krank war und mir Tee gebracht hat und mir dann Geschichten von früher erzählt hat und sich zu mir ins Bett gekuschelt hat.

Ganz toll.

Jetzt heul ich schon wieder.

Ich konnte es einfach immer noch nicht fasse, dass sie tot ist.

Von jetzt auf gleich einfach ausradiert aus meinem Leben.

Und ich konnte ihr nicht einmal sagen, dass ich sie Liebe.

Stattdessen hatte ich ihr gesagt, dass sie mich gefälligst in Ruhe lassen soll.

Das waren meine letzten Worte zu ihr, bevor sie zur Arbeit gefahren ist und auf dem Heimweg den Unfall gehabt hat.

Nachdem dann auch die Niagara Wasserfälle endlich versiegt sind, quäle ich mich aus meinem Bett hoch und mache mich frisch.

Nach einer eiskalten Dusche und frischen Klamotten fühle ich mich ein wenig besser.

Während ich eine Tasse Tee trinke überlege ich, was ich mitnehmen möchte.

Es gab so viel und ich konnte nicht komplett abschließen.

Das wäre auch falsch.

Auch wenn ich weiter machen muss und mich damit abfinden, dass sie tot ist, heißt das nicht, dass ich sie vergessen muss.

Ich suche ein paar wichtige Gegenstände zusammen, wie z.B die Fotorahmen mit Bildern von uns 2, die auf dem Kamin stehen.

Als ich ihr Zimmer betrete, steigt mir direkt ihr Geruch in die Nase und schon sind meine Schleusen wieder geöffnet.

Puhhh Tief durchatmen.

Ich öffne ihren Schrank und nehme mir den riesigen Stapel an alten Jacken und Hoodies, die sie schon als Kind hatte.

Ich liebe diese übergroßen Dinger, auch wenn ich darin wie ein Kartoffelsack aussehen.

Aber ich lief gerne in XXL Klamotten rum und wenn sie dann auch noch so alt waren vom Stil her...perfekt.

Die werde ich auf jedenfall nicht spenden, bei den anderen Sachen muss ich mir es noch überlegen.

Auf ihrem Nachttisch steht ein Foto von uns beiden und ich lege es zusammen mit einem kleinem Medaillon auf den Klamottenstapel und trage sie in mein Zimmer.

Dann hätten wir das auch erledigt.

Ich gehe zurück in die Küche und bereite mir noch einen Tee zu.

Ich kann mich nicht überwinden, etwas zu essen und das, obwohl ich seit 2 Tagen nichts mehr gegessen habe.

Mir wird schon bei dem Gedanken an Essen schlecht.

Schadet mir eh nicht, wenn ich mal ein wenig abspecke hier.

Mit einer plötzlichen Motivation stehe ich auf, schnappe mir meine Kopfhörer, ziehe meine Sport Sachen an und mache mich auf den Weg in den Park.

Ich starte mein Lieblingslied und renne zu den Klängen von Linkin Park los.

Auch als ich merke, dass ich nicht mehr kann, laufe ich weiter.

Das Laufen hilft mir dabei, meinen Kopf frei zu bekommen und ich muss nicht mehr so viel nachdenken.

Irgendwann muss ich doch stehen bleiben, weil vor meinem inneren Auge schwarze Punkte tanzen.

Einfach drauf loszurennen, ist wohl nicht so schlau, wenn man einen leeren Magen hat, denke ich mir noch, bevor ich plötzlich zusammenbreche und hart auf dem Boden lande.

Haiiii, sorry dass das nächste Kapitel erst jetzt kommt :)

How to fix a broken Heart (Peter Parker) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt