chapter 22

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"Ey ihr Turteltauben", Andreas Stimme erklang hinter uns und wir sahen zu ihm. "Wir müssten uns langsam fertigmachen Chris.". Dieser nickte und gab mir noch einen Kuss. "Lass uns.". Ich sah ihn an. "Du meinst, ich soll mit in eure Umkleide kommen?". Grinsend nickte er. "Logisch.". Andreas ging lachend vor. "Ich hab nichts zu verbergen!". Kopfschüttelnd sah Chris mich an. "Der is sowieso hässlich, guck lieber mich an.".

Wir machten uns erneut auf den Weg durch die Gänge und betraten eine der Garderoben. "Machs dir bequem Liv", meinte Andy und deutete auf einen Stuhl. Ich kam dem nach und beobachtete Chris, der sich sein Outfit zusammen suchte. Amüsiert über seine unzählig verstreuten Sachen kommentierte ich die Szene mit einem knappen "Chaot". Schmollend sah er kurz zu mir.

Die Beiden zogen sich dann um und stylten sich zu Ende, um noch pünktlich beginnen zu können. "Ich wünsche dir ganz viel Spaß", ich zupfte etwas an Chris Jacke. "Sei vorsichtig, ja?". Er nickte und strich mir lächelnd über die Wange. "Immer doch, ich liebe dich.". "Christian, komm jetzt!". Er gab mir noch einen flüchtigen Kuss und lief dann seinem Bruder nach. Ich begab mich in den Raum, wo das Catering aufgebaut worden war.

Nach einiger Zeit setzte sich Manuel zu mir, er hatte sich auch etwas zu Essen genommen. "Wie ist es so mit uns hier?". Ich lachte etwas. "Sehr angenehm, ihr seid vernünftig.". Lachend sah er mich an. "Das ist gut. Auch schön den Chef mal wieder glücklich zu sehen und nich so gestresst. Das war ne Zeit lang richtig schlimm mit ihm.". Ich sah ihn an, dieses Gespräch könnte interessant werden.

"Was war denn los?". Manu aß in Ruhe weiter, während er nebenbei anfing zu erzählen. "Er hatte diese Trennung hinter sich, glaube ich. Er redet nicht viel über sein Privatleben. Aber jedenfalls war er sehr gereizt und nervtötend.". Ich nickte leicht und sah an ihm vorbei. "Mit mir hat er da auch nicht drüber geredet.". Er nickte. "Kein Wunder, so wie er drauf war, würde ich das auch gern vergessen wollen.".

"Erzähl mir mehr über diese Trennung Manu.". Er sah mich an. "Keine Ahnung. Die waren wohl richtig lange zusammen, sie hat ihn dann verlassen oder so. Kein Plan.". Wieder nickte ich und seufzte. "Und wie-". Gerade wollte ich die nächste Frage stellen, da hörten wir plötzlich panisches Rufen aus der Halle. Sofort sah ich Manu an, welcher augenblicklich aufsprang und losrannte.

Ich sah zwei Sanitäter vorbeilaufen und langsam wurde mir schlecht. Ich stand auf und lief den beiden Helfern hinterher. Schon von weitem konnte ich die aufgebrachte Stimme hören, doch es war nicht Chris Stimme. Die seines Bruders hallte mir entgegen, flehend und ängstlich. Ich rannte zum Bühnenaufgang. Sofort blieb ich starr stehen.

Er lag auf dem Boden, seine Augen geschlossen. Die beiden Sanitäter knieten neben ihm und sprachen auf ihn ein wach zu bleiben. Ich konnte nicht erkennen, was geschehen war aber ich wusste, dass es schlimm war. Mir blieb die Luft weg und ich konnte kaum mehr geradeaus sehen. "Liv!". Andreas Stimme erhob sich und kurz drauf sackte ich in seine Arme. "Was- Andy was ist-", ich bekam kaum noch Luft. Ich steigerte mich erneut rein und versank in der aufkommenden Panikattacke.

"Hey Kleine, kannst du mich hören?". Ich öffnete schwach meine Augen und sah mich etwas um. Andreas kniete neben mir, ich lag auf einem kleinen Sofa. "Wo ist Chris?", murmelte ich leise. "Er ist im Krankenwagen, es wird alles gut Liv.". Ich strich mir über die schweißnasse Stirn. "Er ist von einer Plattform gefallen, einige Meter.". Ich nickte leicht und atmete durch. "Bring mich zu ihm.". Ich setzte mich ganz vorsichtig auf und griff seine Hände, die mich hochzogen.

Mit einem Arm um meine Hüfte gingen wir raus und ich stieg in den Krankenwagen zu Chris. "Was machst du für Sachen?", flüsterte ich zittrig und strich durch sein Haar. "Schon okey Schatz.". Er sah mich an und brachte ein leichtes Lächeln hervor. "Sieht schlimmer aus, als es ist, versprochen.". Ich nickte leicht und nahm seine Hand. "Musst du mit ins Krankenhaus?".

Andreas mischte sich in unser Gespräch ein, der wohl bis eben noch mit dem Notarzt gesprochen hatte. "Wir packen unsere Sachen und machen uns auf den Heimweg. Ich bringe euch in den Bus, ja?". Ich nickte ihm dankbar zu. "Danke Andy.". Ein Sanitäter half Andreas Chris in den Tourbus zu bringen und ihn ordentlich hinzulegen. Danach verschwand Chris Bruder in die Halle.

Ich setzte mich vor die Couch und strich durch sein Haar. "Leg dich zu mir", murmelte er. "Ich weiß, dass du erschöpft bist.". "Ich will dir nicht wehtun Schatz.". Doch er rutschte schon ein Stück beiseite und hob seine Decke etwas an. Leise seufzend legte ich mich zu ihm und legte den Kopf an seinen Hals. "Schlaf etwas, wir bleiben später noch etwas bei Andreas.". Ich nickte schwach und schloss erschöpft die Augen.

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