chapter 40

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Langsam betrat ich erneut das Zimmer. Ich sah Steffi kurz an und setzte mich dann zu Chris. "Ist schon okey", sprach ich leise und sah wieder zu ihr. Sie schüttelte leicht den Kopf. "Ich werde zuhause sofort mit ihr sprechen und ihr klar machen, dass es nun vorbei ist.". Ich nickte leicht und ignorierte die verwirrten Blicke der beiden Anderen.

Es begann zu brummen und ich sah mich um. "Wessen Handy ist das?". Ich sah kurz auf meins, legte es aber wieder weg. "Wo ist Chris Handy?". Andreas zeigte zum Schrank, wo noch die Kleidung von Chris lagerte. Ich ging hin und sah seine Sachen durch. Tatsächlich vibrierte sein Handy in der Hosentasche und ich nahm es heraus. "Wer ist Timo?". Chris älterer Bruder sah zu mir und zuckte die Schultern. Also ging ich ran.

"Mayson?". Stille. "Mit wem spreche ich?". "Das wollte ich Sie auch eben fragen. Ich hatte eigentlich Herr Reinelt erreichen wollen.". Ich sah kurz zu Chris. "Das ist aktuell nicht möglich, ich bin seine Freundin. Soll ich ihm etwas ausrichten?". "Ich bin sein Anwalt. Es geht um die Scheidung, er soll sich bitte schnellstmöglich melden.". Ich atmete angespannt durch. "Er liegt im Krankenhaus und ist noch nicht bei Bewusstsein.". Erneut Stille.

"Das tut mir leid.". Ich seufzte. "Ich habe die Scheidung von seiner Frau, Joelle Reinelt, nun erzwingen können. Sobald es ihm besser geht, sagen Sie Bescheid und ich mache einen Termin für die Unterzeichnung aus.". Ich musste direkt etwas lächeln. "Vielen Dank. Wir melden uns dann natürlich.". Ich konnte auch von Chris Anwalt Freude und Stolz hören. "Gute Besserung an Herr Reinelt.". "Danke sehr.". Wir verabschiedeten uns und ich drehte mich freudestrahlend zu Chris Familie.

"Die Scheidung ist durch.". Andreas sah mich erstaunt an. "Chris muss nur noch unterzeichnen und dann ist es geschafft.". "Endlich!", Andreas stand so schnell es ging auf und nahm mich in den Arm. "Das ist unglaublich.". Ich konnte nur lächeln und nickte. Auch Steffi und Hedi lächelten mir zu. "Euch steht nichts mehr im Weg Liebes.". Ich nickte und setzte mich zu Chris ans Bett. "Hörst du Schatz?". Sachte strich ich ihm durchs Haar. "Dann bist du offiziell wieder Single und vielleicht gibst du uns ja doch noch eine Chance.".

Ich beobachtete ihn stumm, lächelnd. Sein Brustkorb hob und senkte sich stetig, seine Augenlider flackerten leicht und sein Atem ging regelmäßig. "Jetzt musst du nur noch aufwachen Schatz.". "Das wird er, da glaube ich ganz fest dran.". Hedi strich behutsam über meinen Arm und ich nickte. Andreas sah zu uns. "Was soll ich eigentlich der Presse sagen?". "Eigentlich ja gar nichts.". Ich hörte ihn seufzen. Thema Presse war zwischen den Brüdern und ihrer Mutter immer ein sensibles Thema. "Mama, sie haben schon ein Recht darauf zu erfahren wie es uns geht.". Sie schüttelte den Kopf.

"Nimm doch ein Video auf Andy, erkläre kurz und allgemein, was los ist und wie es euch geht. Nicht zu viele Informationen aber sie sollten erstmal ruhiger sein.". Andreas sah zu mir und nickte. "Wäre die leichteste Möglichkeit.". Auch Hedi stimmte nach kurzem Zögern zu und so begab sich Andreas zusammen mit Steffi in sein Zimmer, um aufzunehmen.

Seit dem Tag blieb zu jeder Zeit jemand bei Chris. Andreas wurde nach wenigen Tagen entlassen und kümmerte sich dann um die beruflichen Probleme. Er musste die Mitarbeiter organisieren und aufklären, die Tour verschieben und planen. Chris Zustand wurde Tag für Tag besser und seine Wunden heilten langsam. Ich hatte mich erst einmal krank schreiben lassen, sodass ich auch heute wieder bei ihm sitzen konnte. Es waren mittlerweile fast vier Wochen vergangen. Andreas und auch Hedi waren heim in Bünde.

Ich betrat Chris Zimmer. Der Arzt hatte mir eben noch mitgeteilt, dass sich sein Zustand soweit gebessert hatte, dass er nun selbständig atmete. Kurz betrachtete ich den Herzmonitor und sah dem Rhythmus zu. Leicht lächelnd setzte mich auf Chris Bettkante und nahm sanft seine Hand. "Hey Chris", ich strich über seine Hand. "Ich bleibe heute etwas länger und leiste dir Gesellschaft. Meine Möbel sind heute Vormittag in Bünde angekommen, das heißt wir warten jetzt eigentlich alle nur noch auf dich.". Seine Gesichtszüge waren ruhig, einige kleinere Brandnarben waren noch erkennbar aber insgesamt heilte seine Haut gut.

Ich saß stumm neben ihm, streichelte seine Hand und beobachtete ihn. Spätabends stieg sein Puls plötzlich in die Höhe. "Chris?!". Ich betätigte die Notklingel und kurz darauf stürmten ein Arzt und zwei Schwestern rein. "Sein Puls ist plötzlich hoch und sein Herz schlägt viel zu schnell, was ist los?". Ich machte ihnen Platz und konnte sehen, wie sie Puls und Atmung checkten. "Bleiben Sie ruhig Frau Mayson und warten Sie etwas ab.". "Bitte wie?!". Er sah mich mahnend an und wendete sich wieder Chris zu.

"Er hat Druck ausgeübt", hörte ich die eine Assistentin murmeln. Daraufhin nahm Doktor Vogt auch Chris Hand und sah ihn an. "Herr Reinelt? Hören Sie mich?". Ich hielt den Atem an und starrte auf Chris Hand. "Kommen Sie schon", murrte er. Er sah mich an. "Er hört uns.". Mein Herz schlug sofort schneller und ich trat neben ihn. "Chris? Schatz, komm wieder zu dir", flüsterte ich und strich sanft über seine Wange. Mir kamen langsam die Tränen, als ich sah, dass seine Augen leicht zu zucken begannen. "Er ist wieder bei uns Frau Mayson, geben Sie ihm noch etwas Ruhe und dann wird er auch zu sich kommen.".

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