Kapitel 6

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Grace‘ POV.


Das schrillende Geräusch vom Wecker hallte in meinen Ohren. Wie ich Montage hasse… „Liebling, beeil dich! Du hast nur noch eine gute Stunde, bis der Unterricht beginnt!“, rief meine Mom ins Zimmer und spazierte zu den Vorhängen, welche sie mit einem Ruck zur Seite zog, um die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer zu lassen. Ich knurrte leicht verärgert und vergrub mein Gesicht in meinem Polster. Doch was tat meine Mom? Sie nahm mir beinhart die Decke weg, wobei ich sofort zusammenzuckte. „Ich komm eh schon! Ein bisschen Privatsphäre wäre jetzt aber nicht schlecht!“, murrte ich und setzte mich auf, bevor ich mit meinen Händen eine scheuchende Bewegung in Moms Richtung mache.

Zum Anziehen und zum Schminken brauchte ich nie lang. Eine viertel Stunde genügt und ich war schon aufbruchsbereit. Um die Küche machte ich wie immer einen großen Bogen. Moms Kochkünste waren nicht sonderlich beliebt, nicht einmal wenn es um ein gewöhnliches Sandwich geht. Es gab eine Zeit, wo sie wirklich kreativ war, wenn es um mein Essen für die Schule ging. Doch mit der Zeit wurden ihre Ideen immer schräger, was mir einen Grund gab, künftig die Finger von ihren „Kreationen“ zu lassen. „Ich fahre!“, rief ich, schlüpfte in meine Converse und schnappte mir meine Tasche. „Möchtest du denn nichts zum Essen mitnehmen?“ „Nö lass mal!“, stammelte ich leicht und huschte durch die Eingangstür raus zu meinem Auto.

An der Schule angekommen parkte ich wie immer an derselben Stelle: weit weg von der Schule. Soll heißen, die nahesten Parkplätze waren voll von Autos, welche den Lehrern gehörten. Hin und wieder sicherten dort die Außenseiter ihre Plätze. Ich bin nicht jemand, der über Leute, die sich nicht einbauen können, lästert, aber mir wäre das eher ein wenig unangenehm, meinen schicken und großen BMW neben eine kleine Klapperkiste zu stellen. Verdammt, ich höre mich an wie eine Tussi. Widerlich!

Ich stieg aus und wollte ins Schulhaus gehen, als mein Blick an einem bestimmten Auto hängen blieb. Es handelt sich um einen mattschwarzen Ferrari, was mich aber noch mehr wunderte, war, dass er mir ziemlich bekannt vorkam. Komischerweise ist er mir noch nie aufgefallen. Ich blinzelte ein paar Mal und trottete ins Schulgebäude.

Wie immer war sehr viel los und wie immer spielten sich die gleichen Szenerien ab. Entweder lästerten die „Angesagten“ über Leute, die nicht ihrem Niveau entsprechen oder es prügelten sich Jungs. Lehrer versuchen meistens dazwischen zu gehen, aber wie sagt man so schön? In dem Alter hören die wenigsten. „Pünktlich wie immer!“, lachte jemand. Sofort wirbelte ich herum und blickte in zwei leuchtend blaue Augen. Die Haare der Person waren ziemlich dunkel und brachten die Augen noch mehr dazu, hervor zustechen. „Liam!“, lachte ich und grinste ihn süß an. „Du brauchst gar nicht reden, denn zwischen uns bist DU derjenige der pünktlich ist!“ Liam hob abwehrend die Hände und grinste verschmitzt. „Ich weiß, ich weiß. Schlagfertig wie immer, das ist meine Grace!“ Meine Grace? Ich grinste noch mehr und errötete leicht. Sam hat Recht, Liam sollte mich wirklich fragen!

Lukes POV.


Ich hasse Montage! Oder besser: ich hasse Schule! Jedes Mal derselbe verdammte Stress! Im Schulgebäude kann man ja kaum durchlaufen, so voll ist es! Warum haben Ashton, Calum und Michael, diese kleinen Pisser, später Unterricht?! Warum nie ich?? Das regt mich auf! Genervt stapfte ich durch das Schulgebäude und blieb bei meinem Spind stehen. Hin und wieder spürte ich gierige Blicke an mir kleben. Von wem wohl? Den sogenannten Schultussis, die schon fast zur Hälfte aus Plastik bestehen. Wollen diese Schlampen etwa wie Barbie ausschauen? Naja, nicht mein Problem, solange sie mir von der Pelle bleiben. Ich zückte ein paar Bücher aus meinem Spind und haute die Tür zu. Mit einem Schwung drehte ich mich um und sofort blieb mein Blick an einer ganz bestimmten Person hängen.

 Grace stand verträumt vor einem Jungen kicherte hin und wieder wie ein kleines Kind. Das ist doch nicht ihr Ernst! Ich ballte meine freie Faust und spannte meine Kiefer an. Dieses Weichei soll sich sofort verpissen, oder es kann ganz ungemütlich werden! Wtf, was zum Teufel rede ich da? Du selber mutierst dich zu einem Weichei, murrte mein Unterbewusstsein, welches ich sofort in die Fresse schlagen könnte, wenn es ECHT wäre. Da habe ich wohl Glück, lachte es wieder, was ich nur mit einem Augenverdrehen kommentierte. Scheiß drauf, ich werde mir das nicht länger ansehen. Als dieser Trottel endlich entfernte, stellte ich mich neben sie und starrte genau in die Richtung wie Grace, in die er gegangen ist. Grace schien gar nicht zu merken, dass ich neben ihr war. Die steht jetzt nicht ernsthaft auf den? „Und für so eine Flasche hast du mich sitzengelassen?“, murmelte ich und schnaubte leicht. Grace blinzelte und blickte zu mir. „Was zum Teufel machst du in meiner Schule?!“, rief sie entgeistert? War ich im falschen Film oder hat sie mich hier noch nie gesehen? „Eh, ich gehe hier zur Schule?“ Sie sah mich geschockt an und rieb sich nachher das Gesicht. „Und ich dachte, ich habe endlich Ruhe von dir…“, murmelte sie genervt und starrte mich leicht verärgert an. „Tja Dornröschen, da werden wir jetzt uns öfters begegnen was?“ Ich fing an zu grinsen und sofort verzog sie das Gesicht.

„Also noch einmal: was willst du mit so einem Weichei?“ „Erstens: Er ist KEIN Weichei. Zweitens: es geht dich verdammte Scheiße gar nichts an, für wem ich mich interessiere!“ „Autsch…das tat weh. Genau hier.“ Mit einer übertriebenen Bewegung tippte ich auf mein Herz und schmollte leicht. „Scheißheuchler…“, knurrte sie leise und wollte sich umdrehen. Doch weit kam sie nicht, denn mit einem Ruck presste ich sie gegen eine Wand und starrte sie wütend an. „Beschimpf mich noch einmal und du wirst es bereuen, Bitch!“, zischte ich und zuckte mit meiner Kiefer. Grace schien sich nicht einschüchtern lassen zu wollen, denn sie blickte mich ebenfalls sauer sein. „Was soll ich da schon bereuen? Verkraftest du etwa die Wahrheit nicht oder was??“, konterte sie und versuchte sich zu befreien, doch mein Griff um ihre Handgelenke war viel zu fest. „Und jetzt lass mich los! Ich habe keine Zeit mehr, mit dir zu diskutieren!“ Eine Weile hielt ich sie noch fest und starrte sie verärgert an. Warum gefiel es mir, dass sie sich nicht bändigen lässt?

Schließlich ließ ich sie los und blickte ihr noch nach wie sie wütend davon stolzierte. Wenn sie weiter noch ihren Arsch so schwingt, werde ich irgendwann noch über sie herfallen! Verdammt!

Different worlds ~Luke Hemmings FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt