Kapitel 5

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Grace POV.

Kaum öffnete ich die Haustür, blickte ich schon in zwei braune Augen. Mom. „Wo hast du dich rumgetrieben?!“, schrie sie mich an, gleich nachdem ich die Tür hinter mir schloss. Scheiße, hat sie das etwa erfahren?? Ich bin sowas von im Arsch… „Nun ja wie soll ich dir das jetzt erklären…“, sie unterbrach mich eiskalt. „Ich habe dir gesagt, dass du zu Mittag kommen sollst!! Mittag!! Ist das so schwer, die Zeit einzuhalten?? Um 12:00 ist Mittag!! Um 12:00 hättest du da sein sollen, junges Fräulein!!“ Erstens: Gott sei Dank hat sie nichts erfahren. Zweitens: Ich hass diesen verdammten Spitznamen… „Mom, bitte. Es ist auch um 13:00 Mittag. Ich bin sogar um halb 1 gekommen. Also bin ich mehr als nur pünktlich!“, schnaubte ich leise und verdrehte die Augen. Verdammt, das hätte ich nicht machen sollen! „Verdrehe ja nicht die Augen vor deiner Mutter, junge Dame!“, zischte sie und verschränkte die Arme. Warum kann sie nicht etwas lockerer sein? Ganz einfach: Hätte nicht eine gewisse Großtante sie aufgezogen, als müsse sie sich wie die Queen verhalten, hätte ICH ein deutlich einfacheres Leben!!

Plötzlich sah ich im Hintergrund meinen Vater. Mein Dad war das komplette Gegenteil von meiner Mutter. Er war viel lockerer und ich war so verdammt froh ihn zu haben! Mich wundert es auch, wie er es nur mit jemanden aushalten kann, wie meine Mom, die viel disziplinierter war als jeder anderer Mensch auf der Erde. Nichts gegen meine Mom! Ich liebe sie aber manchmal könnte ich sie auf den Mond schießen. Anders als meine Mutter trug mein Dad immer eine stinknormale Hose und ein lässiges Hemd. Hilflos warf ich ihm einen „Hol-mich-hier-raus!“-Blick und hoffte, dass er es irgendwie schaffte, sie abzulenken. Zu meinem Glück reagierte er schnell und stellte sich neben meine Mom. „Mary, sie ist noch jung, geh doch nicht so streng mit ihr um“, fing er an doch meine Mutter schnaubte verärgert, ohne ihren Blick von mir abzuwenden: „Das wird meine Sache sein, wie ich sie erziehe! Eines Tages wird sie mir dankbar sein!“ Davon träumt sie wohl.

Eine Weile sah ich in Dads Augen, wie er angestrengt nachdachte, bevor er sie sanft umdrehte und ins Wohnzimmer führte. „Wie wäre es, wenn wir uns endlich mal nach einem Kamin umschauen?“ Kaum erwähnte Dad „Kamin“, vergaß sie in Sekundenschnelle ihre Wut. Mom liebte einfach Möbel und alle möglichen Accessoires, da kann man sie ziemlich einfach um den Finger wickeln. Bin ich froh, dass ich Dad habe. Kaum verschwanden sie durch die Wohnzimmertür, rannte ich schon hoch in mein Zimmer und schmiss achtlos meine Tasche, welche ich zu Sam mitnahm, in eine Ecke. Mit meinem iPhone in der Hand stolzierte ich in meinen heißgeliebten begehbaren Kleiderschrank, um mich umzuziehen. Plötzlich vibrierte das iPhone und sofort starrte ich drauf. Unbekannte Nachricht?

Entweder hat wer meine Nummer ODER es hat jemand die falsche Nummer erwischt. Ich hoffe, dass es sich bloß um eine Verwechslung der Nummer handelt. Und als ich die Nachricht las wusste ich auch schon sofort wer das war.

Von: Unbekannt
An: Grace
Schickes Haus, Dornröschen ;)

Von wo hat dieser verdammte Blödmann meine Nummer?! Ist dem so wirklich fad im Hirn? Er soll gefälligst fragen, wenn er meine Nummer haben will, auch wenn ich mir nicht sicher bin obwohl ich sie IHM gegeben hätte. Genervt speicherte ich seine Nummer ein und überlegte es mir hundert Mal, ob ich ihm antworten soll oder nicht. Naja ein bisschen ärgern würde mich vielleicht ein bisschen aufmuntern, denn meine Laune war nicht gerade die Beste.

Von: Grace
An: Hobbyloses Arschloch
Ja geh? Ganz anders als deine Bruchbude

Ganz ehrlich, sein Zuhause war das genaue Gegenteil von schlecht. Doch ich habe keine Lust, nett zu diesem Stalker zu sein. Keine Minute später bekam ich auch schon die nächste Nachricht.

Von: Hobbyloses Arschloch
An: Grace
Du wirst wohl nie deine große Klappe ablegen, was? 

Von: Grace
An: Hobbyloses Arschloch
Nenne mir einen Grund, weshalb ich mit dir nicht so reden sollte...oh halt! Warte mal...es gibt ja gar keinen Grund. Was für ein Pech, was? :P

Von: Hobbyloses Arschloch
An: Grace
Hab ich mir schon gedacht, dass so 'ne antwort kommt…dann muss ich dir wohl dabei behilflich sein, ihn in Zukunft vor mir nicht so aufzureißen…außer du verwöhnst mich ;)

Mir klappte die Kinnlade herunter. So ein perverses Schwein! Wenn dieser Trottel denkt, dass ich ihm irgendwann einmal einen Blowjob anbiete, dann hat er sich gewaltig geschnitten! Warum müssen die Jungs IMMER an das Eine denken? Dieser Idiot wiedert mich nur noch an. Also beschloss ich das i-Phone auf die Seite zu legen, um mich umzuziehen.

Es dauert nicht lange und Stunden später war es schon dunkel. Luke hat mir noch immer nicht zurück geschrieben…das sollte auch so bleiben. Hoffentlich merkt er, dass ich nichts von ihm will. Da kann er noch so heiß ausschauen, ich verfalle dem garantiert nicht! Soll ich Sam und Zoey davon etwas erzählen? Immerhin hat Sam mich schon versucht auszufragen, wo ich die letzte Nacht war. Ach ich werde es für mich behalten, ihre verdammte Neugier überlebt sie schon. Nachdem ich mich ins Bett schmiss erhielt ich eine Nachricht.

Von: Hobbyloses Arschloch
An: Grace
Schlag gut, Dornröschen…träum von mir ;)

„Hättest du wohl gerne…“, murrte ich leise und sekundenspäter fielen mir schon die Augen zu.

Different worlds ~Luke Hemmings FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt