Kapitel 60

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Grace' POV

Verdammt, wie peinlich war das denn gerade? Hat Ashton noch nie etwas von Klopfen gehört? Ich errötete und drückte ein Kissen auf mein Gesicht, als Luke rauslief. Was draußen passierte, hörte ich nur mit halben Ohr zu. Ich konnte irgendwie nicht glauben, was vorher abging. Das war vielleicht noch nicht halb so schlimm, wie gestern, aber ich hatte stark das Gefühl, dass es in einer ganz bestimmten Sache geendet wäre. Vielleicht sollte ich auch Ashton und seiner Dummheit dankbar sein. Ich weiß nicht, ob ich dafür bereit war.

Luke hat schon tausend Weiber im Bett gehabt, es war irgendwie ein komisches Gefühl, dass ich auch fast ein Betthäschen von ihm geworden wäre. Ich schluckte leicht und legte den Polster wieder beiseite. Ich runzelte die Stirn und sah auf die Decke. Ein bisschen Angst davor hatte ich schon...vor allem was danach passierte. Das Ende war für mich der entscheidende Moment. Würde Luke sich entscheiden, zu bleiben oder würde er mich links liegen lassen? Ich schlug mir auf die Wangen mehrmals. „Hör auf so negativ zu denken, Tommson!", schimpfte ich mit mir und setzte mich auf.

„Wieso hat Sally das gesagt?", hörte ich Lukes Stimme von draußen und automatisch sah ich zu Tür. „Den Grund hat sie mir nicht gesagt, aber sie klang nicht gerade normal...nicht dass sie je normal wäre, aber sie hat sich einfach seltsam angehört." Ich hob eine Augenbraue und stand auf bevor ich nach draußen spazierte. „Und wann will sie sich mit uns treffen?" Ashton sah auf die Uhr. „So ca. ....in zwei Stunden." Calum schloss seine Augen und verschränkte die Arme. „Wenn sie meint..." Ich sah zwischen den Jungs hin und her. Luke starrte angestrengt in eine Richtung und schien in Gedanken versunken zu sein. „Ich komme mit", murmelte ich und erregte sofort die Aufmerksamkeit der Jungs. „Du weißt schon, was wir holen oder?" Luke sah mich skeptisch an. „Ich besitze kein Kurzzeitgedächtnis." Luke rollte mit den Augen. „Und du bist sicher, dass du mitkommen willst?" „Ich denke, dass ich mich sonst anders entschieden hätte, wenn ich nicht so sicher wäre." „Ich denke aber nicht, dass das für dich etwas wäre." Ich hob eine Augenbraue und blickte ihn finster an. „Fängst du schon wieder damit an, mich wie ein Kind zu behandeln?" Ich drehte mich um. „Falls es schon so früh ist, gehe ich lieber noch duschen...nein, ich werde alleine duschen", als ich Lukes schmutzigen Blick erblickte, verdrehte ich nur die Augen, aber eine leichte Röte konnte ich nicht unterdrücken. „Bist du dir da ganz sicher? Hey!" Calum schlug ihm auf den Hinterkopf. „Meine Fresse. Da hast du einmal Fast-Sex gehabt und schon willst du dich richtig an sie ranmachen." Luke rieb sich den Hinterkopf. „Tue bloß nicht, als ob du anders wärst...", murmelte Luke leise und sah zur Seite.

Innerlich war ich Calum ein wenig dankbar, dass er ihn gebremst hat. Mit einem Satz drehte ich mich um und stolzierte in Lukes Badezimmer. Vorsichtshalber sperrte ich zweimal ab, sodass nicht ein gewisser Jemand auf falsche Gedanken kommt und mir „Gesellschaft" leisten wollte. Ich warf mein Gewand auf die Wäschetonne und legte ein Badetuch für mich bereit bevor ich mich unter das warmer Wasser stellte. Ich schloss meine Augen und spürte, wie sich jeder einzelner Muskel in mir entspannte. Als meine Fingerkuppen meine Haut berührte, war es als würden Lukes Lippen auf meiner Haut herumwandern.

Sofort öffnete ich meine Augen auf, um zur Realität zurück zu kommen. Ich blinzelte mehrmals und griff nach dem Shampoo. „Mit der Tagträumerei geht das nun echt alles zu weit" Ich schnaubte leise und schloss wieder langsam meine Augen. Als ich anfing, meine Haare zu waschen, fühlte ich mich, als wäre ich in eine bestimmte Szene versetzt. Wie als würden Lukes schlanke Finger durch meine Haare fahren und die Kopfhaut massieren. „Luke...", wisperte ich und sofort riss ich wieder meine Augen auf. „Was tust du da??", flüsterte ich laut zu mir selber und klatschte meine Wange mehrmals. Ich wollte nicht noch länger in der Dusche stehen. Wer weiß, was ich da noch alles träume. So schnell ich konnte wusch ich mich und sprang fast aus der Dusche. Ich wickelte mir das Badetuch um meinen Körper und riss die Tür auf.

Als wären die „Vorfälle" in der Dusche schon nicht genug, lief ich voll gegen Luke und wir beide gingen gemeinsam zu Boden. „Verdammt!" Luke zuckte überrascht zusammen, öffnete seine Augen und fing an zu grinsen, als er sah, wer auf ihm lag. „Wie ich drauf stehe, wenn man, besonders eine gewisse Person, mich überfällt. Wie ein sexy Tiger." Ich schlug gegen seine Brust. Lukes Gesicht war das Letzte, was ich jetzt gerade sehen wollte. „Du Idiot! Du stehst hier auch nur blöd rum!" Luke hob eine Augenbraue. „Ich wusste nicht, dass ich nicht mehr in meinem eigenen Zimmer herumstehen darf. Außerdem bin ich nicht nur herumgestanden. Ich wollte mich lediglich umziehen" „Dann wäre ich auch nicht auf dich gefallen!" „Ich kann noch immer nicht hellsehen, Tommson. Erspar dir deine Predigt." Wie albern war das denn wieder, dass ich mich über so eine Kleinigkeit aufregte? Luke konnte ja nichts dafür...oder doch! Luke wütet die ganze Zeit in meinem Kopf herum! Wie ein nerviger Tornado.

„Du bist trotzdem ein Idiot", murrte ich und versuchte aufzustehen, doch Luke drückte mich wieder an seinen Körper. „Eigentlich sollten wir schon gehen, aber irgendwie..." Luke sah zuerst eine Weile auf meine Lippen und dann wieder in meine Augen. „...irgendwie will ich auch wieder nicht." Wieder einmal zeigte Mister Hemmings seine megaheiße Seite. Nicht, dass er sonst nicht heiß war. Er sah immer abnormal scharf aus. Stark bleiben, Grace! „Man kann nicht alles im Leben haben." Wieder wollte ich mich von ihm wegdrücken, indem ich versuchte, meinen Körper zu erheben, doch es war wie als würde ich versuchen, Stahl mit bloßen Händen zu verbiegen. Ich war einfach viel schwächer als Luke. Ich hatte nicht diese Muskeln...dem Himmel sei Dank, sonst würde ich noch ausschauen wie ein Gorilla.

„Spielverderberin", murrte Luke leise und ließ mich glücklicherweise wieder los. Gemeinsam standen wir auf und starrten uns an. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte. Dann fiel mir auf, dass ich eigentlich noch halbnackt vor ihm stand. Luke biss sich auf die Unterlippe. Von welchen Gedanken wird er jetzt schon wieder heimgesucht? Langsam erhob ich meine Hand und zeigte ihm, dass er sich umdrehen sollte. „Grace. Mein Zimmer, meine Regeln."


Different worlds ~Luke Hemmings FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt