Different worlds ~Luke Hemmings FF~

Kapitel 43

Grace' POV

Kathy starrte mich zickig an und scannte mich von oben bis unten ab. Ich half Luke auf und starrte Kathy verärgert an. „Lukey ist das dein Ernst, dass du dich mit sowas abgibst?" Kathy zeigte auf mich und lehnte sich an Dave. Luke öffnete den Mund, wusste aber nicht was er sagen sollte. „Wir verschwinden einfach von hier...", seufzte ich leise und sah, wie Daves Männer einen Angriff ausüben wollten. Dave jedoch hielt sie zurück. „Lasst sie laufen. Noch ist nicht die richtige Zeit dazu, sie auszulöschen." Dieser Trottel machte mich so dermaßen aggressiv, sodass es mir schwerfiel, ihn nicht zu überfallen. Trotzdem war ich irgendwie froh, dass er sich so entschieden hat. Einen erstarrten Luke, einen verletzten Micheal oder mich hätten sie locker wegpusten können. Calum und Ashton hätten sich zwar verteidigen können, würden dann aber schließlich auch tot enden. Nichts gegen Ashton und Calum, aber Dave und seine Leute waren eindeutig in der Überzahl.

Ich starrte Dave an, merkte dann aber, dass mich Kathy mit einem seltsamen Blick musterte. Ein Blick, den ich nicht einordnen konnte, aber ein unruhiges Gefühl in mir auslöste. Dave grinste und küsste ihren Hals gierig. Wie widerlich ist das denn bitte?? Da Luke noch immer wie erstarrt da stand und Dave und Kathy anstarrte, blieb mir keine andere Wahl als ihn mitzuziehen. Ashton und Calum hoben den stöhnenden Michael hoch und schleppten ihn mit sich.

Draußen angekommen löste sich Luke aus seiner Starre und sog scharf die Luft ein. Danach rieb er sich sein Gesicht und seufzte tief. „Luke...?", murmelte ich ein wenig besorgt. „Alles in Ordnung?" Luke antwortete zuerst nicht sondern starrte auf den Boden. „Einer muss mit Michael fahren. In diesem Zustand wird er sich kaum einen Meter von hier wegbewegen können!", rief Calum und steuerte in eine bestimmte Richtung, wo sie ihre Autos geparkt hatten. Luke sah ihnen nach. „Ich mach schon. Grace, du gehst zu deinem Auto", erwiderte Luke und schlenderte ihnen hinterher. Meine Frage hatte er komplett ignoriert. So ein Blödmann. Ich schnaubte leicht und stapfte zu meinem Auto. Sofort startete ich den Motor und fuhr hinaus. Keine Minuten später folgten auch schon Calum, Ashton und Luke mit Michael. Ich schaute zu Michaels Auto, wo Luke am Steuer saß. Sein Gesichtsausdruck war noch immer verstört wie zuvor. Ich runzelte die Stirn und setzte meinen Wagen anschließend in Bewegung.

Auf der ganzen Fahrt war ich von einer beunruhigenden Stille umgeben. Normalerweise liebte ich es von einer Stille umgeben zu sein, aber jetzt wäre mir Lukes nervige Seite eindeutig lieber gewesen. Ich seufzte und versuchte mich zu beruhigen. Trotzdem bekam ich das Bild nicht mehr aus dem Kopf, wie er Dave und vor allem Kathy angestarrte hatte. Hatte er wirklich noch Gefühle für sie? Ich runzelte die Stirn und merkte nicht, dass ich etwas schneller fuhr. Erst als ich bei einer roten Ampel ruckartig stehen blieb, wurde mir bewusst, dass ich mich eindeutig zu viel mit meinen Gedanken beschäftigte.

Die Ampel war erstaunlich lange rot, was mir langsam auf die Nerven ging. Ich sah ihn den Rückspiegel und blickte zu Luke, der vor dem Steuer von Michaels Auto saß. Das Einzige, was mich beruhigte, war, dass er nicht mehr allzu verstört dreinschaute. Trotzdem schien er noch immer ziemlich in Gedanken versunken sein, so abwesend wie er sich umschaute. Ich seufzte leise. Augenblicklich fiel mir ein, wie er mir seine Liebe gestand...aber hat er wirklich von der Wahrheit gesprochen? „Oh verdammt, hör auf zu denken Grace!!", knurrte ich mich an und haute reflexartig meinen Kopf gegen das Lenkrad, worauf ich unabsichtlich mit dieser Aktion die Hupe traf. Ich zuckte bei dem Geräusch zusammen und klatschte meine Wangen etwas.

Als mich die Stille wieder umgab, spürte ich, dass etwas faul war. Es klang wie ein seltsames Ticken. Ich blinzelte leicht. Spinne ich nun komplett oder was? Langsam versuchte ich das Geräusch zu orten, wurde aber nicht ganz schlau, von wo es herkam. So langsam machte es mich wahnsinnig. So plötzlich es angefangen hat zu ticken, so plötzlich hörte es auch auf. Ich nahm einen tiefen Atemzug und stieg aufs Gaspedal, sobald die Ampel grün leuchtete.

Plötzlich fing mein Handy an, zu vibrieren. Ich schaute aufs Display und hob eine Augenbraue. Eine unbekannte Nummer. Zögernd hob ich ab. „Du wirst mir jetzt gut zuhören, was ich dir zu sagen habe", ertönte eine weibliche Stimme am anderen Ende. „Kathy", war alles was ich sagte. Mich wunderte es, woher sie meine Nummer hatte. Immerhin haben wir uns erst vor kurzem zum ersten Mal gesehen...aber das war jetzt nur eine Nebensache. Was wollte diese Schlampe gerade von mir? „Mir gefällt es nicht, dass du dich an meinen Ex ranschmeißt..." War das wirklich ihre einzige Sorge? Ich verdrehte die Augen und stellte sie auf Lautsprecher. „Mir gefällt auch vieles nicht, Schätzchen", erwiderte ich ruhig und verdrehte die Augen. Bestimmt verdrehte diese Bitch ebenfalls ihre Augen. „Außerdem habe ich eigentlich keine Zeit, mit einer Plastikpuppe zu telefonieren, daher fass dich kurz, falls du mir etwas Wichtigeres als diesen Schwachsinn mitzuteilen hast", fuhr ich fort und sah gleichzeitig immer wieder in den Rückspiegel.

Kathy schnaubte: „Luke und ich mögen zwar noch nicht wieder zusammen sein, aber siehst du es nicht, dass er für mich noch immer Gefühle hat?" Ich runzelte die Stirn. Zwar wollte ich das gerade von ihr nicht hören, aber irgendwo musste ich ihr schon zustimmen. Luke war nur auf sie fixiert gewesen, trotz seiner Starre. „Klar wird er noch immer in jemanden unsterblich verliebt sein, die ihn eiskalt betrogen hat, da muss ich dir Recht geben", erwiderte ich und mein heißgeliebter Sarkasmus tropfte von jedem einzelnen Wort. Ich wollte nicht, dass sie merkt, dass es mich ein wenig belastete. Ich weiß, dass man die erste Liebe nie vergessen kann. Zumindest behauptet das jeder und meiner Meinung nach, ist das verständlich.

„Hör zu Bitch, wenn du weiterhin dich so verhaltest, werde ich dich gleich in die Luft sprengen!", fauchte sie und ihre letzten Wörter ließen meine Augen bedeutend größer werden. Erstens sprach sie mit mir, als wäre sie meine Mutter und zweitens hat diese Psychoschlampe ernsthaft eine Bombe in meinem Auto befestigt? „Also habe ich mir dieses Ticken doch nicht eingebildet...", murmelte ich in mich hinein und konzentrierte mich stark, nur um meine Nerven zu behalten. „Und deine Freunde ebenfalls", ergänzte sie, als hätte sie meine Gedanken hören können. Ich blinkte und zischte: „Hinterhältige Schlampe!" Kathy lachte leicht, trotzdem war dieses Lachen genau diese Sorte von Lachen, was in mir das Fass zum Überlaufen brachte. „Falls du nicht die Reste deiner Freunde und Lukey aufsammeln willst, dann tust du jetzt was ich dir sage."