Kapitel 71

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Grace' POV

Als ich eine humpelnde Gestalt aus der Staubwolke sehen konnte, spürte ich schon die ersten Tränen. „L-Luke?", stotterte ich leicht und trat einen Schritt vor. War es Luke? Oder war es Dave? Oder vielleicht doch der Glatzkopf? Nein....der konnte es nicht sein, den habe ich doch mit der Schaufel totgeschlagen. Oh Gott, wie krank hört sich denn das an? So, als wäre es das Normalste auf der Welt.

Ich blickte angespannt in die Richtung der Person, welche auf mich zu trat. „Luke, bist du das?", rief Ashton und trat ebenfalls ein wenig hervor. Der Staub lichtete sich und ich sah ihn. Klare blaue Augen, welche nur mich fixierten. Luke.

„Luke...", wisperte ich und hielt mir die Hand vor dem Mund. Die Tränen, welche nun in Strömen an meinem Gesicht hinunter flossen, störten mich nicht. Unendliche Erleichterung machte sich in mir breit und wie von alleine bewegte ich mich auf ihn zu. Mit jedem Schritt wurde ich schneller.

Auf Lukes Gesicht zeichnete sich ein schwaches Lächeln, als er die Arme öffnete und diese um mich schlang. Ich presste mich gegen seinen warmen Körper und fühlte mich auf einmal so seltsam schwach.

„Grace...", seine heisere Stimme brach ein wenig, als er sein Gesicht in meinen Haaren vergrub. Um uns herum war es, als ob die Zeit stehen geblieben ist. Es gab nur noch mich und ihn. Meinen Bad Boy.

„Mach mir bitte nie wieder so eine Angst oder deine Eier müssen dran glauben...", flüsterte ich und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. Seine Brust fing an zu beben. „Ai, Ai, Käpt'n Schönheit", lachte er leise. Habe ich schon erwähnt, dass ich sein Lachen liebte?

Langsam ließ ich ihn los, sodass ich zu ihm hochblicken konnte. „Ich liebe dich, Grace." Wie hypnotisiert starrte ich auf Lukes perfekt geformten Lippen, als sich diese bewegten. Zuerst realisierte ich gar nicht, wie sich diese auch näherten.

Ich war zu sehr damit beschäftigt, diese drei Wörter in meinem Kopf immer und immer wieder zu hören. Meine Lippen fingen an, leicht zu zittern, aber sobald ich Lukes Lippen auf meinen spürten, fingen meine Lippen wie von selber zum Bewegen an.

In dem Kuss spiegelten sich Erleichterung und unendliche Liebe wieder. Lukes Hände streichelten mich sanft an meinen Seiten, als ich meine Finger durch seine blonden Haare fuhr. Lukes Lippen bewegten sich mit einem Mal schneller und wilder, sein Verlangen konnte ich deutlich spüren...aber wir waren nicht alleine, Hemmings. Sanft drückte ich gegen seine Brust und verschloss meine Lippen, bevor er noch auf die Idee kam, seine Zunge einzusetzen. „Luke...reiß dich zusammen", murmelte ich und grinste etwas, worauf ich ein Grummeln als Antwort bekam.

„Friss sie bloß nicht auf, Luke!", lachte Ashton, kassierte aber einen Schlag von Sam. „Hör auf so unsensibel zu sein." „Was denn? Hast du nicht gesehen, wie er abgegangen ist?" „Das nennt man Liebe, Ash." Calum und Michael prusteten fast los, während ich peinlich berührt mein Gesicht in Lukes Brust vergrub.

„Was auch immer...erklär mir mal, warum du immer so verdammt viel Glück hast, Luke." Ashton und die anderen steuerten auf uns zu. „Ihr wolltet es ja vorher nicht glauben, aber ich bin wirklich Superman." Calum rollte mit seinen Augen. „Was immer du sagst, Kumpel."

„Ach ja, Michael?" „Hm?" „Du hast ja gesagt, dass du einen Hut essen wirst, wenn ich es überlebe. Hier hast du deine Chance." Michael blickte zu Boden und rieb sich den Hinterkopf. „Schon mal was von Redewendungen gehört? Das...habe ich nur so frei raus gesagt." Luke lachte leise und klopfte ihm auf die Schulter. „Zu schade. Hätte das wirklich gerne erlebt."

Langsam schritt ich zurück und sah zu Luke. „Verschwinden wir von hier", murmelte ich. „Ich will nur noch weg von der Fabrik...oder das was noch übrig geblieben ist." Luke nickte und biss sich auf die Lippe, als er einen letzten Blick auf die zerstörte Fabrik warf.

„So eine Scheiße werde ich nie wieder durchziehen...", hörte ich ihn murren. Michael klatschte die Hände zusammen. „Oh Mann, ich höre wegen dir die Engel Halleluja singen!" „Jetzt sind Dave und Kathy endgültig tot, nicht wahr?" Calum folgte Lukes Blick. Luke blickte zuerst ein wenig geistesabweisend drein, bevor er ein kurzes Nicken von sich gab.

Anschließend setzte er sich in Bewegung und folgte uns zu den Autos. Sobald wir bei den Wägen waren, ließ ich mich auf den Beifahrersitz von Lukes Auto nieder und nahm tief Luft. Es war vorbei. Diese Sache zwischen Luke und Dave hat endlich sein Ende gefunden. Keiner war jetzt da, der Luke noch etwas antun konnte, wie Dave es tat.

Als Luke sich ins Auto setzte, richtete ich meinen Blick auf ihn. „Luke?" „Hm?" „Jetzt ist alles wieder gut...oder?" Luke und ich starrten uns an. Null Emotionen zeigten sich zuerst auf Lukes makellosem Gesicht. Doch dann machte sich ein Lächeln auf seinen Lippen breit. „Sind dir etwa Abenteuer zu viel?" Belustigt hob er eine Augenbraue. „Mein Leben ist nämlich voll davon."

Ich rollte mit den Augen, als sich ein Grinsen über meine Lippen stahl. Dann kam ich ihm ein bisschen näher. „Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich drauf stehe", neckte ich ihn und biss in seine Unterlippe. Luke war drauf und dran mich gleich nach dem Biss zu küssen, doch ich zog noch rechtzeitig meine Lippen zurück.

„Grace, wenn du mich jetzt so ärgerst, dann werde ich dich hier und jetzt nehmen", knurrte Luke verführerisch und sofort schoss mir die Röte ins Gesicht. Ich zog mich komplett zurück und starrte nach vorne. „Halt die Klappe und fahr", stammelte ich und versuchte mich zu beruhigen, als mein Herz mir bis zum Hals schlug. Luke lachte stattdessen und ließ den Motor des Ferraris starten.

„Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich drauf stehe, dass ich so eine Wirkung auf dich habe." „Das glaubst aber auch nur du", murmelte ich und grinste in mich hinein, nachdem ich meinen Kopf senkte, sodass meine Haare mein Gesicht verdeckten. Insgeheim gab ich ihm Recht, er machte mich wirklich verrückt, wenn er sich so sexy verhielt.

„Aber weißt du...", fing ich an und sah auf als sich das Auto in Bewegung setzte. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah wie gedankenverloren dreinschaute...schon wieder. „Luke?" Ich hob eine Augenbraue und biss mir in die Lippe. Erst nach ein paar Sekunden schien er auf mich zu reagieren. „Hm?" „Was...war gerade?" „Gar nichts. Ich habe nur ein wenig nachgedacht", murmelte er und lächelte ein wenig.

Ich seufzte, sah wieder nach vorne und beließ es dabei.

Different worlds ~Luke Hemmings FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt