Kapitel 35

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Grace' POV



In der Klasse angekommen setzte ich mich auf einen Platz ganz hinten und lehnte mich seufzend zurück. Zoey setzte sich neben mich und schaute mich besorgt an. „Alles okay?" Ich habe das Gefühl, dass Luke nicht Ruhe geben wird, aber ja, alles bestens. „Ich habe keine Ahnung, ob ich mich gut oder schlecht fühlen soll", murmelte ich und schloss für einige Sekunden meine Augen.

„Grace", flüsterte Zoey und rüttelte an meiner Schulter. „Der Direktor ist da." Was will denn der Rollmops hier? Ich öffnete meine Augen und sah den Direktor mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich vertrete hier eure Biologie-Professorin, da sie heute krank ist. Sie hat mir allerdings auf so einem Zettelchen einen Arbeitsauftrag hinterlassen." Der Direktor holte aus seiner Hosentasche einen Minizettel und öffnete diesen. Himmel, wie kann man solche Wurstfinger haben? Der Zettel verschwindet ja in so einer Pranke!

„Und zwar müsst ihr zur Wiederholung Sete 265 bis 278 ausarbeiten. Ihr habt die Bücher, nehme ich an." Nein, wir haben sie natürlich nicht, Mr. Rollmops. Ich grinste über diesen Spitznamen. „Moppelchen" oder „Walfisch" passt aber auch. Warum hat die Schule eigentlich keine überdimensionalen Durchgänge? Der Arme kommt doch mit seinem Hängebauch kaum durch. Ich bin mir sicher, dass ich gerade wie Luke denke...wieso denke ich wie er? Zu viel Hemmings vertrage ich anscheinend....nein...definitiv nicht.

Ich grinste noch mehr und holte mein Buch raus. „Ich frage mich gerade, was so überaus amüsant ist, Mrs. Tommson", erklang seine Stimme. Ich versuchte mein Lächeln unter Kontrolle zu bringen, was mir natürlich nicht gelang. „Ich freue mich nur gerade riesig auf die ganze Arbeit", antwortete ich sarkastisch und schlug die Seiten auf. Verhütungsmethoden. Ich blickte grinsend zu Sam und deutete auf die Seiten. Sam rollte nur die Augen und blies ihre Backen auf. Blondes Backenhörnchen.

Als ich anfing die ersten Seiten auszuarbeiten, vibrierte es plötzlich. Wieder und wieder. Ich sollte es mir ernsthaft abgewöhnen, mein iPhone in die Hosentasche zu stecken. Seufzend zückte ich mein Handy heraus, sobald der Direktor in seinen Arbeiten, oder was er da auch immer macht, vertieft war und entsperrte es. Luke. Schon wieder. Mein Gefühl trügt halt nie.


Von: Heini ohne Zeitgefühl
An: Grace
Kannst du kurz kommen?

Ich habe nur auf diese Frage gewartet...aber leicht machen werde ich es dir ganz sicher nicht, Idiot...


Von: Grace
An: Heini ohne Zeitgefühl
Ich lasse mich nicht einfach so wie eine Promenadenmischung herumpfeifen. Verarzte dich selber, falls du dich mit jemanden geprügelt hast.


Von: Heini ohne Zeitgefühl
An: Grace
Warum bist du so verdammt stur? -.-


Von: Grace
An: Heini ohne Zeitgefühl
Fragt gerade der, der noch hartnäckiger als ein Geier ist -.-

Von: Heini ohne Zeitgefühl
An: Grace
<.<

Von: Grace
An: Heini ohne Zeitgefühl
>.>

Bin ich froh, dass ich stur genug bin, um nicht gleich Sekunden später nachzugeben. Ich seufzte und änderte seinen Namen einfach auf „Luke". Es gibt kein Wort, was ihn am besten beschreibt. Seiner Meinung wäre das Wort, was ihn am besten beschreibt, „perfekt". Perfekt ist keiner...nicht einmal Mr. „Ich bin ja so toll".

Als ich die kommenden Stunden auch endlich hinter mich gebrachte habe, wollte ich zum Ausgang stolzieren als mich Zoey und Sam aufhielten. „Wollen wir noch ins Cold Rock?", fragte Sam und blickte Zoey und mich fragend an. „Tut mir Leid, Sam, aber nach 10 Stunden bin ich immer so kaputt. Ich fahre einfach heim, um mich hinzulegen und hoffe, dass mich ein gewisser Jemand in Frieden lässt.", murmelte ich und umarmte die Zwei.

Als ich mich in mein Auto setzte blickte ich mich zuerst suchend um. Lukes Ferrari scheint schon verschwunden zu sein. Wo der wohl hingefahren ist? Naja, mir soll's Recht sein. Ruhig startete ich den Motor und fuhr „heim", besser gesagt zu meinem vorübergehenden Zuhause. Zuhause angekommen parkte ich mich neben Michaels Range Rover und spazierte ins Haus. „Julia", rief Ashton und warf die Arme in die Höhe. Ich hob eine Augenbraue und schüttelte nur den Kopf mit einem kleinen Lächeln.

„Ich leg mich hin, Jungs. Vielleicht sehe ich euch heute nicht mehr, denn so kaputt abe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt", murmelte ich und gähnte. Plötzlich wurde ich von Michael hochgehoben und in Lukes Zimmer gebracht. „Wenn du so kaputt bist, dann bringe ich dich lieber hoch, bevor du hier auf der Treppe krepierst", lachte Michael und legte mich ins Bett. „Ein Wunder, dass du noch nicht nach Luke gefragt hast" „Der ist mir im Moment sowas von egal", murrte ich und kuschelte mich ins Bett. Michael lachte leicht und verließ auch schon das Zimmer. Seufzend schloss ich die Augen und driftete schon in meine Traumwelt.

Irgendwann wachte ich müde auf und rieb mir die Augen. Wie ein blinder Maulwurf blickte ich auf mein Handy, um zu checken, wie lange ich geschlafen habe. Halb 6. Ich gähnte ausgiebig und setzte mich auf. Ein Kaffee wäre jetzt nicht schlecht. Nach ein paar Minuten stand ich auf und öffnete die Tür. Kurz bevor ich hinunter gehen wollte drückte mich plötzlich jemand gegen die Wand. Reflexartig schrie ich kurz auf. Geschockt starrte ich die Person an, die mich gegen die Wand drückte und sofort verwandelte sich mein Gesichtsausdruck von geschockt auf genervt.

„Luke du Blödmann, lass mich sofort los!", fauchte ich ihn an und versuchte ihn wegzudrücken, doch wie erwartet war Luke physisch stärker als ich. Warum bin ich nicht im Zimmer geblieben und hätte weitergeschlafen oder wenigstens so getan? „Komm mit mir mit", war alles was er sagte, bevor er mich mit sich zog. „Vergiss es und jetzt lass mich verdammt noch mal los!", fauchte ich wieder und folgte ihm gezwungenermaßen.

Doch Luke tat wieder auf taub und zog mich weiter, bis zur Haustür. Er schnappte sich eine Tasche und stolperte hinaus. Wo will der denn hin? Mit mir? Mit einer Tasche? Was war in der Tasche drinnen? Vor der Beifahrertür des Ferraris blieb ich mit verschränkten Armen stehen. „Bitte steig ein Grace", seufzte Luke und sah mich schon fast flehend an. Ich sah trotzig zur Seite und schnaubte. „Bitte Grace...", wisperte er und startete schon den Motor.

Nach ein paar Minuten stieg ich ein und sah raus aus dem Fenster. Warum kann er mich nur so gut um den Finger wickeln? „Wohin geht's...?", brach ich die Stille nach einer Weile. „Zu einem Ort, wo ich mich gerne zurückziehe", antwortete er sachlich. Nicht gleich so viele Informationen bitte.

Different worlds ~Luke Hemmings FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt