Kapitel 54

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Lukes POV

Verdammt, war das 'ne Nummer. Ich hatte schon mit vielen Mädchen was aber keine war auch nur halb so gut wie Grace. Während ich bei den Weibern, mit denen ich etwas hatte, machen konnte, was ich wollte, hatte mich Grace hingegen voll im Griff. Ich war unter ihrer Gewalt. Sie konnte mit mir machen, was sie wollte, ich würde es tun. Gott, ich steh drauf, wenn Mädchen wissen, was sie wollen.

Langsam sah ich zu ihr hoch. Grace' Haare waren ein wenig unordentlich und ihre Lippen waren von der wilden Knutscherei leicht geschwollen. Ihr Brustkörper hob und senkte sich unkontrollierbar und ihr Blick war nach unten gerichtet. Ich konnte meinen Blick gar nicht von ihr nehmen. Grace war so unglaublich schön.

„Was war das jetzt gerade...?", murmelte sie, als sie wieder ihren Atem kontrollieren konnte. „Ich würde sagen...Fast-Sex." Langsam hob sie ihren Blick und hob fragend eine Augenbraue. Sei nicht so süß, Grace! „So nennt man das heutzutage", beantwortete ich ihre unausgesprochene Frage und grinste sie an. „Ernsthaft Luke?" Grace rollte ihre Augen, konnte aber ihr Lächeln nicht vor mir verbergen. „Du bist unglaublich." „Das weiß ich, Baby. Das hast du mir schon einmal gesagt und ich erinnere mich immer wieder gerne daran." „Du weißt schon, dass ich dir damit kein Kompliment machen wollte, Hemmings." Ich schmollte leicht. „Tja...stimmt auch wieder....das traf mich genau mitten im Herz."

„Übertreib bitte noch mehr", lachte sie ein wenig. „Du hast dich da ziemlich unhöflich benommen...aber nur weil du so unglaublich scharf ausschaust, wenn du sauer bist, habe ich es durchgehen lassen." Grace rollte wieder mit den Augen. „Mein erster Gedanke war da, was für ein Riesenarschloch du warst." „Autsch, Riesenarschlöcher haben auch Gefühle und kein Herz aus Stein, Grace." „Wenn ich so recht überlege, wollte ich dir so richtig in die Weichteile treten." „Woah, so gefährdet war mein bestes Stück?", ich lachte ein wenig und Grace grinste. „Aber deine süße Art hat dich gerettet." „Gott sei Dank!" Grace fing an, zu lachen und lehnte ihre Stirn gegen meine. Gott, wie ich ihr Lachen liebte. So frei und einfach wunderschön, auch wenn ihre Stimme ein wenig rau war. Ihre Lachen steckte mich an und ich konnte nicht anders als mit ihr zu lachen.

Plötzlich knipste etwas. Überrascht sahen wir in die Richtung, von der das Geräusch kam. Ashton stand neben uns und hatte von uns ein Foto mit seinem Handy gemacht. Dabei grinste er wie ein Honigkuchenpferd, sodass seine Grübchen wieder zum Vorschein kamen. Grace und ich waren so miteinander beschäftigt, dass wir nicht gemerkt hatten, wie Ashton sich angeschlichen hatte. „Wunderschön!", rief Ashton und zeigte uns einen Daumen hoch. Ich rollte mit den Augen. „Wäre ich nicht so gut drauf, hätte ich dir längst schon eine runtergehaut.", murrte ich. „Irgendwann wirst du mir dankbar sein, Robert." „Du weißt, dass ich diesen Namen hasse..." „Robert?", mischte sich Grace ein und lachte wieder. Ashton sah zu ihr und musste auch lachen. „Verdammt, du hörst dich an wie ein Schulmädchen!", lachte ich Ashton an und musste auch lachen. So sehr ich es auch versuchte, ich konnte bei Ashton nicht ernst bleiben, wenn er lachte. Man könnte fast schon behaupten, dass sein Lachen das Beste an ihm war. Ich kannte gar keinen der in so vielen verschieden Arten lachen konnte wie Ashton.

Ashton sah auf das Bild. „Also ich finde es richtig knuffig." „Wenn du nicht auf Sam stehen würdest, dann hätte ich dich schon als schwul bezeichnet." „Sei nicht immer so gemein, Hemmings." „Es ist nur die Tatsache. Kein Kerl würde ‚knuffig' sagen." „Bin ich etwa kein Kerl oder was?" „Du bist eine Kartoffel." „Vielen Dank auch...", murrte Ashton, aber Sekunden später war sein finsterer Blick verschwunden und wieder lächelte er. Er grinste noch immer, während er das Bild betrachtete, als hätte er gerade etwas Nobelpreisverdächtiges getan. Danach drehte er sich mit einem Satz um und wäre fast gegen die Tür geknallt. „Du bist noch immer nicht unsichtbar, Ashton." Ich schnaubte amüsiert und sah ihm hinterher.

Ich sah zu Grace, die in eine Richtung starrte. Sie sah ziemlich in Gedanken versunken aus. „Grace?" Sofort blinzelte und sah mich fragend an. „Hm, was?" „Alles in Ordnung?" „Jaja alles bestens." „An was hast du gedacht?" „An nichts Besonderes." „Das soll ich dir abkaufen?" Ich hob eine Augenbraue.

„Das bleibt dir überlassen, es mir zu glauben oder nicht", erwiderte sie und leckte sich über die Lippen. Langsam ließ ich sie auf den Boden und nahm ihr Gesicht in meine Hände. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie sich wirklich wegen meinem Plan den Kopf zerbrach. „Grace." Wieder riss ich sie aus den Gedanken. Ich wusste gar nicht, dass man wieder nach kurzer Zeit so schnell geistig verschwinden konnte. „Was denn", gab sie ein wenig genervt von sich. „Vertraust du mir?" Ihre Augen wurden größer.

„Natürlich tue ich das!" „Grace, ich meine die Frage ernst." „Und ich meine Antwort." Eine Weile starrten wir uns an. Irgendwie gab sie nach. „Ich weiß nicht...ich sage es wie es ist: meistens vertraue ich dir, aber bei so einer Sache..." Wusste ich doch, dass es sie noch immer beschäftigte. Mein Gefühl trügt halt nie. „Ich verspreche dir, dass ich mich nicht in die Luft sprengen werde." Warum klang das so abartig bescheuert? Als hätte ich mich schon öfters in die Luft gesprengt und würde dieses Mal eine Ausnahme machen. „Von Versprechungen halte ich nicht viel...für mich sind es nur Worte und keine Taten."

Ich küsste ihre Stirn zärtlich. „Ich meine es ernst, Grace. Ich werde wieder zu dir kommen." Ich küsste ihre Nasenspitze. „Ich werde dich genauso sehr wieder verwöhnen wie gerade eben..." Meine Lippen wanderten immer weiter runter. „Und ich werde das hier mit dir machen..." Schon presste ich meine Lippen auf ihre. Der Kuss war zärtlich und ich versuchte so gut es ging, sie zu beruhigen.

„Luke...", wisperte sie in den Kuss hinein und entspannte sich wenigstens ein wenig. „Ich liebe dich Grace...", murmelte ich leise und streichelte ihre Wangen ganz sanft. „Ich liebe dich so sehr, dass es schon weh tut..." „Dann musst du dich ja schon fühlen, als ob du tausendmal niedergestochen wurdest, so wie du dich aufführst", unterbrach mich eine tiefe Stimme. Grace und ich ließen sekundenspäter voneinander ab. „Zuerst Ashton und dann du? Tue mir einen Gefallen und zisch ab, Calum..."


Different worlds ~Luke Hemmings FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt