Kapitel 68

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Grace' POV

Ich starrte auf den reglosen kahlköpfigen Mann und sog tief die Luft ein. Das...werde ich garantiert nicht mehr machen. Ich ließ die Schaufel fallen und öffnete sofort die Fesseln, welche Sam und Zoey gegen die Säule gedrückt hatten. Kaum waren die Fesseln auch nur ein bisschen lose, fing Sam an, sich zu bewegen und legte ihre Arme sofort um mich. „Ihr dürftet gar nicht hier sein!", hörte ich Sam verzweifelt sagen. Auch Zoey schlang ihre Arme um mich und drückte uns so fest es geht. „Was meinst du damit?" „Sobald er weiß, dass ihr hier seid, wird er das Ding hier in die Luft sprengen."

„Wir wissen alle, dass Dave nicht mehr alle Tassen im Schrank hat", murmelte ich und ließ sie langsam los. „Das heißt doch noch lange nicht, dass ich euch hier einfach sitzen lassen würde...und die Jungs auch nicht, auch wenn sie gerade mit einer ziemlich unnötigen Sache beschäftigt sind." Ich drehte mich zur Tür und seufzte leise. „Naja, was auch immer." Sam und Zoey nickten und zu dritt marschierten wir auf die Tür zu.

Kaum waren wir dort angelangt, griff ich nach der Türklinke und öffnete die Tür. Ich runzelte die Stirn und fand...niemanden auf. „Luke?", rief ich und sah mich um. „Ashton? Cal?" Keiner war hier. „Michael?" Wir waren nur noch zu dritt. Ich seufzte leise und dachte angestrengt nach. „Wo sind sie hin?", hörte ich Zoey sagen.

Ich nahm tief Luft und zuckte mit den Schultern. Immer wieder wurde ich von einem unangenehmen Gefühl heimgesucht. „Wenn ich es nur wüsste..." War ihre Diskussion nur Show? Oder warum waren sie nicht hier? „Sam. Zoey." Ich drehte mich zu ihnen um. „Geht raus und versteckt euch bei unseren Autos." „Was ist mit dir?" „Ich schaue wo Luke und die anderen sind."

Sam runzelte die Stirn und schüttelte heftig den Kopf. „Wir kommen mit dir! Du kannst da nicht allein rein! Hör auf dich wie Luke zu benehmen!" Kaum hatte sie das gesagt, fiel mir auf, dass ich wirklich schon wie Luke klang. Dass ich wie er redete. Das war fast schon gruselig, wie sehr mich eine Person, die ich gerade nur seit ein paar Wochen kenne, beeinflusst.

„Grace?" Zoeys Stimme brachte mich wieder zurück in die Realität. „Und du benimmst dich wie Ashton", konterte ich und war über meine plötzliche Ruhe überrascht. „Hört zu...geht einfach. Ich komme eh gleich nach...aber ich bin nur beruhigt, wenn ich weiß, dass es Luke gut geht." „Ihm wird es sicher gut gehen! Das ist Luke, von dem du sprichst." „Luke ist aber auch nur ein Mensch", schoss ich zurück und brachte Sam somit zum Schweigen. „Ich muss es sehen, dass es ihm gut geht. Ich...ich kann es nicht verhindern, dass ich Angst um ihn habe." „Mann, er hat es wirklich geschafft, dir ordentlich den Kopf zu verdrehen." Sam seufzte leise und schloss ihre Augen. Übertrieb ich es? Machte ich mir wirklich nur unnötig Sorgen? Sam schritt zurück und deutete Zoey ihr zu folgen. „Versprich mir aber, dass du auf deinen süßen Popo Acht gibst."

Bei dem Kommentar konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Alles klar, keine Sorgen", murmelte ich und umarmte sie noch einmal, bis sich unsere Wege komplett trennten. Mit schnellen Schritten eilte ich zur nächsten Tür und fand mich Sekunden später in einem weiteren Gang wieder. Wie der letzte, so war auch dieser Gang kalt, eng und unheimlich, aber das war momentan mein kleinstes Problem. Meine Gedanken kreisten um die Jungs, vor allem um Luke."

Kaum war ich an der nächsten schweren Tür angekommen, fing ich zuerst einmal an, an der Tür zu Lauschen. Ich hörte Stimmen. Viele Stimmen. Darunter Ashton, Calum und Michael. Ich runzelte die Stirn. War Luke etwa nicht bei ihnen? „Luke, es reicht. Hauen wir ab, bevor wir wirklich in die Luft gesprengt werden", rief Michael und erleichtert atmete ich auf. Luke war also noch bei ihnen.

„Dieser Mistkerl bekommt nur, was er verdient", hörte ich Luke Sekunden später sagen. Hass tropfte von jedem einzelnen Wort. Ich riss die Tür auf und sah ein paar Männer auf dem Boden. Michael, Ashton und Calum mussten sie anscheinend mit Luke fertig gemacht haben. Jedenfalls bewegten sie sich nicht. Ein Würgegefühl machte sich in mir breit. „Oh Gott...", presste ich hervor und bekam sofort Ashtons Aufmerksamkeit. „Was machst du hier Grace?" Sofort drehte sich Luke in meine Richtung, seine Pistole zeigte auf den halbverprügelten Dave, welcher zu Luke und dann auch in meine Richtung starrte. „Grace, verschwinde von hier!", zischte Luke. In seinen Augen las ich für eine kurze Zeit Angst. Angst um mich? Angst vor dem Scheitern?

Michael, welcher mit seiner Waffe auf Kathy zeigte, drehte sich kurz mit dem Kopf zu mir um und seufzte entnervt. „Warum bist du nicht bei Sam und Zoey?" Kathy presste sich angsterfüllt gegen eine Wand. Ihr Blick haftete nur kurz an mir. „Ich musste wissen, wo ihr seid!", platzte es aus mir panisch heraus. „Grace, verschwinde bitte", bettelte Luke schon fast. „Wie gerne ich deine süße kleine Freundin nageln würde, Luke", lachte Dave provokant. Luke schnaubte leicht und schoss ihm ins Knie. „Halt die Fresse da unten", knurrte Luke. „Michael, Ashton, Cal. Bringt Grace hier weg, bringt euch alle in Sicherheit", murmelte er leise. Die Jungs und ich starrten ihn entrüstet an. „Was soll das? Luke, du kommst mit uns!", rief Ashton und ein Anflug von Panik war hinter jedem einzelnen Wort zu hören.

„Tut es einfach...ich werde schon nachkommen." „Wenn du von der Wahrheit sprichst, esse ich einen Hut! Denn wenn du hier bleibst..." „Michael", unterbrach Calum ihn und zeigte mit dem Kopf zu mir. „Wir müssen Luke vertrauen", murmelte ich und Calum, Michael und Ashton starrten mich an. „Was??", schrien alle im Chor. „Hört ihr schlecht?", schrie ich frustriert zurück und wurde mit jedem Wort wieder leiser.

„Er weiß, was er tut....ich vertraue ihm..." Calum, Ashton und Michael sahen sich gegenseitig an. „Ach verdammt", knurrte Calum und lief zur Tür.

„Luke, wenn du lügst, bringe ich dich um", murrte Ashton und folgte Calum. „Wir warten auf dich Kumpel", hing Michael noch dran und marschierte ebenfalls zur Tür. Luke antwortete ihnen nicht. Stattdessen starrte er mich die ganze Zeit an.

Wir brauchten keine Worte um zu sagen, was in uns geht. Er wusste, wie ich mich fühlte und er wusste, wie es in mir vorging. „Luke...", hauchte ich. In Lukes Augen spiegelte sich Sehnsucht wieder. „Grace", riefen die Jungs und ich zwang mich umzudrehen. So schnell ich konnte folgte ich Calum, Ashton und Michael.

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Different worlds ~Luke Hemmings FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt