Lukes POV
Während ich fuhr, dachte ich intensiv nach. Ich hatte nicht einmal eine winzig kleine Idee, wo Dave sie hin verschleppt hatte und je länger ich durch die Gegend irrte, desto unruhiger wurde ich. Ich achtete nicht auf die Geschwindigkeit, ich hatte nur Grace und Dave im Kopf. Was wenn er das Gleiche mit ihr anstellt, was einer gewissen Person ebenfalls passiert ist?? Ich schnaubte genervt und blieb stehen. Vielleicht sollte ich genau dorthin fahren, wo ich sie rausgeschmissen habe. Bei dem Gedanken sah ich wieder ihren Gesichtsausdruck vor mir: traurig und verletzt, was mir einen Stich im Herzen verpasste.
Plötzlich vibrierte mein Handy. Wenn das einer der Jungs war oder Dave, dann schmeiße ich es im hohen Bogen aus dem Auto! Ich hatte keine Geduld für einen von denen. Als ich auf das Display starrte, fing mein Herz augenblicklich an zu klopfen. Es war Grace! Oder war es Dave? Ich hob sofort ab und rief augenblicklich in den Hörer: „Grace, bist du das?!“ Zuerst war Stille, doch dann hörte ich ihre zittrige Stimme: „L-Luke…hilf mir!“ Und wieder spürte ich einen Stich in meinem Herzen. „Grace, hör zu. Ich bin sofort bei dir!! Sag mir nur wo du bist!“ Wieder herrschte Stille am anderen Ende des Hörers. So langsam wurde ich richtig nervös. „Grace…?“ „Ich weiß die Adresse nicht“, stammelte sie leise. „Gut, dann sag mir wie es bei dir ausschaut“, die Wörter rutschten nur so aus mir heraus. „I-ich weiß nicht…hier ist es so dunkel…“ „Streng dich an…bitte Grace!“ „Es…es sieht hier so aus wie eine Fabrik…eine ziemlich alte und große Fabrik. Wahrscheinlich eine Fabrik, wo man Papiere und so herstellt?“ Sofort wusste ich welche Fabrik gemeint war. In dieser Stadt gab es nur eine Fabrik, wo man Papier herstellte, also stoppte ich abrupt und änderte die Richtung. „Ich bin sofort bei dir, Grace! Ist Dave bei dir?“ Doofe Frage. Ich denke kaum, dass sie mit mir telefonieren würde wenn er dabei war. Oder hat er ihr befohlen, mir diese Koordinaten zu geben, damit ich vielleicht in eine Falle tappe? Egal, ich muss es versuchen! „N-nein. Jetzt ist er nicht da, deshalb habe ich dich angeru-…scheiße, er kommt…“ Und schon hat sie aufgelegt. Wenn ich diesen Bastard in die Finger bekomme!
So schnell ich konnte, fuhr ich zur Fabrik und sprang schon förmlich aus meinem Wagen. Vor der Tür blieb ich ganz kurz stehen. Sie war verrostet. Also blieb mir nichts anderes übrig, als sie aufzubrechen. Keine Ahnung wieso, aber ich liebte es verrostete Türen aufzubrechen. Ein lauter Knall folgte und die Tür sprang auf. Grace hat Recht, es war hier wirklich dunkel. Ich sah mich gründlich um und kniff meine Augen ein wenig zusammen, um besser sehen zu können. „Grace?“, hallte meine Stimme durch eine riesige Halle. Als sich meine Augen schon an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich alte verrostete Maschinen und Fließbänder sehen, welche sicherlich schon seit Jahren nicht mehr tätig waren. Ich zückte meine Knarre und umklammerte sie leicht. Angespannt sah ich mich um. Wo zum Teufel war Grace? Als ich mit ihr telefoniert hatte, konnte ich hören, dass sie in einer Halle war, da ihre Stimme leicht herum hallte, auch wenn sie leise war. Also war ich mir zu 100% sicher, dass sie hier war aber warum antwortete sie nicht?
Plötzlich hörte ich ein leises Wimmern. Ich spannte meine Muskeln an und meine Kiefer zuckte vor Wut. Es war Grace und sie hörte sich verdammt noch mal nicht gut an! Ich fing an zu laufen. „Grace!“, schrie ich und sah immer wieder um mich um. Plötzlich sah ich sie an einem Fließband angekettet. Alles was sie anhatte war ihre Unterwäsche aber etwas weckte meine ganze Aufmerksamkeit. An ihrer Seite klaffte eine frische Wunde. Dieser Horst hat sie tatsächlich verletzt! „Grace! Ich bin hier!!“, schrie ich wieder und wollte zu ihr laufen. Es war nicht so, als wäre sie bewusstlos. Sie stand unter Schock, ich konnte es ganz deutlich spüren. Plötzlich fing das Fließband an sich zu bewegen. Ich sah weiter und riss sofort meine Augen auf. Das Fließband war mit einer Maschine verbunden, das einer Art Presse glich. Verdammte Scheiße.
Hastig sah ich mich um und entdeckte auch schon eine Art Häuschen, wo sich bestimmt der betätigte Schalter befand. Keine Sekunde später verließ eine dunkle Gestalt dieses Häuschen, wo ich sofort wusste, dass es sich um Dave handelte. So sehr ich es auch wollte, ich konnte mich jetzt nicht um ihn kümmern. Ich sprang über jedes Fließband, das mir im Weg war und rannte die Treppen hoch ins Häuschen. Kaum war ich drinnen schluckte ich schon entgeistert. Da waren nicht nur ein paar Schalter. Da waren auch noch tausend andere Knöpfe, was mich zum Aufstöhnen brachte. „Da denkt, man es sei nur eine einfache Fabrik, dabei ist es fast so kompliziert wie ein Mischpult“, murrte ich und sah mich hektisch um. Da ich keine Zeit hatte, probierte ich alle Knöpfe durch. Der erste Knopf erhellte die Halle. Praktisch aber das brachte das Fließband mit Grace noch lange nicht zum Stehen. Die nächsten Knöpfe, auf die ich schon wortwörtlich meine Faust hämmerte, brachten weitere Fließbänder zum Laufen. Unnötig aber es war schon lustig, dass alles hier noch prima funktionierte.
Plötzlich entdeckte ich einen rot leuchtenden Knopf. Ich legte meinen Kopf leicht schief. Soll ich drücken? Mädchen sind doch auch so, wenn sie einen Knopf sehen, drücken sie drauf und nichts passiert. Vielleicht sollte ich das mal probieren. Ich schluckte leicht und drückte ganz zaghaft auf den Knopf.
Doch kaum tat ich das arbeiteten die Maschinen und Fließbänder immer schneller. Scheiße, scheiße scheißeee!! Warum kann ich nicht auch so ein verdammtes Glück wie ein Mädchen haben?? Ich hasse Knöpfe! Aus Schock schoss ich blitzschnell mit meiner Knarre auf die Knöpfe und konnte so das Gerät ausschalten. Naja, ich habe es wohl wie einen Schweizerkäse durchlöchert. Egal, wenigstens hörten die Maschinen auf sich zu bewegen. Ich sah aus diesem Fenster vom Häuschen raus und sah, dass Grace nur knapp vor der Maschine lag. Ich atmete tief durch und drehte mich um, um hinaus zu Grace zu laufen. Doch wieder sperrte mir etwas den Weg. Besser gesagt jemand. Dave hatte Grace gepackt und sie an sich gepresst, während sie vor Schmerzen auf keuchte. Meine Wut blitzte augenblicklich in meinen Augen auf.
„Das war wirklich knapp, Hemmings. Beinahe hättest du diese Schönheit zusammen pressen lassen, wie ein Stück Blatt“, lachte er böse und grinste mich teuflisch an. Ich schnaubte: „Lass sie sofort los, du kleines Arschloch!!“ „Ist sie dir also doch so wichtig? Wusste ich’s doch…wer kann denn schon so einem heißen Teil widerstehen…?“ Provozierend langsam fuhr er mit einer freien Hand an ihrem Körper auf und ab. „Fass mich nicht an…“, knurrte plötzlich Grace leise. Es war erstaunlich, dass Grace, trotz ihrer höllischen Schmerzen, eine feste Stimme besaß. Ich verkniff ein Grinsen, denn das war typisch Grace. Sie scheute einfach sich nicht, die Meinung zu sagen, auch wenn er imstande war sie umzubringen. „Warum denn nicht…? Ich schwöre, es wird dir gefallen, wenn ich dich durchnehme…“
Ich fing an zu knurren und Grace machte ein angewidertes Gesicht. „Wie willst du das bitte anstellen…?“ Mit aller Kraft stieg sie auf seinen Fuß, worauf er sie abrupt losließ. Das gab ihr die Chance ihn kräftig in die Weichteile zu treten. Bin ich bloß froh, dass ich nicht an Daves Stelle war. Grace stand nur für einige Sekunden auf den Beinen, denn auf einmal kippte sie erschöpft um. Blitzschnell fing ich sie auf und hob sie hoch in meine Arme. Wenn ich nicht sofort etwas unternahm, wird sie hier verbluten. Ich schnaubte und starrte verächtlich auf Dave hinunter, welcher noch immer zusammengekrümmt auf dem Boden lag. Ich drehte mich um und wollte gehen, da hörte ich auf einmal Schüsse…
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Different worlds ~Luke Hemmings FF~
FanfictionAttraktiv, geheimnisvoll und arrogant. Das ist Luke. Selbstbewusst, frech und sarkastisch. So ist Grace. Zwischen den beiden ist es wie als würden zwei Welten aufeinander prallen. Grace kann ihn nicht ausstehen, fühlt sich aber gleichzeitig zu ihm h...