15. Kapitel

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Ich schaute auf die Uhr. Noch 10 min. Ich lief nervös hin und her. Wie könnte ich nur meine Gefühle richtig zum Ausdruck bringen? Krampfhaft, versuchte ich Worte zu finden, aber keine schienen mir gut genug. Ich nahm meinen Rucksack, den ich zwischenzeitlich aus dem Zimmer geholt hatte, vom Rücken und nahm  mir ein Kaugummi. Meine Gedanken wurden immernoch nicht geordneter. Es brachte eh nichts, also ließ ich es bleiben und beschloss es spontan zu machen. Hoffentlich verhaue ich es nicht.

Mein Blick wanderte wieder zur Uhr. Shoyo dürfte jeden Moment da sein. Meine Nervosität stieg noch etwas an. Und plötzlich war sie weg, als sich erst Arme um mich legte und ich schließlich ein Gewicht auf meinem Rücken spürte.

"Oii Boke da bist du ja", sagte ich leise.

Er kicherte : " Gibs zu ich hab dich erschreckt! Wohin gehen wir eigentlich? Und wofür ist der Rucksack?"

"Langsam du Idiot! Also erstens hast du mich nicht mal annähernd erschreckt und zweitens wirst du es dann ja sehen. Sei einfach etwas geduldig!"

Shoyo schmollte gespielt. Ich grinste und lief los. Der kleine Mittelblocker war immernoch auf meinem Rücken. Er klammerte sich an meinen Schultern fest und war dementsprechend nah bei mir. Es war immer wieder erstaunend wie viel Wärme sein kleiner Körper abgeben kann. Ich genoss die Wärme bei jedem Schritt. Sie durchfloss jede Zelle meines Körpers und ich fühlte mich leicht und glücklich. Ein richtiges Hochgefühl, hoffentlich gab es heute keinen Absturz.

Es war kein sonderlich weiter Weg. Ich hatte mir einen kleinen Park in der Nähe der Unterkunft ausgesucht. So musste ich viel zu schnell ihn wieder runterlassen. Ich schaute kurz in seine braunen Augen, auch sie strahlten eine wahnsinnige Wärme aus. Ich löste mich widerwillig und setzte mich auf eine der Bänke. Hinata setzte sich neben mich.

Ich öffnete meinen Rucksack und nahm die Snacks raus.

"Ehm ist das eigentlich e-ein D-date?", stotterte Shoyo und wurde rot.

"Ja glaub schon, oder?", sagte ich unsicher.

Er nickte und nahm sich einen Keks. Ich versuchte mich zu beruhigen. Es wurde Zeit anzufangen zu sprechen.

"A-also du kannst dir vorstellen warum wir hier sind. Ich möchte dir was sagen-"

Er unterbrach mich : "Stop bevor du etwas sagst will ich etwas sagen. Ich will mich entschuldigen. In letzter Zeit hab ich es dir echt nicht leicht gemacht. Ich denke ich bin dir schuldig, es dir dir zu erklären, was los war-"

"Shoyo du bist mir nichts schuldig. Ich muss es loswerden sonst platze ich. Schon seit längerem kann ich nur noch an dich denken. Trotz deiner Fehler oder vielleicht gerade wegen deiner Fehler hat sich mein beschissenes Herz an dich gehängt. Ja du hast es mir nicht leicht gemacht, aber das ist mir egal, solange jetzt alles gut wird. Du hattest gesagt es wäre meine Schuld, also werde ich einfach nicht nachfragen, außer du willst es mir erzählen. Ja du bist ein Idiot, aber mein Idiot. S-shoyo...
Ich liebe dich! "

Er sagte nichts und schaute mich nur an. Ich hatte Angst, aber gleichzeitig war ich auch erleichtert. Ich hatte es geschafft jetzt hängt es nur noch an ihm. Nur noch das Hoffen blieb mir, aber ich war recht zufrieden mit meinen Worten.

Doch dann passierte etwas mit dem ich nicht gerechnet hatte. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Dann setzte er sich auf meinen Schoß und küsste mich. Sanft und liebevoll. Einfach voller Liebe. Ich erwiderte sofort und legte meine Hände an seine Wange. Dieser Moment war einfach perfekt. Er musste nichts sagen und ich wusste was er meinte. Klar denken konnte ich aber nicht, mein kompletter Körper wurde vom Kribbeln übernommen.

Viel zu schnell löste er sich wieder von mir.

"I-Ich liebe dich auch Tobio"

Ich lächelte und wischte die Tränen aus seinem Gesicht. Dann nahm ich sein Gesicht in meine Hände und küsste sanft seine Nasenspitze. Von dort arbeitete ich mich runter zu seinen Lippen. Nur ganz sanft berührten sich diese und auch er lächelte nun.

Ich richtete mich wieder auf. Shoyo lehnte sich gegen meinen Oberkörper und flüsterte gegen ihn :
"Ich will es dir trotzdem erzählen. Also naja es war so... Ich hatte schon länger sowas wie einen Crush auf dich oder vielleicht kann man eher sagen, dass ich dich sehr bewundert habe. Die Jungs, die du gesehen hast haben das falsch verstanden und haben mich damit aufgezogen, aber dann bei diesem einen Einzeltraining, bei dem ich gestürzt bin, haben sie uns gesehen und haben Bilder gemacht. Später haben sie mich abgefangen und mir gedroht, dass wenn ich nicht alles mache, was sie sagen, dass sie mich enttarnen. Wie du es dir vermutlich denken kannst, ist das der Grund, dass ich so viel für die Schule gemacht habe. Als sie dann diese Anspielung gemacht haben, habe ich aufgehört ihren Kram zu machen und dann weißt du ja was passiert ist. Danach haben sie mich größtenteils in Ruhe gelassen, aber ich wurde immer wieder aufgezogen, weil ich alleine ja nichts hinbekomme und nur wegen meinen Freunden stark bin. Da haben sie auch irgendwie recht... "

Ich merkte, dass ihm diese Worte schwer gefallen waren. Er zitterte und erneut liefen Tränen an seinen Wangen herunter.

" Sag sowas doch nicht. Du hast gut Reflexe und bist wahnsinnig schnell. Ohne dich wären meine Spielzüge quasi unmöglich. Shoyo du bist wuchtig für das Team und für mich. Du bist nicht nur ein ganz guter Spieler, zumindest wenn man von deinen Annahmen und Aufschlägen absieht, sondern auch gut für das Klima im Team. Du und deine gute Laune! "

Ich legte meine Arme fest um ihn und kuschelte mich an ihn. In dieser Position blieben wir etwas, bis uns die Snacks einfielen. Shoyo machte sich nicht die Mühe, von meinem Schoß runter zu gehen und aß dort. Mir war das Recht, ich hatte keine Lust ihn überhaupt jemals los zu lassen.

Wir hatten eine gute Zeit und unterhielten uns die ganze Zeit. Es war einfach perfekt. Unser Lieblings Gesprächsthema war immer noch Volleyball. Die Zeit verging wie im Flug.

Langsam wurde es dunkel und damit auch um einiges kälter. Zum Glück hatte ich recht warme Kleidung an, aber Shoyo nicht, was aber perfekt für meinen Plan war. Ich kramte den Hoodie aus meiner Tasche und hielt ihn vor ihn.

"Hier mein Hoodie. Zieh ihn an es ist echt kalt."

Der Kleine nahm ihn und zog ihn sofort an. Der Anblick ließ mir warme Schauer über den Rücken laufen.

"Danke, Tobio. Er ist echt warm und riecht auch total nach dir. Gefällt mir", die letzte Worte sagte er mehr zu sich selbst, als zu mir. Noch bevor er sich versah, lagen meine Lippen auf seinen.

Zwischen zwei küssen murmelte ich : "Du bist so süß darin."

Er lächelte in den Kuss rein und verstärkte ihn etwas. Ich hielt da natürlich easy dagegen. Ich stieß sanft mit meiner Zunge gegen seine Lippe, um Einlass zu erhalten. Unsicher öffnete er seinen Mund, was ich direkt ausnutzte. Ich spürte seine Anspannung, obwohl ich versuchte vorsichtig zu sein. Er hatte wirklich Angst, was man an seinem Zittern merkte.

Um ihm zu beruhigen legte meine Hände leicht an seine Wange und löste den Kuss. Shoyo schaute mich traurig an. Direkt legte ich meine Lippen wieder auf seine. Dieses mal, aber direkt leidenschaftlich, aber ohne Zunge, weil das ihm ja anscheinend zu viel war.

Dieser Kuss schien ihm zu gefallen. Er legte seine Hand in meinen Nacken und zog mich näher zu ihm. Daraufhin legte ich meine Hände an seine Taille. Unser Kuss wurde immer Leidenschaftlicher, aber noch bevor wir etwas dummes machen konnte beendeten wir es.

Ich schaute ihm in die Augen und flüsterte : "Sind wir jetzt eigentlich zusammen?"

"Was denkst du denn? Denkst du etwa ich küsse Leute mit denen ich nicht zusammen bin so intensiv?"

"Naja, also wenn wir genau sind hast du mich schonmal so geküsst-"

Ich legte seine Hände auf seine Ohren und sagte : " Ich höre dich nicht!"

Ich lächelte und gab ihm einen einen Kuss auf die Stirn. Dann machte wir uns Hand in Hand auf den Weg zurück.

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Yahoo <3
Das war das 15. Kapitel. Heute sehr romantisch unterwegs hahaha Immer wenn ich sowas lese bin ich einerseits happy andererseits fühl ich mich aber lonely - _- Wer fühlts? Naja wie auch immer ich hoffe es hat euch gefallen!

Wörter : 1375
Nächstes Update : 8.04.21

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