Prolog

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Der Regen prasselte mit voller Wucht auf Paris und seine Bewohner nieder, viele, wenn nicht alle, flüchteten sich in ihre Häuser und mieden das stürmische Wetter - alle bis auf ein dunkelhaariges Mädchen mit niedlichen Zöpfen, das schluchzend mitten auf dem Bürgersteig vor der Schule stand und sich fragte, was sie falsch gemacht hatte, womit sie das alles verdient hatte. Sie wollte doch nur ihre Freunde vor Lila beschützen und ihre Lügen aufdecken, aber die...

Das Pariser Mädchen schrie frustriert auf und krallte ihre Hände in die Haare, die der starke Wind in alle Richtungen blies, und zitterte in der Stille. Sie hörte eine leise Stimme, die sie anflehte, sich zu beruhigen.

Doch das Mädchen ignorierte sie und wischte sich mit dem Handrücken grob die Tränen weg. Der Regen durchnässte ihre Kleider, ihr Haar und ließ sie sich noch unglücklicher fühlen, als sie es ohnehin schon war.

Leise Schritte ließen sie aufblicken und es sofort bereuen. Der Grund für all das stand vor ihr und lächelte sie falsch an. »Ich habe dich gewarnt, Marinette. Ich habe dich gewarnt, dass das passieren wird, wenn du nicht aufhörst, meine Lügen aufzudecken, du dummes Mädchen«, kicherte die Stimme leise amüsiert und starrte Marinette an.

Marinette blinzelte langsam und hob den Blick von ihren Schuhen, um Lila anzusehen, Tränen liefen über ihre geröteten Wangen, als sie leise zu sprechen begann. »Damit kommst du nicht durch, irgendwann wird es jemand merken!«, knurrte sie mit heiserer Stimme und starrte das braunhaarige Mädchen mit Hass in den Augen an.

Lila kicherte. »Das werden sie nie, versteh doch, Mari, sie glauben meine Lügen, weil sie sie glauben wollen! Dagegen kannst du nichts machen«, sprach sie fröhlich über Marinettes offensichtliche Bruchstelle und verschwand leise lachend wieder in der Schule und ließ sie allein im Regen stehen.

Ihre Hände zitterten und sie blinzelte langsam in den Himmel. Alya, Nino, Nathaniel, Marc, Kim, Rose, Juleka, Mylene, Ivan und Adrien, sie alle sahen sie so ... so enttäuscht an, dass ihr das Herz brach und sie nur schreien wollte, dass sie es nicht war, dass sie nichts von dem getan hatte, was Lila ihnen erzählt hatte.

Sie wollte nur, dass sie verstehen, dass sie lügt, dass nichts wahr ist, was sie ihnen erzählt, aber sie haben ihr nicht geglaubt! Warum nicht? Warum nicht? Wütend starrte sie zurück zur Schule und ballte ihre Hände immer fester zu Fäusten.

»Marinette?«

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Danke fürs Lesen

Überarbeitet am 13.08.2024

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