Im Oberschulturnier waren wir das fünfte Team im Block A und trafen zuerst auf die Tokonami-Oberschule. Wir gewannen und ich hatte mich so gefreut! Wir wurden zu einem echten Team und es fühlte sich so großartig an dort zu spielen. In der darauffolgenden Runde war Dateko unser Gegner. Es war echt gruselig, da die riesig waren! Aber komischerweise verstand sich unser Zwerg, Hinata, mit dem augenbrauenlosen Aone. Das war eine seltsame Kombo, aber Kohana hatte Recht, dass wir neue Kontakte knüpfen werden. Leider gewannen wir nur die ersten beiden Spiele. Aoba Johsei zerstörte unsere Siegessträhne. Sie waren so unglaublich stark, wir hatten keine Chance. Karasuno verlor. „Fuck!", murmelte ich aufgebracht und Daichi zeigte aufgebracht zu unseren Erstklässlern. „Suga, sag sowas nicht! Die Erstklässler sind hier!" Ich entschuldigte mich knapp. Takeda hielt eine aufmunternde Ansprache, ehe die meisten ihren Weg nach Hause fanden. Die Drittklässler und ich blieben noch hier, da Kohana eine Runde weiter war. Zusammen gingen wir zu den Tribünen und sahen, wie ihr Team mit voller Kraft gegen ihre Gegner kämpften.
„Aimi spielt und nicht Kohana", merkte ich und erblickte Kohana am Spielfeldrand. „Sie wollte doch den Ersten mehr Raum geben." Kiyoko hatte Recht. Aimi spielte den Ball unsauber zum Ass, die krampfhaft versuchte das Beste daraus zu holen. Sie hatten den ersten Satz mit Mühe und Not überlebt, aber dann kam sie endlich auf das Feld. Ihr Trainer wechselte endlich Kohana ein. Sie wollten wirklich in nur zwei Sätzen gewinnen. „Auf geht's mit stolzem Blick zum Sieg!", begrüßte die Kapitänin ihr Team und man spürte selbst auf den Tribünen, wie sich die Aura änderte. Bei Aimi versprühte ihr Team eine Atmosphäre der Ruhe und Zielstrebigkeit, doch Tominaga machte aus ihnen ein selbstsichere Mannschaft, welches nur auf Sieg aus war. Sie war so ein starker Mensch und so eine gute Zuspielerin.
„Wow, sie machen echt die anderen fertig!", rief Asahi beeindruckt. „Ohne Umschweife bis zum Sieg! Los Karasuno!" Auf der gegenüberliegenden Seite von unserer Tribüne saß unsere Schule. Das Mädchen Team war angesehen und verzeichnete viele Siege. „Ko!", schrie die Libera zum Zuspieler. „Perfekt! Mei ich glaub an dich", sie spielte zu ihrem Ass. Es war egal, dass ein Dreierblok vor ihr entstand. Yu-Ko-Me, das war ein unschlagbares Trio, die immer ein Punkt schafften, egal welche Mauer die Sicht versperrte. „Das ist ein unglaubliches Team", wisperte Kiyoko erstaunt und wir alle stimmten zu. Wenn man ehrlich ist, waren die drei der Grund für deren Erfolg.
Ganz Karasuno brüllte und jubelte und auf dem Spielfeld sah man eine grinsende Kohana. Die Sonne schien wie nie zuvor. „Ich bin so stolz!" Sie fiel ihrem Team um den Hals und alle freuten sich. „Kohana sieht so frei aus!", stellte Daichi fest. Ja, das tat sie. Sie spielte nicht mehr in jedem Satz, aber wenn sie auf dem Feld war, strahlte sie über beide Ohren. Zuerst war sie immer monoton und ruhig, doch ab diesem Tag genoss sie ihre Zeit auf Feld. Ich wusste zuerst nicht wieso, allerdings war ihr Leben wie ein Puzzlebild und mit jedem Abschnitt kam ein Teil dazu.
„Wir haben zwar verloren, aber es ist schön zu sehen, dass sie weiterkommen", flüsterte ich mein Gedanken, trotzdem hörten die anderen es. Es war nicht schlimm für mich, keinesfalls. Kohana war meine Liebe und wenn sie sich freute, schlug mein Herz schneller. Volleyball machte ein großer Teil ihrer Persönlichkeit aus. Ich sah, wie sie mit ihrem Team das Spielfeld verließ und ich eilte sofort runter von der Tribüne. Ich wollte sie sehen. Nein, ich musste sie sehen!
Ihr Team schritt zur Umkleidekabine. „Kohana!", rief ich zur Kapitänin und das Team blieb stehen. Die Augen lagen auf mir. „Leute, geht schon mal vor, okay?" Alle verstanden und gingen ihren Weg weiter, allerdings kam Kohana auf mich zu. Ihr Zopf war recht locker, wodurch viele Strähnen rausfielen. Irgendwie stimmte ich Anblick nicht, da ihre Augen matt waren, ihr Gesicht recht blass und alles trug einen leichten gelblichen Stich. Jedoch quittierte ich es damals nur mit der Erschöpftheit ab, nicht bedacht, dass sie nur ein Satz gespielt hatte und mit den Spielen zuvor minimal drei Sätze.
„Hey Suga!" Ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit und ich schloss sie in meine Arme. Ja, sie war leicht verschwitzt, andererseits war ich es auch. „Du hast echt gut gespielt", lobte ich sie und ich vernahm ein fröhliches „Danke!" „Es tut mir leid! Ich konnte nicht wirklich deine Spiele sehen, denn sie liefen parallel!" Ich strich ihr eine Strähne hinter ihr Ohr und beruhigte sie. Es war nicht schlimm. Ich berichtete unsere Niederlage gegen Seijoh und fragte sie ach ihrem weiteren Spielverlauf aus. Sie schien so lebhaft und fröhlich. Sie war so ein schöner Freigeist. „Schau mir bei den nächsten Spielen zu!", waren ihre Worte, ehe sie zu ihrem Team rannte. „Mach ich!", versprach ich ihr. Zufrieden lief ich wieder zur Tribüne.
Ich liebte es ihre Spiele zu beobachten, denn ihre Spielzüge waren so atemberaubend. Schon in der Mittelschule war sie so begabt, doch dies steigerte sich mit jedem Jahr. Das außergewöhnlichste war wahrscheinlich ihr erstes Mal bei den Nationalen. Sie war schon Stammspieler und in ihrem letzten Satz, wo jeder schon an die Niederlage dachte, brüllte sie voller Zuversicht: „Ich glaube an euch! Kämpft weiter!" Daraufhin antworteten die Drittklässler, unteranderem die damalige Kapitänin, „Ja, Captain!" Jeder sah in ihrer eine Person, die das Zeug hat eine Mannschaft zu führen. Jeder vergaß die Rangordnung in den Clubs, denn für sie war ab diesem Moment Kohana der Kapitän, als Erstklässlerin! Ich saß damals vor meinem Fernseher und bewunderte sie so unglaublich sehr. Niemand hatte das erwartet, doch das war ein Schlüsselmoment für sie. Kohana war ein helles Licht für alle.
Sie war mein Licht.
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Die kleine, zerbrechliche Blume
FanfictionMein Name ist Koshi Sugawara und ich kann behaupten, dass ich den schönsten Menschen auf dieser Welt begegnet war. Sie brachte mich zum Volleyball und dank ihr, lernte ich meine besten Freunde kennen. Damals, im Kindergarten, schenkte sie mir mein L...