Kapitel 17

121 9 2
                                    

Ich bog in den Garten ab und erblickte schon meine große Liebe neben einem alten Kirschbaum stehen. Im Frühling blühte er so wunderschön und überall flogen seine Blühten. Sie trug ein violettes T-Shirt mit einem blauen Rock, dazu ganz normale weiße Sneaker. Damals nahm ich nicht war, wie dünn sie über die Monate geworden ist. Sie hatte sich eigentlich immer gesund ernährt, weshalb das kein wirklichen Sinn ergab. Jedoch war ich jung und dumm, dazu sah ich nur das schöne im Leben.

„Koshi!" Sie wank mir zu und ich verschnellerte mein Gang damit ich sie in den Arm schließen konnte. Ihr Geruch hüllte mich völlig ein und ließ mich jegliche Sorgen vergessen. Kohana war der Typ von Mensch, der in allen Farben erstrahlen konnte. Ihre Emotionen waren immer klar zum Ablesen. Viele spielten diese Gefühle vor, hingegen sie wirklich einfach ein gefühlvoller und sanfter Mensch war. „Du musst mir kurz etwas versprechen." Ihre Augen leuchteten und ich tat das was sie wollte. Ohne zu wissen, wieso ich versprechen sollte nichts zu sagen, versprach ich es. Ich glaube, ich tat das, weil Liebe blindes Vertrauen mit sich brachte. Sie nahm meine Hände und verschränkte ihre Finger mit meinen. Sie schaute noch einmal in meine Augen und dann als sie den Blickkontakt abbrach, färbte sich die Welt. Kohana lief los und ich passte mich ihrem Gang an. Bei jeder Bewegung wippten ihre Haare.

Die Farben der Welt erstrahlten intensiver. Es gab kein Grau oder Schwarz. Alles wirkte auf mich, wie im schönsten Film. Ein magischer Film in einer anderen Welt.

„Danke," ihre Stimme war für mich reinster Frieden, "für alles. Du hast mich von klein auf begleitet und deine Anwesenheit hat mir Mut gegeben. Du sagtest zwar oft, ich sei ein starker Mensch, aber ohne dich wäre ich nie so. Ich kann so frei leben, weil du mir den Mut gibst. Ja, du nimmst manchmal das Leben echt ernst, aber dafür bin ich doch da. Wir ergänzen uns. Wir scheinen vielleicht für Außenstehende so unterschiedlich, dennoch sollte man bedenken, wir teilen eine Vergangenheit! Du und ich, wir lernten zusammen die Welt kennen. Aber wir sind zwei selbstständige Personen, die die Umgebung anders auffassen. Wenn die Welt für die grau ist, bin ich da, um es zu färben! Ich will immer an deiner Seite sein, wie du es bei mir bist. Du hast mich zu dem Menschen gemacht der ich bin. Ich wäre nie allein in der Mittelschule zum Volleyballclub gegangen, aber mit dir an der Seite konnte ich alles schaffen!" Jedes ihrer Worte ließ mein Herz höher schlagen. Ich wollte etwas erwidern, allerdings wollte ich das Versprechen nicht brechen.

„Du warst es. Du warst es immer. Du warst der Junge, der mich von Tag eins faszinierte und dank dir konnte ich immer weiter machen. Du bist mein Rückhalt. Ich kann dir blind vertrauen und ich hoffe, du vertraust mich auch. Wir trafen uns das erste Mal im Kindergarten und nun beenden wir bald die Oberschule. Ich hatte das nie gedacht! In guten, sowie in schlechten Zeiten warst du bei mir. Als meine Mutter starb, hast du mich die ganze Nacht getröstet. Bei jedem meiner Geburtstage warst du dabei. Wir teilen so viele Momente im Leben und dafür bin ich so unglaublich dankbar." Sie erwähnte ihre Mutter ohne Trauer oder Frust zu zeigen. Sie hatte damit abgeschlossen. Ich war so stolz auf sie. Wieder färbte sich die Welt, aber diesmal ließ sie meine Hand los. Ich lieb wie eingefroren stehen, hingegen sie noch paar Schritte ging und vor mir stehen blieb.

„Ich realisierte das unvermeidliche in der Mittelschule. Ich realisierte dieses starke Gefühl. Ich merkte das uns nicht nur die gemeinsame Vergangenheit, dieselben Freunde oder unsere Hobbys verband. Manche würden es Seelenverwandtschaft nennen. Für mich aber ist es was komplett anderes!" Ich dachte auch, wir seien Seelenverwandte. Leider verband uns nicht die Ewigkeit.
„In deiner Nähe erblüht in mir immer und immer wieder die Lebensfreunde. Es ist wie eine lodernde Flamme, die mich erwärmt. In mir hegt sich der Wunsch mit dir noch mehr Zeit zu teilen. Koshi!"

Eine Träne floss ihre Wange hinab und da stand sie nun, die kleine, zerbrechliche Blume mit einem engelsgleichen Lächeln. „Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll! Ich bin glücklich und eine Flut von Emotionen bricht über mich ein. Ich weiß nicht, ob das seltsam ist zu sagen. Aber egal, ich hab nichts zu verlieren! Jeden Tag, wenn wir nach Hause gehen, frage ich mich, wann wir uns wieder sehen. Ich brauche dich in meinem Leben, weil du mein Lebenssinn bist. Ich liebe es mit dir Volleyball zu spielen. Es macht mich so glücklich einfach auf einer Wiese zu liegen und mit dir die Wolken zu beobachten. Mit dir kann man philosophieren und scheiße anstellen. Ich wollte es zu erst nicht war haben. Ich wollte nicht wahrhaben, dass derjenige mein bester Freund ist!" Sie lachte einmal auf und schaute kurz in den Himmel, ehe sie weitersprach.

„Ja, du bist derjenige! Koshi, du bist derjenige den ich liebe. Keine Ahnung, vielleicht bin ich dumm, weil ich das so einfach hinaussage. Aber ich würde es auch in die Unendlichkeit brüllen. Koshi Sugawara gab mir von Tag eins das Gefühl jemand zu sein und dank ihm konnte ich alles im Leben schaffen. Suga, ich liebe dich! Das was uns verbindet sind keine Worte oder Erinnerungen. Uns verbindet etwas größeres als die Ewigkeit! Du sagst ich sei heller als die Sonne, aber du bringst mich erst zum Strahlen! Ich liebe dich und das ist mir klar geworden. Koshi, danke!" Tränen kamen auf und ich spürte wie tausende Schmetterlinge in meinem Bauch flogen. „Kohana, Ich liebe dich auch!" Diese Worte sprudelten einfach so raus und es hat sich so befreiend angefühlt. Das waren die schönsten Worte der Welt und damals dachte ich, es wird immer so perfekt sein. Sie fiel in meine Arme und ich weinte vor Freude. Dieses Mädchen liebte mich und ich liebte sie. Diese Blume gehörte endgültig mir.

Kohana, du hast in mir die unbeschreiblichsten Gefühle ausgelöst und mich glücklich gemacht. Kohana, hörst du mich? Ich liebe dich.

Die kleine, zerbrechliche BlumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt