POV Y/N
"...N? /N? Y/N?!" müde schlug ich die Augen auf und sah in das amüsierte Gesicht meines Vaters."Auch endlich aufgewacht?"
"Mmh. Wie viel Uhr haben wir?" ich streckte mich.
"Bald halb acht. Wir landen schon in einer guten halben Stunde." meine Gesichtszüge erhellten sich schlagartig. Endlich kam ich aus diesem Flugzeug heraus und konnte wieder festen Boden Unter den Füßen fassen.
"Hast du auch geschlafen?" fragte ich meinen Dad, der schon wieder putzmunter und lebensfroh in seinem Sitz saß. Er war schon immer hoffnungslos euphorisch gewesen. Ich war zwar auch nicht der Typ, der Trübsal blies, aber mein Vater war die Steigerung von übermotiviert und somit das komplette Gegenteil zu meiner Mutter oder gar meinen alten Klassenkameraden. Sie waren alle so introvertiert und verhalten gewesen.
"Klar. Du weißt doch dass ich das Fliegen gewöhnt bin." Sein Gesicht wurde düsterer, aber das war ja irgendwie logisch. Mit seiner alten Mannschaft war er um den gesamten Globus geflogen und hatte Erfolge gesammelt und jetzt durfte er nicht einmal spielen.
"Tschuldigung." meinte ich zerknirscht. Seine Gesichtszüge wurden sofort weicher.
"Ist nicht schlimm, aber wäre es unverschämt dich um etwas zu bitten?" ich zog die Augenbrauen nach oben.
"Und was wenn ich fragen dürfte?"
"Na ja, also ich mag den Volleyball jetzt erst einmal ein wenig ruhen lassen, weil ich mich sonst nur schwer zurückhalten kann und deshalb wäre es lieb wenn du in der Schule vielleicht nicht erzählst, dass ich dein Vater bin."
"Klar. Ich hatte so oder so nicht vor zu sagen dass ich überhaupt spielen kann, wenn ich nicht gefragt werde. Sonst werde ich noch zur Teilnahme an irgendwelchen Clubs gezwungen und den Nachnamen hab ich ja immer noch von meiner Mutter." Mein Vater lächelte erleichtert.
"Dann ist ja gut."
"Bitte stellen sie ihre Rückenlehnen aufrecht und klappen sie die Tische hoch. Wir befinden uns im Landeanflug auf Tokio. Die Temperatur liegt gerade bei angenehmen 19,5 Grad Celcius." verkündete die monotone Stimme aus den Lautsprechern. Es war Frühherbst und die Blätter fielen so langsam. Leider kam ich mitten im Schuljahr nach Japan. In England war das Schuljahr schon im Juli zu Ende gegangen, hier begann es hingegen schon im April. Eigentlich machte ich mir eher weniger Sorgen um meine Noten. Das war das einzige, wobei mir das Eliteinternat in England geholfen hatte: Leistung. Durch ständige und streng festgelegte Lern- und Arbeitszeiten, sowie Unterricht bis um 17 Uhr kam ich mit Schulstoff gut zurecht und würde nun locker anschließen können. Die Aufnahmeprüfung hatte ich nur mit einigen Flüchtigkeitsfehlern bravourös bestanden und würde dann wohl tatsächlich in zwei Tagen meinen ersten Schultag auf der Shiratorizawa Akademie haben. Mit einem Rumpeln setzte unser Flugzeug auf japanischen Boden auf, rollte noch ein wenig aus, bis es wenig später am Terminal andockte. Erleichtert hievte ich mein Handgepäck aus dem Fach über mir und drängelte mich durch die Menschenmassen, die in Richtung Ausgang strebten. Mein Vater war nur kurz hinter mir.
Timeskip aus dem Flughafen
Wir traten durch die breite Flügeltür ins Freie und ich schnappte sofort nach Luft. Es war angenehm mild und trotz der frühen Stunde, war auf Tokios Straßen schon so einiges los. Kein Wunder bei einer Stadt dieser Größe! In London war ich nur sehr selten gewesen, aber als wir mit dem Taxi durch die Straßen der Japanischen Hauptstadt fuhren, fiel mir zum ersten Mal auf wie viel hier eigentlich los war. Menschen hetzten durch die Gassen, die Autos schlichen hinter einander her und es gab Staus ohne Ende. Uff! Zum Glück würden wir nicht hier sondern in Sendai wohnen. Diesem Großstadtflair konnte ich so gar nichts abgewinnen und ich fühlte mich fast erleichtert, als unser Fahrer uns aus der Metropole herausmanövrierte und wir uns immer weiter dem Land näherten. Ich stöpselte mir zufrieden die Kopfhörer in die Ohren und griff nach meinem Smartphone. Wie schon so oft rief ich die Internetseite meiner neuen Schule auf und besah mir die Fotos. Auf den Volleyballclub war die Schule augenscheinlich besonders stolz, denn von der Mannschaft prankten so einige Bilder im Netz. Neugierig klickte ich erneut auf einen Link, der mich zum Finalspiel der Präfektur Miyagi führte und besah mir die einzelnen Spielzüge der Spieler.Mit am besten gefiel mir ja der Rothaarige Mittelblocker. Seine Blocks waren wohl mit Intuition gesetzt und ließen nur die wenigsten Bälle der Gegner durch. Ansonsten fielen noch der Kapitän und der Libero auf. Letzterer mir zumindest im negativen Sinne. Es war viel zu zögerlich und überhaupt: wo blieb der Spaß am spielen? Das erwartungsvolle Funkeln in den Augen kurz bevor der Ball auf die Unterarme traf? Hatten diese Menschen eigentlich Spaß an diesem Sport?
Ihre Gegner sicherlich nicht. Ein Braunhaariger mit der Nummer 1 auf dem türkisen Trikot und einem recht starken Aufschlag durchlöcherte den Kapitän in Pink fast schon verbissen mit seinen gruseligen Blicken, während sich auch die anderen ein Blickduell lieferten. Nach anständigen Volleyball sah das nicht aus. Eher wie das Spiel von Kindergartenkindern, aber es war ihre Entscheidung. Ich betätigte den Ausschaltknopf und lehnte mich zurück. Dieser Mannschaft würde ich so oder so nicht zusehen können. Wahrscheinlich würde mein Kopf beim Spiel des Liberos einen Verbesserungsanfall bekommen und ich schreiend aus der Halle rennen, nein das würde ich lieber belassen. Je weniger ich mit Volleyball in Kontakt kam, desto weniger würde er mir fehlen, da war ich mir sicher. Ob ich das wirklich hinbekommen würde war dann wieder eine ganz andere Frage...
Yo! Wollte nur kurz bescheid sagen, dass es hier ab heute dem 18.04.2021 losgeht. Danke für schon 500 Reads nach 3 Kapiteln haha. FF Nummer 1 wurde unter viel Herzschmerz beendet und gibt nun Zeit für diese frei. Ich freu mich auch hoffentlich spannende Kapitel und Feedback. Da wir noch eher am Anfang sind fände ich es umso wichtiger wenn ihr eigene Ideen beisteuert. Anfangs lässt sich das noch sehr leicht lenken... Danke, dass ihr meiner Haikyuufanfiktion eine Chance gebt! :)
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Undercover || Haikyuu
FanfictionFrischer Wind an der Shiratorizawa! Die 17-jährige Y/N besucht ab dem neuen Schuljahr die Eliteschule Miyagis. Ihr Plan sicherheitshalber Abstand zum Volleyball zu nehmen, wird schon bald über Bord geworfen, denn sie mischt sich inkognito unter das...