Kapitel 1: Die Bar

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Kapitel 1:

Nora; Die Bar

Ausgelaugt ließ ich mich auf einem der Hocker vor dem poliertem Tresen nieder. Meine Ellenbogen fanden schnell ihren Platz auf der Fläche, während ich meinen Kopf auf meine Hand bettete. Immer mal wieder flackerte das Licht über mir ein wenig, eigentlich verwunderlich das es noch immer am leuchten war.

Nach einigen Sekunde schob sich ein Glas ein mein Sichtfeld, was mich dazu brachte den blauhaarigen Barkeeper anzusehen.

„Ich hab Grad kein Geld Oboro."

„Keine Sorge, geht aufs Haus, dafür bin ich schließlich hier."

Wie so häufig wurde seine Aussage von einem Zwinkern begleitet, während seine wolkenartigen Haare durch die Luft waberten.

Ein leichtes Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, ehe ich das Glas vorsichtig an meine Lippen setzte und ein paar Schlücke zu mir nahm.

Hinter mir vernahm ich mal wieder die Türklingel, entweder war ein neuer Gast gekommen, oder jemand hatte die Bar verlassen. Da Oboro aber bei mir blieb, hieß das wohl jemand war gegangen. Nichts ungewöhnliches Also.

Eigentlich war es ein Wunder wie sich dieser Schuppen halten konnte, und dabei dieses Aussehen behielt. Zugegeben, wahrscheinlich hatten wir vieles davon Oboro zu verdanken, zumindest was den Zustand des Schankraumes anbelangte, ohne ihn würde die Bar wahrscheinlich untergehen.

„Erzähl mal Nora, was ist in letzter Zeit so passiert, ich bin Neugierig, schließlich warst du eine Weile nicht mehr hier."

Auf seine Frage zuckte ich zu nächst nur einmal mit meinen Schultern und ließ meinen Blick ein wenig durch den Raum gleiten.

Die roten Sessel im hinteren Bereich wirkten ein wenig abgesessen, und doch glänzten sie in dieser schummerigen Beleuchtung. Die ganze Atmosphäre hatte etwas beruhigendes, wahrscheinlich war dies der Grund warum Menschen wie ich von diesem Ort Magisch angezogen wurden.

Die wenigsten aufrichtigen Bürger verirrten sich in diesen Teil der Stadt,und wenn sie es doch einmal taten betraten noch weniger von ihnen auch nur für eine Sekunde diesen Ort.

In der Öffentlichkeit war man wahrscheinlich der Meinung das diese Bar, deren Kundschaft meist aus zwielichtigen Gestalten und anderen in der Gesellschaft nicht akzeptierten bestand, von innen das reinste Chaos seien musste. Dreckig, mit Löchern in den Wänden und Ratten die über den Boden huschten.

Wenn man dabei dann daran dachte das viele der 'normalen' Bars um einiges schlimmer aussahen konnte man eigentlich nur Lachen.

Nach einigen Sekunden schenkte ich meinem gegenüber wieder meine Aufmerksamkeit, welcher mich abwartend anlächelte, ich war ihm wirklich dankbar das er mich zu nichts drängte.

„Naja, ich würd mal sagen das übliche? Ich hab versucht an ein wenig Geld zukommen, nur die Helden haben mich fast erwischt."

Ein kleiner Klaps auf meinen Kopf folgte, während mein blick auf den Anfang dreißig Jährigen vor mir fiel.

„Wie oft soll ich dir eigentlich noch einbläuen dich nicht mit den Helden anzulegen? Wolltest du nicht versuchen einen Job zu finden?"

„Ha, toller Witz, wirklich Oboro. Nur leider ist es ein wenig schwer als Minderjährige einen Job zu finden wenn man keinerlei Schulabschluss aufweisen kann. Geschweige denn von Ausweispapieren."

Mein gegenüber schüttelte darauf nur seinen Kopf, was seine Haare leicht zum Wippen brachte. Innerlich war er eindeutig noch immer ein Held, auch wenn er den Job schon vor mehr als einem Jahrzehnt an den Nagel gehängt hatte, eigentlich hatte er nicht mal wirklich als Held gearbeitet. Es müsste jetzt knapp 15 Jahre her sein.

KWS - Klasse zur Wiedereingliederung von SchurkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt