Kapitel 68: Unerwartete Begegnung

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Kuraiko:

Eine neue Woche, eigentlich etwas wunderbares, aber irgendwie konnte ich mich nicht wirklich darauf freuen. Nicht das ich mich nicht auf die Schule freute, zwar war der Unterricht teilweise ein wenig... verwirrend, aber dennoch gefiel es mir. Viel mehr war es in den letzten Wochen einfach ein wenig seltsam geworden.
Eigentlich seit dem Camp, seit Sakura gesagt hatte Sie sei in Neito verliebt.
Natürlich.
Es war absehbar, schon lange bevor es ihr selbst klar geworden war. Sie hat zwar mit jedem Jungen geflirtet der ihr auch nur Ansatzweise nah kam, aber nie so wie bei ihm. Wann immer er in ihr Sichtfeld gekommen war hatte sie gelächelt. Nur ein kleines bisschen, aber dennoch war es mir direkt aufgefallen.

Ein kurzes freudloses lachen entfuhr während ich meine Krawatte knotete.
Manchmal war es schon eine Überraschung wie eine Person einen Quirk haben konnte der so sehr auf Liebe und Zuneigung basierte, aber nicht in der Lage war eben diese Gefühle zu erkennen. Selbst ihre eigenen hatte sie erst so spät gesehen...
Und natürlich musste ich mich wieder in ein solches Mädchen verlieben. Eine Ausstrahlung wie die Sonne, und ebenso unerreichbar für mich.
Okay stopp jetzt Kuraiko. Du hast lang genug geschmollt. Akzeptiere es einfach, du hattest von Anfang an keine Chance bei ihr. Urgh... Ich sollte wirklich aufhören darüber nachzudenken, im Endeffekt ändert es sowieso nichts mehr. Sakura hat sich entschieden, auch wenn sie nichts von meinen Gefühlen wusste.
Ein wenig von mir selbst genervt schüttelte ich den Kopf und sah noch ein letztes Mal in den Spiegel. Meine Krawatte saß wie immer, doch trotzdem störte mich irgendwie etwas, nur kam ich einfach nicht drauf.
Vielleicht war heute auch einfach nicht mein Tag. Wäre zumindest eine Erklärung, wenn auch keine besonders gute oder aussagekräftige. Naja, was solls. Ich sollte wohl erst mal den Schultag hinter mich bringen.

Wenige Minuten später hatte ich mich unten zu den Anderen an den Frühstückstisch gesetzt. Zu meiner Überraschung waren tatsächlich mal schon alle Anwesend gewesen, ein kleines Wunder wenn man die Schlafgewohnheiten der meisten Jungen bedenkt.
Aber vermutlich waren sie es einfach nur leid plötzlich Sakura in ihrem Zimmer stehen zu haben, oder Himiko, die machte das auch ganz gerne. Und ich konnte wirklich nicht sagen wer von den beiden schlimmer war.
Und das obwohl mich beide schon einmal wecken mussten... oder konnten... je nachdem wenn man fragt.
Ziemlich schnell hatte ich meine übliche Mahlzeit hinter mich gebracht und folgte den Anderen in Richtung Klassenraum. Irgendwie waren wir heute alle recht spät dran, was hieß die Gänge waren schon gut gefüllt und man hätte sich eigentlich fast schon durch quetschen müssen. Nur machte fast jeder platz wenn wir auch nur in die Nähe von ihnen kamen.
Zugegeben, ich würde bei einigen in der Klasse auch zurückweichen, immerhin konnte manch einer hier seinen Gegenüber mit nur einer kleinen Bewegung oder Berührung umbringen. Aber das hieß nicht das wir das auch tun würden.
Keine von uns hatte in irgendeiner Weise gegen die Regeln verstoßen seit wir hier waren. Und ich denke darauf konnten wir durchaus ein wenig stolz sein.

Kaum das wir unseren Klassenraum wirklich betreten hatten hallte auch schon das erste Klingeln durch die Flure und Bewegung kam in die Schüler die noch vor den Räumen herumlungerten. Fünf Minuten bis der Unterricht starten würde.
Fünf Minuten in denen man seinen Gedanken noch nachhing.
Die schlimmsten fünf Minuten des gesamten Tages. Und trotzdem gab es keinen Weg drum herum, ich musste diese Minuten aussitzen und warten.
Ohne groß darüber nachzudenken ließ ich meine Augen einen Moment zufallen und klopfte ein wenig mit meinen Fingern auf der Tischplatte herum. Mir war nicht wirklich wichtig was ich klopfte, wichtig war nur mich für den Moment irgendwie abzulenken.
Sakura saß neben mir, ihren Blick jedoch fest auf ihr Handy gerichtet als ich kurz einen Blick auf sie warf. Ziemlich sicher war sie mit Neito am schreiben. Entsprechend schnell drehte ich mich wieder weg, eine Hand frustriert in meinen Haaren vergraben. Das alles war eindeutig zu viel, wer weiß wie lange ich das noch aushielt.
Dabei hatte ich ja nicht einmal wirklich das Recht dazu Eifersüchtig zu sein. Egal ob ich sie mochte oder nicht. Dafür hätte ich es ihr wohl oder übel sagen müssen, aber natürlich hatte mir dazu der Mumm gefehlt.
Mal wieder typisch.

KWS - Klasse zur Wiedereingliederung von SchurkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt