Kapitel 84: Familien Dinner

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Najika:

Gerade während ich zum wer weiß wievielten mal meinen Lippenstift nachzog klingelte mein Handy und erinnerte mich ziemlich lautstark daran loszugehen. Seufzend legte ich den Lippenstift zur Seite und beendete den Alarm.

Ich wusste ich sollte los, auch wenn ich nicht wirklich erfreut war darüber. Aber weg bleiben konnte ich nun auch nicht, immerhin war dieses Essen eher ein Geschäftsessen als ein wirkliches Familienessen. Nach der Heldenlizenz hatte es ja nicht so geklappt wie geplant, also wurde nun nach gesetzt, und ich durfte wieder anwesend sein.

Noch ein letztes mal sah ich in den Spiegel bevor ich endlich aus meinem Zimmer trat. Im Wohnbereich saßen noch ein paar der Anderen, doch ein kurzes Winken meinerseits musste als Verabschiedung reichen. Ich hatte meine Abreise schon viel zu lange aufgeschoben.

Der Weg zum Schultor erschien erschreckend lang und kurz gleichzeitig, besonders als ich bereits das Auto sehen konnte das beinahe direkt hinter dem Tor stand.

Nichts desto trotz ging ich mit erhobenem Kopf auf das Auto zu. Die hintere Tür öffnete Automatisch und ich sank auf die Rückbank. Eine Minute später gab ich dem Fahrer ein Zeichen und er fuhr los.

Noch während wir das Gelände verließen kramte ich mein Handy aus der Tasche und klickte eher unbeteiligt durch meine Kontakte, bis ich bei Tenko landete. Ein kurzen Grinsen legte sich auf mein Gesicht als ich sah das er Online war.

Einen Moment später tippte ich auch schon in die Tasten.

[Najika |17:38]: Du bist auch immer am Handy oder?

Für einen Moment haderte ich, die Nachricht klang irgendwie vorwurfsvoll... also tippte ich schnell noch etwas, zwar nicht ganz meine übliche Art, aber was solls.

[Najika |17:38]: :)

Überraschend schnell hatte er meine Nachricht gelesen und tippte einen Moment, hörte dann aber wieder auf. Das ging gut zwei Minuten weiter, bis plötzlich mein Handy klingelte. Für einen Moment starrte ich einen Moment nur auf das Display und Tenko's Anruf, ehe ich ihn endlich annahm.

„Ah... Dachte schon du gehst nicht mehr ran."

Wie immer klang er ein wenig genervt, aber das brachte mich nur ein wenig zum Grinsen.

„Du hast mich überrascht."

Wie von selbst begann ich mit meiner freien Hand einer Strähne meiner Haare zu zwirbeln, während ich mich leicht gegen das Fenster lehnte.

„Seit wann nutzt du Smileys?"

„Tue ich nicht, eigentlich. Aber, naja es hat sich einfach besser so angefühlt. Klang dann nicht ganz so streng."

Nur ein kurzes Grummeln folgte, ehe er doch tatsächlich seufzte, was mich ein wenig überraschte.

„Wohin bist du unterwegs?"

Ich erstarrte kurz. Wie war er denn nun darauf gekommen?

„Woher?"

„Du bist fast nur am Handy wenn du unterwegs bist. Also, wohin heute?"

Für einen Moment musste ich ein wenig kichern, ehe ich antwortete.

„Gute Auffassungsgabe. Dann kannst du dir sicher auch denken wohin ich gerade fahre."

Zum Ende hin verschwand das Grinsen wieder aus meinen Gesicht, was wohl auch in meiner Stimme zu hören war.

„Du kannst deine Eltern echt nicht leiden was?"

„N-Nein, dass ist es nicht... Mein Vater ist einfach nur streng. Und wir haben irgendwelche Gäste die ich nicht kenne. Das machst es einfach ein wenig unangenehm."

KWS - Klasse zur Wiedereingliederung von SchurkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt