Kapitel 23: Der Sturm danach

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///Triggerwarning: Panikattacke, Tot\\\

Kora:

Ein wenig unruhig rutschte ich auf dem Sitzplatz des Zuges herum.

Kaum hatte Keiji nach unserem Gespräch mein Zimmer verlassen hatte ich nochmal für satte 7 Stunden geschlafen, was nun darin resultierte das ich es nicht zur Nachtruhe in die Schule schaffte. Gott sei dank hatte Mirko mit den Lehrern telefoniert und sie zumindest darüber informiert.

Midnight würde am Schultor auf mich warten.

Dennoch war ich mir sicher das auch meine Freunde auf mich warten würden. Immerhin war ich fast zwei Tage nicht mehr da gewesen. Und wie ich noch erfahren hatte, hatte Keiji auch sie ein wenig ausgefragt, ehe sie mit meiner Mutter gesprochen hatte. Alleine dafür das er einfach mein Handy benutzt hatte, hätte ich ihn gerne geschlagen. Würde mir nur nicht alles bei jeder kleinsten Bewegung schmerzen.

Meine Arme und Beine waren dick in Bandagen eingewickelt und auch um meine Taille hatten sich einige geschlungen.

Ich hatte es geschafft mir zwei Rippen zu brechen, mehrere Prellungen an Armen und Beinen zuzuziehen und von meinem Rücke wollte ich gar nicht erst anfangen.

Alleine wegen der Verletzungen wollten Mirko und Keiji mich eigentlich mit einem Auto fahren, aber da ich auf die Tour irgendwann mitten in der Nacht in der Schule angekommen wäre, hatten sie von dieser Idee abgelassen.

Innerlich hatte ich mich tatsächlich kurz darüber gefreut das mein Weg ein so langer war. Mirko hätte mich gewiss während einer gemeinsamen Fahrt mit Fragen gelöchert, immerhin war sie in meinen wenigen wachen Stunden in ihrer Agentur so sehr in Papiere vertieft das sie es kaum geschafft mit mir zu sprechen.

Nichts desto trotz konnte ich mir angenehmeres Vorstellen als in meinem aktuellen Zustand in einem Zug zu sitzen, nur konnte ich ja nun leider nicht wählerisch sein.

Die Landschaft zog getaucht in das Licht der untergehenden Sonne an mir vorbei, während wir uns mit jeder Minute Musutafu näherten. In meinem Kopf ging ich alle möglichen Szenarien durch die sich ereignen könnten sobald ich ins Wohnheim kam.

Entweder, das leider unwahrscheinlichste, die Anderen würde mich zumindest für den Moment in ruhe lassen, oder ich werde einfach direkt mit Fragen bombardiert. Natürlich konnte es auch sein das sie ein wenig geplanter vorgingen und sich Mina zu mir ins Zimmer gesellte um alles aus mir heraus zu bekommen, aber ich war wirklich nicht scharf darauf es herauszufinden.

Mit einem Seufzen ließ ich meine Augen zufallen und lehnte meine Schläfe gegen das Fenster. Die letzten Minuten der Fahrt verbrachte ich halb dösend halb in meinen Gedanken versunken bis die Ansage für meinen Zielbahnhof kam.

Unter leichtem ziehen erhob ich mich aus meinem Sitz und griff nach dem Koffer mit den Resten meines Heldenkostüms. Morgen würde ich diese in die Supportabteilung bringen müssen, genug Zeit hatte ich ja nun. Aufgrund meiner Verletzungen bestand Mirko darauf das ich den Rest der Woche im Wohnheim blieb.

Für mich hieß das ich würde mein Praktikum vorzeitig beenden müssen, nicht unbedingt eine prickelnde Vorstellung.

Langsam lief ich in Richtung des Ausgangs.

Den Protest meiner Muskeln und Verletzungen versuchte ich so gut es ging, immerhin hatte ich noch einen ziemlichen Weg vor mir. Stück für Stück kam ich der Yuuei näher, und mit jedem Meter hatte ich das Gefühl der Koffer in meiner Hand würde schwerer werden.

Die Ausgangssperre war schon längst überschritten, aber dennoch beeilte ich mich nicht. Vielleicht war es nicht nett Midnight länger als nötig warten zu lassen, aber ich würde mich nicht zwingen noch schneller zu gehen.

KWS - Klasse zur Wiedereingliederung von SchurkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt