KWS - Klasse zur Wiedereingliederung von Schurken

Kapitel 43: Auf ins Trainingscamp

Minami:

Es war soweit.
Das Wochenende war vorbei und das Sommercamp stand kurz bevor. Genauer schon heute, nur stand ich noch immer hier, halb über meine Tasche gebeugt, ohne wirklich mit dem Packen fertig zu sein.
Langsam aber sicher fing ich an ein klein wenig zu verzweifeln, was definitiv nicht förderlich war. Immer wieder ging ich in meinem Kopf ungefähr durch was wir brauchen könnten, nur auf halben Weg abzubrechen. Wie sollte es auch anders sein. Noch immer hatte uns keiner gesagt wohin genau wir nun fahren würden, auf was wir uns einstellen mussten, mal abgesehen von Training.

Entsprechend sah daher auch meine Tasche bisher aus.
Mein Trainingsanzug, ein paar notwendige Hygieneartikel und ein kleiner Satz an Klamotten, aber sonst? Nichts.
Naja....fast, der Plüschdrache den mir Hanta im Einkaufszentrum geschenkt hatte lag neben der Tasche und wartete nur darauf hinein geräumt zu werden.
Immer wieder hatte ich ihn schon in der Hand gehabt debattiert ob ich ihn nun mitnehmen wollte oder nicht, mit dem Schluss das er mitkommen würde, auf die Gefahr hin das ich mir irgendwas von meinen Klassenkameradinnen anhören durfte.
Gut wirklich erwarten tue ich das zwar nicht, aber man weiß ja nie so wirklich...

Während ich zum wahrscheinlich hundertsten mal in meinem Zimmer auf und ab lief riss mich ein Klopfen aus meiner Gedankenspirale.
„Minami? Alles klar bei dir? Du bist schon ne ganze Weile nicht mehr raus gekommen."
Ochako's Stimme drang durch die geschlossene Tür zu mir durch, ehe sich besagte Tür auch schon öffnete und die Brünette in mein Zimmer spähte.
Das leicht verzweifelte Lächeln auf meinen Gesicht konnte ich nicht wirklich verbergen, worauf sie komplett in mein Zimmer trat. Über ihrer Schulter hing schon eine leicht abgenutzte, rosa Sporttasche, die offensichtlich komplett gefüllt war.
Okay, ich war wohl alleine mit meinen Problemen...
„Bist noch gar nicht fertig mit dem packen?"
„Ich... Nein, eher nicht."
Noch während ich die letzten Worte aussprach ließ ich meinen Kopf ein wenig hängen, was mir ein freundliches Kichern der Brünetten einbrachte.
„Nadann."

Nur einen Moment später stand ihre Tasche neben meiner Tür und sie besah sich den eher mickerigen Inhalt, welcher sich bisher in meiner Tasche befand.
„Also zuerst mal, Schuhe. Du hast doch sicher noch ordentliche Gelände Schuhe oder? Außerdem nimm ein erste Hilfe set mit, man weiß nie wann man es brauchen kann. Wenn ich so an deinen Quirk Denke würde ich auch Tee und Bonbons mitbringen, immerhin ist es ein Trainingscamp."
In weniger als zwei Minuten ratterte sie eine ganze Liste an Dingen runter, welche ich zugegebener Weise halb vergessen hatte als sie sich wieder zu mir umdrehte.
„Alles gemerkt?"
„Nein..."
Wieder fing sie ein wenig an zu lachen, während sie sich mit der Hand in den Nacken fuhr.
„T'schuldige, das ist es wohl ein wenig mit mir durchgegangen. Ich bin einfach zu aufgeregt. Komm ich helfe dir schnell, du wirst sehen wir sind hier mir nichts dir nichts fertig."
Mehr als ein schiefes Lächeln und nicken brachte ich vorerst nicht zu Stande, aber es schien Ochako zumindest zu reichen.
Enthusiastisch fing sie an durch mein Zimmer zu streifen und einzelne Dinge zusammen zu tragen, während ich versuchte die Gegenstände zu finden die sie aufgezählt hatte. Soweit ich sie noch im Kopf hatte hieß das.

Tatsächlich hatten wir meine Tasche in weniger als 10 Minuten fertig gepackt, was mir ein erleichtertes Seufzen entlockte.
Zu meiner leichten Überraschung hatte meine Klassenkameradin nicht mal schief geschaut als ich den Plüschdrachen mit in den Rucksack gestopft hatte. Eindeutig eine positive Entwicklung, wenn man es eine Entwicklung nennen wollte.
„Also dann, wollen wir los?"
„Ja."
Mit einem leichten Lächeln in meinem Gesicht griff ich nach meiner nun vollen Tasche, während auch Ochako ihre wieder vom Boden aufhob und sich über die Schulter schwang. Schnellen Schrittes traten wir den Weg zum Aufzug an und befanden uns auch schon wenig später im Gemeinschaftsbereich.
Die meisten unserer Klassenkameraden hatten sich schon hier versammelte, teilweise auf die Möbel verteilt, teilweise neben ihren Taschen und Koffern stehen.