Kapitel 47: Spaß am See

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Najika:


Schon seit Ashido und Shinobi gestern verkündet hatten das wir den Nachmittag am See verbringen würden hatte ich ein flaues Gefühl im Magen. Natürlich kam ich mit, es war immer noch angenehmer als weiter zu trainieren. Wenn ich die Wahl hätte würde ich mich irgendwo alleine hin zurückziehen, vielleicht ein wenig spazieren gehen, einfach irgendetwas anderes als das hier gerade.
Alle schienen sich zu freuen.
Nun, alle außer mir. Ich saß hier einfach nur im Schatten an einen der Bäume gelehnt und beobachtete meine Klassenkameraden. Gut, Momo saß noch bei mir, aber man konnte ihr mehr als offensichtlich ansehen das sie eigentlich auch ins Wasser wollte.
Und doch blieb sie bei mir damit ich nicht alleine hier sitzen musste... Womit hatte ich sie eigentlich als Freundin verdient? Ein leichtes Seufzen entfuhr meinem Mund, ehe ich mich zu der Schwarzhaarigen drehte.
„Na los. Geh zu den Anderen, ich komm schon klar."
„Bist du dir sicher? Ich kann auch hierbleiben, wirklich."
Als Antwort schüttelte ich nur sacht meinen Kopf, was sie dann als ihr Zeichen nahm. Elegant erhob sie sich von ihrem Handtuch und trat einige Schritte in Richtung Wasser, ehe sie doch noch einmal stehen blieb. Noch bevor sie jedoch etwas sagen konnte machte ich eine scheuchende Bewegung mit meiner Hand.
„Los jetzt, oder ich transportiere dich selber ins Wasser."
Zur Unterstreichung ließ ich meine Hand knapp über den Boden schweben, worauf Momo sich ein wenig kichernd endgültig auf de Weg machte.

Erst als sie wirklich weit genug weg war ließ ich das Lächeln von meinem Gesicht fallen.
Ich wollte wirklich nicht mehr hier sein.
Vorsichtig strich ich den dünnen rosanen Satinstoff glatt, welcher um meine Hüfte hing. Ein Accessoire zu dem Bikini, wenn auch wenig praktisch wenn man wirklich schwimmen wollte, aber das war ja sowieso nicht mein Plan gewesen. Es war besser für alle wenn ich mich möglichst weit vom Wasser fernhielt...
Für einen Moment schloss ich meine Augen und ließ meine Gedanken schweifen.
Ich hatte überlegt meine Handschuhe mitzunehmen, dann hätte ich zumindest nicht so vorsichtig sein müssen, aber Momo hatte recht, es wäre ziemlich seltsam sie nun hier zu tragen.
Wieder musste ich ein wenig Seufzen, bis ich plötzlich Schritte wahrnahm. Langsam öffnete ich meine Augen wieder, und blickte in das ziemlich verkniffene Lächeln von Akashi. Für einen Moment sah ich sie nur an, es war ziemlich offensichtlich das sie irgendetwas wollte, nur war mir ein wenig schleierhaft was nun genau.
„Was kann ich für dich tun Akashi?"
Einen Moment geriet die Rosaharrige ein wenig ins stocken, ehe sie mich lieblich anlächelte.
„Willst du nicht zu uns rüber kommen? Du musst ja nicht unbedingt ins Wasser, aber es wäre doch trotzdem besser als hier nur alleine zu sitzen, oder etwa nicht?"
Vermutlich war das einer der längsten Sätze den sie je mit mir gewechselt hat... aber das würde nun auch nichts an meiner Antwort ändern.
„Ich bleibe lieber hier im Schatten, aber danke Akashi."

Kurz wirkte sie ein wenig gekränkt, verabschiedete sich dann aber mit einem weiteren Lächeln auf den Lippen.
„Alles klar, wenn du dich umentscheidest weißt du ja wo wir sind."
Und damit drehte sie sich um und verschwand wieder in Richtung der Anderen. Einen Moment schien sie sich nur mit ihnen zu Unterhalten, bis Sero ihr plötzlich den Hut vom Kopf zog und sich selbst aufsetzte.
Selbst ich wusste bei dem Anblick ein wenig kichern. Akashi hingegen wurde komplett rot, was ich selbst von meiner aktuellen Position deutlich sehen konnte. Dennoch schien alles einigermaßen ruhig.
Zumindest bis sie plötzlich einen Spitzen Schrei ausstieß. Sero hatte ihr Kurzerhand die Arme um die Hüften geschlungen und trug sie in den See hinein. Wenn man ihnen so zusah konnte man wirklich meinen sie wären schon seit langem miteinander bekannt, und mindestens die Hälfte dieser Zeit ein Paar.
Nur war eigentlich jedem hier klar das sie es eben nicht waren, wenn es auch nur noch eine Frage der Zeit war bis Sero sie fragen würde. Akashi war niemand der in solchen Situationen den ersten Schritt machen würde...wenn sie denn überhaupt merkte das auch er sie mochte.

Mit einem leichten Kopfschütteln versuchte ich meine Gedanken irgendwie von den Beiden wegzubringen. Die Beziehungen von Anderen gingen mich nichts an, also sollte ich mir darüber auch keine Gedanken machen.
Wieder ließ ich meine Augen zufallen und lehnte mich ein wenig nach hinten an den Baum. Mit halben Ohr lauschte ich dem Regen Treiben meiner Klassenkameraden, welche immer noch fröhlich lachend durch das Wasser liefen.
Dennoch lag mein hauptfokus auf den Geräuschen des Waldes. Das andauernde Zirpen von Grillen, raschelnde Blätter und leise knackende Ästen wenn die Tiere darüber liefen. Während ich diesen Geräuschen lauschte entspannte ich mich zusehends, bis ich mehr Stimmen hörte.
Mein Blick glitt kurz in Richtung des Pfades von welchem wir gekommen waren. Just in diesem Moment betrat die 1-B die Lichtung, alle von ihnen wirkten fröhlich und machten es sich recht schnell bequem. Wobei einige einen guten Abstand zu unserer Klasse hielten, aber das galt natürlich nicht für Alle.
Die erhöhte Lautstärke störte mich zwar ein wenig, aber wenigstens wurde ich nicht wieder gebeten zu den Anderen ins Wasser gebeten. Ein kleiner Lichtblick war immerhin besser als keiner.

KWS - Klasse zur Wiedereingliederung von SchurkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt