Ich hatte über die meiste Zeit des Fluges kein Auge zu bekommen. Immer wieder war ich auf dem Polster des Sitzes herumgerutscht, sodass man hätte meinen können, dass ich mal ziemlich dringend auf Klo müsste.
Aber so war es nicht. Lieber wollte ich ganz dringend landen, damit ich aus diesem Flugzeug rauskonnte und nicht mehrer tausend Meter in der Luftschweben musste und nur darauf wartete, dass wir angeschossen und das Flugzeug abstürzen würde.Klar, meine Vorstellungen waren etwas absurt, aber ich war in Panik gewesen und stand völlig unter Strom. In so einer Sitaution war man schließlich nicht jeden Tag.
Angelo dagegen hatte ruhig auf seinem Sitz gesessen und aus dem kleinen Fenster geschaut. Wobei ich mir jedoch nicht vorstellen konnte, dass es in ihm genausso aussah.Trotzdem hatte ich über den Flug eher meinen Mund gehalten und nur den Gesprächen meiner Eltern gelauscht, um mitzubekommen, wann wir endlich landen würden. Die letzten zehn Minuten waren der reinste Horror für mich gewesen. Zwar stand die Chance, dass wir nun noch angegriffen werden würden ziemlich gering, aber meisten passierte ja immer irgendwas, wenn man am wenigstens darauf vorbereitet war.
Erst als ich ein paar Wortfetzen unseres Piolten aufschnappen konnte, die sich so anhörten, als würden wir in den nächsten Minuten wieder auf dem Boden aufsetzten, verlangsamte sich mein Puls etwas.
Selbst als wir wirklich wieder festen Untergrund unter unseren Füßen hatten, klopfte mein Herz noch wie wild in meiner Brust.Langsam war ich neben Angelo her gelaufen, der sich nur in der Schlange hinter unseren Eltern eingereiht hatte, damit wir vom Personal des Flughafens über einen Hinterausgang rausgebracht werden konnten.
So wurde am wenigsten Aufmerksamkeit erzeugt. Zumindest in der Eingangshalle, wo sich auch noch normale Passagiere befanden, die auf ihren Flug warteten.Wir konnten von Glück reden, dass der Chef des Flughafens ziemlich gut mit Giorgio in Kontakt stand, sonst hätten wir all dies nie im Leben so gut managen können.
Erst als wir auf die schwarzen und in der Sonne glänzenden Autos zu liefen, die uns in die Innnenstadt von New York bringe sollten, entspannte ich mich etwas mehr.„Soll ich mitkommen?", konnte ich Angelo leise an meinem Ohr vernehmen, als ich meinen Brüdern dabei zuschaute, wie sie zusammen mit ihren Freundinnen in eins der schicken Autos stiegen.
„Ist okay", murmelte ich darauf leise und spürte dabei, wie Angelo etwas nach meiner Hand griff, sodass sie sich mit seiner verschränkte. „Fahr erstmal zu dir. Ich denke, du brauchst auch etwas Ruhe"Meine Eltern waren mittlerweile auch in den Wagen zu meinen Brüdern gestiegen, wobei ich gesehen hatte, wie mein Mutter mir einen fragenden Blick zu geworfen hatte, der wahrscheinlich so viel hieß, wie kommst du mit?
Ich hatte sie für ein paar Sekunden nur angestarrt. Zumindest bis Angelo das Reden für mich übernommen hatte. Oder besser gesagt die Zeichensprache. Denn er deutete meiner Mutter an, dass ich anscheinend bei ihm mitfahren würde. Sie nickte darauf nur einmal, bevor ich auch schon spürte, wie sich seine Hand an meinen Rücken legte und der Druck dort etwas fester wurde, sodass wir gemeinsam zu dem anderen schwarzen Wagen liefen in dem bereits schon Giorgio, Gianna und Leonardo Platz genommen hatten.
Die ganze Fahrt über herrschte Stille. Außer man vernahm Giorgios Handy, welches ein Geräusch abgab, wenn er etwas in dieses eintippte. Leonardo dagegen schaute nur aus dem Fenster, während seine Mutter eher besorgt aussah und auch immer wieder auf ihr Telefon guckte.
Ich dagegen saß nur neben Angelo und konnten dessen Herzschlag vernehmen, als ich meinen Kopf etwas auf seiner Brust abgelegt hatte.Erst als der Wagen hielt und wir ausstiegen, erlosch dieses Geräusch. Müde folgte ich den Anderen in das schicke Haus, von dem ich schon von Anfang an überwältigt gewesen war.
„Ich glaube, es wäre das Beste, wenn wir alle uns ein bisschen ausruhen und den verpassten Schlaf nachholen", konnte man auch schon Girogio sagen hören, sobald wir in das große Wohnzimmer geschritten waren. Leonardo hatte ich darauf nur aus dem Augenwinkel nicken gesehen, bevor er anschließend den Weg zu den Treppen eingeschlagen hatte und diese hoch verschwunden war.Angelo und ich standen immer noch in dem Wohnzimmer mit seinen Eltern zusammen, die einen mindestens genauso besorgten Blick im Gesicht hatten. „Wollt ihr noch irgendwas essen oder trinken? Vielleicht einen Tee?", konnte man Gianna fragen hören, wobei ihre besorgten Augen über uns wanderten und schließlich bei mir verharrten.
„Ist okay Mum", murmelte Angelo darauf nur, was auch ich mit einem Kopfschütteln ablehnte sowie einem „Danke"Seine Mutter nickte nur, bevor sie sich an ihren Mann wandte, der bereits wieder sein Handy aus seiner Hosentasche gezogen hatte und in dieses sprach. Wahrscheinlich telefonierte er gerade mit meinem Vater oder seinem Verteidigungleiter, um zu checken, wie die Lage momentan war.
„Komm, wir sollten auch hoch gehen", konnte ich Angelo auch schon in mein Ohr raunen hören, bevor er nach meiner Hand griff, diese einmal leicht drückte und anschließend etwas an ihr zog, sodass ich ihm schließlich mit einem nicken folgte.Langsam schlurften wir den Treppen hoch und anschließend durch den langen Flur, wobei man unsere Schritte an den Wänden vernehmen konnte. Sobald wir vor der Zimmertür angekommen waren, öffnete Angelo diese, sodass wir eintreten und uns anschließend aufs Bett fallen ließen.
Ruhig starrte ich nur an die Decke, wobei ich es nicht vermeiden konnte mir in meinem Kopf die schlimmsten Szenarien auszumalen, was passiert wäre, wenn wir es vielleicht doch nicht geschafft hätten oder angegriffen worden wären„Kylie? Alles okay?", konnte ich Angelo darauf fragen hören, wobei er sich etwas über mich lehnte, sodass seine schwarzen Augen nun über mich wanderten.
Langsam nickte ich mit dem Kopf, wobei ich mich etwas auf dem Bett aufsetzte und mir die Haare hinter die Ohren strich. „Denkst du sie werden uns nochmal angreifen?", fragte ich vorsichtig, worauf Angelo nur seufzte und mit den Schultern zuckte.„Keine Ahnung, ich hoffe nicht aber irgendwie kann ich es mir schon ziemlich gut vorstellen. Sie wollen Rache und dafür nehmen sie alles in Kauf"
Angespannt betrachtete ich ihn.
Seine schwarzen Haare waren zerzaust und ein paar Strähnen hingen ihm ins Gesicht. Unter seinen Augen hatten sich dunkle Ringe gebildet, die bei mir wahrscheinlich ebenfalls zu sehen waren. Auch seine Körperhaltung zeigte wie geschafft er wirklich war.
„Wir sollten schlafen gehen", konnte ich ihn leise murmeln hören, worauf ich langsam nickte.Er dagegen war von dem Bett aufgestanden und zu seinem Schrank herübergelaufen. Anschließend bekam ich auch eins von seinen berühmten schwarzen Shirts, was ich gegen meine Kleidung eintauschte. Dann hatte ich mich auch schon neben ihm unter die Decke gekuschelt, wobei ich spüren konnte, wie er seinen Arm um mich herumlegte und näher zu sich heranzog.
Trotzdem fühlte es sich irgendwie noch nicht so an, wie es sich sollte.
Vielleicht lag es dadran, dass ich einfach noch zu aufgewühlt war wegen des ganzes Flugs oder der Sache mit der Cosa Nostra, aber momentan wusste ich einfach nicht ob ich glücklich sein oder in Tränen ausbrechen sollte. Schließlich waren wir lebend aus der ganzen Sache herausgekommen.Irgendwie war es aber trotzdem nicht so, wie es sein sollte. Vielleicht lag es an Angelo oder unserem Verhältnis, was gefühlt von Tag zu Tag schlechter wurde. Andererseits wirkte es manchmal so, als würde nur ich diejenige sein, die dieses Gefühl hatte.
Seufzend drehte ich mich etwas auf dem Bett, wobei ich die Decke etwas zu mir zog. Zum Glück hatte Angelo mittlerweile zwei in seinem Bett liegen, sonst hätte es heute Abend bestimmt noch Streit gegeben.
Vielleicht sollte ich einfach hoffen, dass alles gut werden würde. Das Meiste hatte ja ein Happy End.Zweites Kapitel online. Glaubt ,ihr in den nächsten zwei wird noch Stress kommen. Und dann ich leider auch schon wieder Schluss. Aber keine Sorge ich bin am fleißig weite Schreiben.
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Positano | ✓
Teen Fiction„Verstehst du es nicht Kylie? Du und Angelo haben es geschafft sie auszutricksen. Ihr habt sie an der Nase herumgeführt und seid beide unbeschadet aus der ganzen Sache wieder herausgekommen. Es geht hier lange schon nicht mehr darum wer mehr Macht h...