34. Kapitel

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Irgendwann hatte die kleine Glocke an dem Stand gebimmelt, worauf Angelo aufgestanden war und die Pizza abgeholt hatte. Anschließend hatte er sich wieder zu mir auf die Mauer gesetzte und mir meinen Pizzakarton überreicht. In Lichtgeschwindigkeit hatte ich den Deckel geöffnet und durfte dann auch schon den verlockenden Geruch von frischer Pizza in meiner Nase spüren.

„Und?", konnte ich Angelo fragen hören, als ich mir ein Stück herausgenommen und hineingebissen hatte. Dabei zog er etwas die Augenbrauen hoch und betrachtete mich mit einem neugierigen Blick, als wäre meine Antwort das wichtigste auf der Welt.

Ich dagegen war aber eher damit beschäftigt mich über den immer schärferen Geschmack in meinem Mund zu wundern. „Was zur Hölle ist du bitte? Pizza mit Chilli?", entfuhr es mir irgendwann, als mir der Geschmack der Pizza einfach zu scharf wurde.

Auf Angelos Lippen zeichnete sich darauf nur ein Grinsen ab und ich konnte sehen, wie er genüsslich in eins seiner Stücke biss ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. „Deine Oma würde dich sicherlich dafür enterben, wenn sie erfahren würde, was für Pizza du ist", murmelt ich nur und tat mein Chilli verseuchtes Stück zurück in den Karton. Lieber aß ich den Rest des Abends nichts, anstatt noch Schnappatmungen zu bekommen, weil ich die Schärfe in meinem Mund nicht aushielt.

„Die Sache habe ich mit ihr schon ausdiskutiert, also keine Sorge das Erbe bekomme ich immer noch"

„Hätte ich mir auch irgendwie denken können", murmelt ich belustigt und lehnte meinen Kopf etwas an seine Schulter.

Nachdem Angelo auch noch meine Pizza verspeist hatte, hatten wir uns von dem Ladenbesitzer verabschiedet, welcher Alonzo hieß und waren etwas über den Weihnachtsmarkt geschlurft, der gefühlt immer und immer voller wurde.

Ich hatte mich etwas bei Angelo untergehakt und meinen Kopf an seine Schulter gelehnt. Er dagegen hatte seinen Arm um mich herumgelegt.
Irgendwann hatten wir das Ende der Straße erreicht, sodass wir wieder bei unserem Auto standen. Die Temperaturen waren mittlerweile noch weiter heruntergegangen und ich war ganz froh darüber, dass ich mich nun wieder in das Auto setzen konnte, was zum Glück eine Heizung besaß.

Es dauerte nicht lange, da hatte Angelo den Wagen gestartet und ich durfte spüren, wie die warme Luft, welche aus den Schlitzen der Heizlüfter kam, meine Wangen streifte. „Soll ich das Radio anmachen, damit wir auch noch wirklich in Weihnachtsstimmung kommen oder hat dir der kurze Spaziergang über den Weihnachtsmarkt schon gereicht", fragte ich mich Angelo neckend, als er den Wagen auf der Parklücke gefahren hatte.

Dabei merkte ich deutlich, wie er mich mit einem winzigen Schmunzeln auf den Lippen von der Seite beobachtete.

„Das hat eindeutig gereicht. Außerdem haben wir auch erst Anfang Dezember"

„Du hörst dich an, als könntest du Weihnachten überhaupt nicht leiden", entgegneter und trat einmal etwas auf das Gaspedal, sodass wir eine 10 km/h Ente, wie Aiden die langsam fahrenden Autos immer nannte, überholten.

„Naja", murmelte ich und lehnte mich etwas weiter zurück in den Sitz, sodass ich immer mehr die heiße Luft der Heizung auf meiner Haut spüren konnte. „Es fühlt sich manchmal an, als wäre Weihnachten einfach nur ein einziger Rummel und man rennt nur von Geschäft zu Geschäft, um Geschenke zu kaufen"

„Mhm", vernahm ich Angelo nur grummeln. „Irgendwie hast du schon Recht, aber das heißt ja nicht, dass wir es auch so machen müssen. Ich meine ich bin schon glücklich, wenn wir die Feiertage zusammenverbringen"

Ich schmunzelte leicht, bevor ich mich etwas vorbeugte, wobei mein Gurt ein paar Geräusche von sich gab. Anschließend drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange. „Gut, denn das wäre auch mein einziger Wunsch gewesen, also hättest du auch nicht sonderlich viel Auswahl gehabt"

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt