82. Kapitel

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Angespannt hibbelte ich auf dem Stuhl herum und schaute Angelo, meinem Bruder und Leonardo dabei zu, wie sie sich Munition an den Gürtel steckten und über irgendwelche Waffen diskutierten.

Sie alle drei würden mit in den Angriff gehen. Zwar standen sie nicht an der vorderster Front, aber dafür hatten sie es sich als Ziel gesetzt irgendwelche wichtigen Leute umzubringen.
Die Namen sagten mir eh nichts, wegswegen ich nicht nochmal genauer nachgefragt hatte.

Scarlett und Leonardo dagegen hatten sich zu dem Technik Team begeben, wohingegen meine Eltern und Giorgio ebenfalls zum Lager fahren würden. Jedoch hielten sie sich versteckt und würden nicht mit ins Gebäude gehen.

Sie saßen genau wir in einem der großen schwarzen Vans, die mit deutlichem Sicherheitsabstand zum Lager standen.

Angelo hatte sobald er meinen Vater gestern Abend gesehen hatte ihn in den Plan eingeweiht, das ich nicht mit ins Lager durfte. Zumindest ging ich davon aus, dass er es getan hatte. Zwar hatte ich nicht genau verstanden, was sie miteinander beredet hatten, aber es sah ziemlich danach aus, dass es darum ging.

Und wie ich es erwartet hatte, fand mein Vater die Idee mehr als gut.
Selbst Aiden wollte er zuerst nicht ins Lager lassen, aber der hatte es tatsächlich geschafft sich herauszureden, sodass er nun zusammen mit Leonardo und Angelo sich fertigmachte.

Giorgio wollte sogar selbst mitkommen, aber daran hatte Angelo ihn noch gehindert.
Noch ein Elternteil wollte er nicht verlieren.

"Kylie!", riss mich aber auch schon die laute Stimme aus den Gedanken, worauf ich erschrocken hochschaute.
Nun schaute mich mein Bruder etwas genervt an.
"Ja?", hakte ich nur nach.
Dieser rollte darauf mit den Augen.
"Du sollst mal gucken, ob die Kameras funktionieren und nicht nur in der Gegend herumträumen", wies er mich an.

Nun war ich diejenige, die ihm ein Augenrollen schenkte. Anschließend erhob ich mich aber trotzdem und kletterte durch den schwarzen Van nach hinten, wo Scarlett und Stefano es sich gemütlich gemacht hatten vor den großen Bildschirmen.

Fragend schauten sie mich nur an, als ich durch den kleinen Vorhang geschlüpft kam und mich neben ihnen sinken ließ.
"Ihr sollt mal gucken, ob die Kameras funktionieren", übermittelte ich ihnen Aidens Nachricht, die eigentlich an mich andressiert war.

Jedoch kannten die zwei sich deutlich besser mit dem ganzen Technik Kram aus. Oder zumindest Stefano.
Dieser machte sich darauf auch gleich ans Werk, bevor er sich mit einem Nicken zur mir wandte.
"Funktioniert"

"Funktionieren, Aiden!", brüllte ich anschließend auch schon nach vorne, worauf nur ein lautes okay zurück kam.

"Immer noch pisst, weil du nicht mitkommen darfst?", fragte mich Scarlett nach einer Weile.
Anscheinend hatte sie mich beobachtete, wie ich mich etwas schmollend in dem Stuhl zurückgelehnt hatte.
Wobei andererseits war es nicht schwer zu erkennen, dass mir die Situation keinen Spaß machte.

"Mhm...du weißt nicht wie gerne ich den Laden dadrinnen unsicher machen würde", murmelte ich, was sie etwas schmunzeln ließ.
Unterbrochen wurden wir aber auch schon von den Stimmen der drei Jungs.

"Stefano!", konnte man Angelo darauf brüllen hören, worauf ich aus dem Augenwinkel sehen konnte, wie dieser mit den Augen rollte.
Das da so eine Hass-Freundschaft zwischen den beiden Jungen herrschte, war mir erst in den letzten Wochen aufgefallen.
Sie benahmen sich so als könnten sie einander nicht leiden, aber wussten anscheinend, dass wenn sie zusammenarbeiten sie zu einigem im Stande waren.

"Fahr los, wir sind bereit!"
Ohne ein Wort erhob sich Stefano darauf aus seinem Stuhl und kletterte weiter nach vorn zur Fahrerkabine.

Kurz darauf konnte man auch schon den Motor starten hören, bevor der Wagen schließlich auch langsam los rollte.
In Stefanos Stuhl ließ sich wenige Sekunden später auch schon Aiden sinken. Er trug einen Haufen Waffen an seinem Gürtel sowie Schutzkleidung.
Auf seinem Lippen lag ein Grinsen, was nur noch weiter wurde, als meine Augen auf seine trafen.

"Die haben hier echt schnieke Dinger", fing er auch schon an, wobei er eine der Waffen von seinem Gürtel nahm und sie in seinen Händen drehte.
Mit einem mürrischen Blick wandte ich mich nur von ihm ab, um nicht dabei zu schauen zu müssen, wie er die Waffe in seinen Händen wendete.

Stattdessen konnte ich nun Angelo und Leonardo ins Gesicht blicken, die nun ebenfalls durch den Vorhang geschlüpft kamen.
Auch die beiden waren genau wie Aiden mit Waffen ausgestatten und Schutzkleidung, wobei auf ihren Gesichtern jedoch kein Grinsen lag.

Diese wurden nur von kalten und ernsten Zügen geziert.

Selbst als der Wagen zum Halten kamen veränderten sie sich nicht.
Sie wurden nur noch emotionsloser.
"Wir sind da! Ihr wisst wo ihr hinmüsst?", kam es von Stefano, der nachdem er den Wagen geparkt hatte, zu uns hinter geklettert kam.

Angelo nickte darauf einmal als Antwort, bevor er sich an Leonardo und Aiden wandte, der sich nun auch aus dem Stuhl erhob.
Ohne kurz zu zögern öffneten die drei Jungs anschließend auch schon die Vantür.

Kurz davor wendete sich Angelo jedoch noch einmal zu mir.
"Und du bleibst hier!"
Genervt stieß ich nur die Luft aus.
"Na gut, dann halt kein ich liebe dich zum Abschied..."

Bevor ich meinen Satz jedoch beendet hatte, hatte er mich schon in seine Arme gezogen.
"Ich liebe dich, okay! Du weißt, dass ich mir nur Sorgen mache"
Mit einem Seufzen beugte ich mich vor und gab ihm einen Kuss.
"Ich bleib hier, versprochen"

"Ihr könnt nachhher auch noch turteln. Aber jetzt wollen wir los", wurden wir von Aidens Stimme unterbrochen, worauf Angelos mich aus seinen Armen freigab.
"Der denkt auch, dass es ein normaler Einsatz ist", murmelte ich nur und betrachtete meinen Bruder, der an der Tür des Vans lehnte und mit der Waffe in seiner Hand spielte.

"Mhm", kam es darauf von Angelo.
"Aber keine Sorge, ich pass auf den Hauf"

"Aber bitte doch. Auch wenn er nervig ist. Meinen Bruder würde ich gerne behalten"

Mit einem letzten Kuss auf die Wange war dann auch er aus dem Wagen gestiegen und hatte die Schiebetür mir einem Rums geschlossen.
Kurz starrte ich nur auf diese, bevor ich mich mit einem Seufzen in einen der Stühle fallen ließ.

Scarlett schaute mich nur etwas bemittleidend an, wohingegen Stefano immer noch an den Computern beschäftigt war.

Hoffentlich würden sie alle drei da wieder lebend rauskommen.

Ein etwas kürzeres Kapitel, aber das nächste wird auf jeden Fall länger und auch nochmal deutlich spannender :)

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Ein etwas kürzeres Kapitel, aber das nächste wird auf jeden Fall länger und auch nochmal deutlich spannender :)

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