39. Kapitel

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Anstatt einer Antwort erhielt ich aber nichts, sondern nur das Klicken einer sich öffnenden Autotür sowie den darauffolgenden Knall, welcher ertönte als die Tür wieder zu geworfen wurde.

Verwundert zog ich die Augenbrauen hoch und ließ meinen Blick langsam zu Leonardo wandern, der immer noch auf dem Beifahrersitz saß und seinem Bruder mindestens genauso verwirrt hinterher schaute.

Anschließend wandte er sich aber auch schon an mich und zuckte nur einmal mit den Schultern. „Keine Ahnung, was auf einmal mit ihm los ist oder was zwischen euch passiert ist, aber es wäre glaube ich besser, wenn wir ihn nicht provozieren"

Nachdenklich schaute ich Leonardo an, bevor ich etwas die Augen zu schlitzen zusammenkniff. „Er sollte lieber aufpassen, dass er mich nicht weiter provoziert, denn mir ist nicht bewusst, dass ich seit neustem schon bei euch wohne"

Ich vernahm wie Leonardo einmal aufseufzte, aber nichts mehr erwidern könnte, da ich mich bereits abgeschnallt hatte und aus dem Wagen gestürmt war. Nun lief ich so schnell, wie ich konnte auf die Veranda des Luxus Hauses hoch, wobei meine Schuhe klackernde Geräusche verursachten. „Angelo!", rief ich je näher ich ihm kam, worauf er sich langsam zu mir wandte.

Nun stand ich direkt vor ihm und durfte den Geruch des Parfums riechen, was erstaunlicherweise genau richtig aufgetragen war. Nicht zu viel und auch nicht zu wenig.

Trotzdem ging ich ihm selbst mit den High Heels an meine Füßen nicht mal bis zur Nasenspitze, weswegen mir nichts anderes übrig blieb, als meinen Kopf etwas in den Nacken zu legen und nach oben zu schauen.

„Hattest du nicht gesagt, dass du mich nach Hause fahren willst", zischte ich und probierte meine Aggressivität dabei etwas herunterzufahren, sodass ich meine Stimme wieder mehr unter Kontrolle hatte.

Irgendwie bekam ich es aber trotzdem nicht hin.

„Planänderung", murmelte Angelo stattdessen nur und wandte sich wieder der Tür zu, um diese aufzuschließen. „Du übernachtest heute hier"

Anschließend ertönte ein Klicken und die Haustür war aufgesprungen, sodass er auch schon hinter ihr verschwinden konnte. „Na dann viel Spaß heute Nacht mit dem. Gut gelaunt scheint er ja nicht zu sein", vernahm ich eine Stimme neben mir, worauf ich meinen Kopf etwas drehte und in Leonardos Gesicht schauen durfte.

Sofort entwich mir ein Seufzen und ich setzte einen Hundeblick auf. „Kannst du mich nicht nach Hause fahren. Ich hab echt keinen Bock mit einem angepissten Angelo das Bett zu teilen"

„Die Couch oder eines der Gästezimmer wurde auch noch zur Verfügung stehen", antwortete Leonardo darauf aber nur mit einem Schulterzucken und ich meinte zu sehen, wie ein leichtes Grinsen über seine Lippen huschte.

„Leonardo!", entfuhr es mir darauf aber schon empört, wobei ich es nicht vermeiden konnte meine Hand etwas nach vorne schnellen zu lassen, sodass er einen Klaps auf seine rechten Oberarm bekam.

Dieser seufzte darauf nur etwas auf, bevor er sich komplett zu mir wandte.

„Sprich dich einfach etwas mit ihm aus. Dann ist seine schlechte Laune verflogen und du schiebst deine Probleme nicht vor die her. Es wäre wirklich die bessere Lösung"

Leicht genervt musterte ich ihn, bevor ich mich schließlich geaschlagen gab und an ihm vorbeiquetschte ins Innere des Hauses.

Den Weg zu Angelos Zimmer kannte ich mittlerweile auswendig und das wahrscheinlich sogar im Dunkeln. Trotzdem hinderte es mich nicht daran die Treppenstufen so langsam wie möglich hochzusteigen. Sogar meine High Heels hatte ich dabei ausgezogen, um nicht so einen Krach zu machen, der Giorgio und Gianna aufwecken würde.

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt